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Silberband 098 - Die Glaswelt

Titel: Silberband 098 - Die Glaswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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versprochen – hier ist es!«
    Die Sonnenlampen erloschen. Es wurde finster über der Stadt.
    Der Vorgang war gespenstisch. Irgendwo in der Finsternis sprang plötzlich ein Licht auf. Ein zweites kam hinzu. Binnen weniger Sekunden war die Dunkelheit von Hunderten bunter Leuchtpunkte durchbrochen. Das Heer der Lichter breitete sich aus, erfasste eine Straße nach der anderen, ein Stadtviertel nach dem anderen. Es war wie eine Orgie aus Licht, die sich in den einst so öden Straßen entfesselte.
    »Die Energiezufuhr …!«, ächzte Walik Kauk. »Sie haben die Energiezufuhr wieder eingeschaltet!«
    An den Rändern der Straßen und über den Fahrbahnflächen leuchteten Hunderttausende Lampen. In den Gebäuden, soweit sie noch standen und über eine unbeschädigte Inneneinrichtung verfügten, wurden die Fenster hell. Weit weg, im Stadtzentrum, auf dem gigantischen Turm des Senatsgebäudes, strahlte das Symbol des Solaren Imperiums zum ersten Mal seit mehr als einhundertundzwanzig Jahren.
    Walik und Marboo sahen eine Schar bunter Lichter durch die Nacht gleiten.
    »Antigravfähren«, sagte er überrascht und wusste nicht, ob er seinen eigenen Worten glauben sollte. »Sie haben den automatischen Verkehr zwischen den Stadtteilen wieder aufgenommen!«
    Im Osten wurde der Himmel allmählich hell. Die Musik hatte wieder eingesetzt, das Fest ging weiter. Walik und Marboo schritten staunend durch die Stadt, die sie so gut kannten und dennoch nie in diesem Glanz gesehen hatten.
    Ein sonniger, für die Jahreszeit ungewöhnlich warmer Tag zog auf. Die beiden erwachten allmählich aus ihrer Faszination und stellten fest, dass sie sich wenigstens acht Kilometer von ihrem Ausgangsort entfernt hatten.
    »Ich merke plötzlich, dass mir die Füße wehtun.« Marboo lachte. »Kein Wunder nach diesem Marsch. Du wirst mich nach Hause tragen müssen.«
    »Ich habe eine bessere Idee.« Walik schnippte mit den Fingern.
    Sie überquerten die Straße. In einer Bucht stand die Rufsäule für Robotgleiter. Walik Kauk berührte den Rufsensor. »Der Gleiter kommt sofort!«, sagte eine fein modulierte Stimme.
    Wenige Minuten später näherte sich ein Fahrzeug. Der Einstieg öffnete sich, und eine freundliche Stimme forderte sie auf: »Bitte steigen Sie ein und nennen Sie Ihren Fahrtwunsch.«
    Nachdem Walik das Ziel bezeichnet hatte, meldete sich der Servo noch einmal zu Wort.
    »Bitte bedenken Sie, dass am ersten Tage der Wiederaufnahme des öffentlichen Verkehrsdiensts noch mit Störungen gerechnet werden muss. Zwar ist das Funkleitnetz bereits wieder in Betrieb, aber die Fahrwege sind dermaßen mit Fußgängern bevölkert, dass ein reibungsloses Vorwärtskommen nicht überall möglich ist. Sie werden daher bis zu unserem Zielort länger brauchen, als Sie es gewohnt sind. Dafür bitte ich um Verständnis.«
    Walik lachte lauthals. »Mit meinem Verständnis darf an diesem herrlichen Tag jeder rechnen!«, versicherte er.
    »Als Gegenleistung bieten Ihnen die städtischen Verkehrsbetriebe diese Fahrt als Freifahrt an.«
    »Großer Gott!«, murmelte Walik Kauk verstört. »Das ist mein Glück. Ich habe nicht einmal einen Soli einstecken!«
    Es galt, Bestandsaufnahme zu machen. Jentho Kanthall wollte wissen, ob NATHAN wirklich alle Funktionen wieder aufgenommen hatte. War das der Fall, musste die PATROUILLE als selbst ernannte Hüterin des Planeten ins Zentrum von Imperium-Alpha übersie deln. Die Erde befand sich in einer fremden Galaxis, die von einer feindlichen Macht beherrscht wurde. Was an Verteidigungsmitteln zur Verfügung stand, musste zum Schutz eingesetzt werden.
    Die technische Einrichtung in der Peripherie des Befehlszentrums war nicht zu komplex. Schnell stand fest, dass die gesamte Energieversorgung wieder funktionierte. Die Speisen- und Getränkeautomaten konnten wieder genutzt werden. Die Ortungen hatten ihr optimales Auflösungsvermögen wiedererlangt.
    Sante Kanube und Bilor Wouznell brachten die einzige schlechte Nachricht. Die Gleiter waren nicht mehr brauchbar. Sie hatten umgebaut werden müssen, weil sie auf das Funkleitsystem geeicht gewesen waren, das aber nicht mehr existiert hatte. Nun war das Leitsystem wieder da und weigerte sich, die manipulierten Fahrzeuge anzunehmen. Das System verhinderte schlicht, dass die Triebwerke in Gang gesetzt werden konnten.
    Niemand nahm das sonderlich tragisch. Seit dem Morgen standen genug Fahrzeuge zur Verfügung.
    Gegen Mittag gab sich Grukel Athosien höchstpersönlich die Ehre. Der Groll

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