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Silberband 098 - Die Glaswelt

Titel: Silberband 098 - Die Glaswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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noch unter uns weilt. Eigentlich kann ich mir nicht vorstellen, dass wir ihn verlieren könnten.«
    »Das geht allen Zellaktivatorträgern so«, erwiderte Atlan. »Wir haben uns daran gewöhnt, dass jeder von uns immer da ist. Der Verlust eines von uns erscheint unvorstellbar.«
    »Langur wird Erfolg haben!«, sagte Waringer beinahe beschwörend.
    Atlan schaute hinüber zu dem Arbeitstisch. Das Leuchten beider Kristalle schien Gefahr zu signalisieren, aber es war zugleich auch ein Symbol der Hoffnung. Das entsprach genau ihrer Situation, denn sie lebten zwischen Bangen und Hoffen.
    Vor der SOL öffnete sich das Nichts.
    Und irgendwo in dieser Unendlichkeit war Perry Rhodan.

25.
    Der Begriff ›Zeit‹ hatte für das Konzept Ellert-Ashdon jede Be deutung verloren. Seit der Transmitter auf dem Planeten Fogha beide Bewusstseine in die Unendlichkeit geschleudert hatte, moch ten Sekunden vergangen sein, vielleicht aber auch Jahrmillionen.
    Für den jungen Gorsty Ashdon war der Sturz in die Ewigkeit eine neue Erfahrung, für Ernst Ellert hingegen nichts anderes als ein ständig wiederkehrendes Abenteuer mit ungewissem Ausgang. Immer wieder bemühte er sich, die Furcht seines Begleiters einzudämmen und keine Verzweiflung aufkommen zu lassen.
    Was soll nun werden, Ernst?
    Ashdons Gedanken waren ohne Panik. Er gewöhnte sich an diesen Zustand.
    ES wird uns zurückholen, wenn die Zeit dazu reif ist. Das kann morgen, in einer Million Jahren, aber auch vorgestern sein, Gorsty. Wir müssen Ge duld und Vertrauen haben.
    Vertrauen in etwas, das wir nicht begreifen?
    Sie trieben durch eine unbekannte Galaxis, ihre Geschwindigkeit hatte sich verlangsamt. Ohne es vielleicht selbst zu wollen, ordnete sich der jüngere Ashdon dem Alter und der Erfahrung Ernst Ellerts unter, ohne die eigene Meinung jedoch zu vernachlässigen. Aus dem Zwangspartner war ein Freund und Gefährte geworden, der auf den Rat des anderen hörte.
    Dann befanden sie sich abermals im Sternenlosen Abgrund, der sie von der nächsten Galaxis trennte, die nur als verwaschener Lichtpunkt zu erkennen war. Es gab viele dieser Lichtflecke, Zehntausende. Aus reiner Gewohnheit suchte Ellert einen davon aus.
    Und dann geschah – nichts.
    Warum bleiben wir hier?, erkundigte sich Gorsty Ashdon, als keine der Galaxien näher rückte. Der Raum ist leer und schrecklich, und die Sterne sind so weit weg.
    Spürst du nichts?, fragte Ellert.
    Spüren …?
    Die Impulse, die Ellert aufnahm, waren ihrem Muster nach vertraut, aber sie hatten den Hauch unendlicher Ferne und Zeitlosigkeit. Sie mussten eine unvorstellbare Entfernung zurückgelegt haben, bis sie ihn erreichten, in der gleichen Sekunde allerdings, in der sie gedacht worden waren – und gezielt gesendet, denn sie galten ihm und Ashdon.
    Ja – ich spüre sie. Aber ich verstehe sie nicht, Ernst.
    Die Impulse schienen mit wachsender Konzentration auf sie stärker zu werden. Schließlich ließen sie keinen Zweifel mehr daran, wer der Absender war, wenn die eigentliche Botschaft auch vorerst unklar blieb.
    ES! Ellert dachte den Namen mit aller Konzentration.
    Sein gebündelter Mentalimpuls raste mit Nullzeit-Geschwindigkeit in die Richtung, aus der die Signale kamen. Der zweite Gedanke war noch stärker, weil sich diesmal auch Ashdons Bewusstsein daran beteiligte.
    Sie warteten.
    ES will uns zurückholen, dachte Ellert.
    Die Antwort traf klar und deutlich ein.
    Eine dringende Aufgabe erwartet dich, Ellert-Ashdon.
    Zum ersten Mal, durchzuckte es Ellert, spricht ES uns beide als eine Einheit an. Wir sind endgültig integriert, untrennbar …
    Eine dringende Aufgabe, wiederholte ES mit Nachdruck. Du wirst sie allein lösen müssen, ohne meine Hilfe. Ich werde dich zu einer Welt führen, und dort wirst du einen Körper finden, den du benutzen kannst. Es wird kein menschlicher Körper sein.
    Ellert nutzte die entstehende Pause. Kein menschlicher Körper? Wa rum kannst du uns keinen gehen?
    Ich könnte euch einen aus meinem Reservoir zur Verfügung stellen, aber damit wäre mein Plan von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Es darf kein Verdacht entstehen. Jener, den ihr retten sollt, ist zu wichtig für die Kette der kosmischen Evolution, als dass man ihn gefährden dürfte. Du, El lert-Ashdon, wirst nur eine unscheinbare Spur sein, ein winziger Hinweis auf dem Weg zu der geplanten Rettung. Ein Hinweis, der so bedeutungslos sein muss, dass nur Eingeweihte ihn verstehen.
    Ellert-Ashdon war verwirrt. Sein Doppelbewusstsein bäumte

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