Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 098 - Die Glaswelt

Titel: Silberband 098 - Die Glaswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
keine Rede sein. Er entsann sich der zufällig entstandenen Brennlinse, deren gebündeltes Licht ihn aufgeschreckt hatte. Es war keineswegs auszuschließen, dass auf diese Art und Weise Brände entstanden.
    Er lief weiter.
    Natürlich war BULLOC kein Risiko eingegangen, als er ihn aus der Sphäre entfernt hatte. Diese Welt bot keine Gelegenheit zur Flucht. Früher oder später musste er zu der Kugel zurückkehren, ob er wollte oder nicht. Er verspürte keine Lust, den Rest seines unsterblichen Lebens hier zu verbringen. Unwillkürlich fasste er nach dem Zellaktivator auf seiner Brust …
    Eine halb überwucherte Ruine weckte seine Neugier. Die Grundmauern standen noch, aber das Innere war mit meterhohen Glasschutthaufen bedeckt. Die ganze Konstruktion deutete darauf hin, dass es auch einen Keller geben musste, aber er suchte vergeblich nach einem entsprechenden Abstieg. Wenn einer vorhanden gewesen war, musste er total verschüttet worden sein.
    Wieder bemerkte er eines der Tiere. Es hockte sprungbereit auf einem Glashügel und hielt etwas in den Vorderpfoten, was wie eine Wurzel aussah. Die klugen Augen auf Rhodan gerichtet, knabberte es daran.
    Wie ein Wiesel oder ein Frettchen, stellte er fest. Und sicher harmlos, denn es hat Angst vor mir …
    Das Fell war dunkelgrau, der Schwanz lang und buschig. Das Tier benutzte die Vorderpfoten außerordentlich geschickt. Die Hinterbeine waren etwas länger und sicherlich kräftig genug, das Tier sehr schnell laufen und springen zu lassen.
    »Wir werden uns schon vertragen«, sagte Rhodan, froh darüber, einen guten Anlass gefunden zu haben, seine eigene Stimme zu testen. »Schade, dass du nicht sprechen kannst. Ich hätte viele Fragen an dich.«
    Das Tier neigte den Kopf zur Seite und hörte auf zu fressen. Es schien dem Klang der fremden Laute nachzulauschen, ergriff aber nicht die Flucht. Dann ließ es die Wurzel fallen und zog sich in den Trümmerhügel zurück, nicht besonders hastig und überstürzt, aber doch mit deutlichen Anzeichen von Misstrauen.
    »Schade!« Rhodan lächelte und verließ die Ruine, um seinen Weg fortzusetzen. »Ich könnte einen Gesprächspartner gut brauchen, selbst wenn er nur zuhört …«
    Hoch am Himmel kreiste ein Vogel. Rhodan schätzte die Flügelspannweite auf mehr als zwei Meter. Wenn es ein Raubvogel war, konnte er gefährlich werden.
    Mit einem gelegentlichen Blick nach oben ging Rhodan weiter. Die Sonne sank. Von Norden her frischte der Wind auf, und es wurde kühl. Bald musste die Dämmerung einsetzen.
    Rhodan nahm sich vor, es wenigstens noch bis an den großen Strom zu schaffen, den er dann morgen überqueren würde. Wahrscheinlich hatte BULLOC ihn auf dieser Seite abgesetzt und war erst danach mit seiner Sphäre weitergeflogen.
    Als der untere Sonnenrand den Horizont berührte, stand Perry Rhodan zwischen hohem Gras am Ufer und betrachtete das langsam vorbeiziehende trübe Wasser. Schlick und Sandbänke machten keinen vertrauenerweckenden Eindruck. Der Strom mochte zweihundert Meter breit sein, keine unüberwindbare Strecke, wenn man schwimmen konnte. Die Frage war nur, welche Gefahren unter der Oberfläche lauerten.
    Er setzte sich auf einen umgestürzten Baumstamm und sah zu, wie die Sonne unterging. Es wurde empfindlich kalt, aber er hatte nichts, womit er ein Feuer hätte anzünden können. Daran hätte er eher denken müssen, als die Sonneneinstrahlung noch stark genug war. Mit Hilfe eines der zu Tausenden herumliegenden Splitter wäre es ihm sicher gelungen, ein Feuer zu entzünden.
    Einige Dutzend Meter vom Wasser entfernt häufte er Gras auf und bereitete sich ein primitives Nachtlager.
    Die Sonne wärmte bereits, als er erwachte. Einige hundert Meter stromaufwärts fand er einen schmalen Zufluss mit klarem Wasser . Damit war sein Frühstück perfekt. Einige Baumstämme lagen am Ufer, die ihn auf einen guten Gedanken brachten.
    Unter Aufbietung aller Kräfte rollte er einen besonders geeignet erscheinenden breiten Stamm ins Wasser und schob ihn in die schwache Strömung. Nur langsam entfernte er sich vom Ufer, obwohl er pausenlos mit den Händen paddelte.
    Einmal tauchte der schuppige Kopf eines größeren Tieres auf, das ihn aus lidlosen Glotzaugen betrachtete, aber keine Anstalten traf, ihn anzugreifen.
    Nach geraumer Zeit beschrieb der Fluss eine leichte Biegung. Die Strömung trieb ihn in eine Bucht auf der anderen Seite. Knöcheltief versank er im Schlick, aber endlich stand er auf trockenem Boden am Rand des

Weitere Kostenlose Bücher