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Silberband 098 - Die Glaswelt

Titel: Silberband 098 - Die Glaswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Urwalds.
    Auch hier lagen Glasbrocken verstreut, vom Unterholz überwuchert oder von umgestürzten Bäumen bedeckt. Die dicht belaubten Wipfel der Urwaldriesen verhinderten das ungeschwächte Eindringen der Sonnenstrahlen, sodass eine Selbstentzündung unwahrscheinlich sein musste. Rhodan konnte jedenfalls keine Brandspuren entdecken.
    Er war nass und fror, wollte schnell eine Lichtung erreichen, auf der er ein Feuer entzünden konnte. Die vom jenseitigen Ufer aus sichtbaren Wegmarken waren verschwunden, aber am Stand der Sonne konnte er die Richtung abschätzen und drang in den Wald ein.
    Hin und wieder sah er huschende Bewegungen, wenn er nach oben blickte. Tiere folgten ihm.
    Die Bruchstücke aus Glas wurden seltener, aber sie waren noch vorhanden. Sie lagen unter der in Jahrhunderten entstandenen Humuserde und schimmerten nur manchmal durch das vertrocknete Laub. Ruinen fand er nicht mehr.
    Erst nach einer Stunde angestrengten Marsches stand er am Rand der erhofften Lichtung. Die frühe Mittagssonne brannte herab. Es gab kaum Vegetation auf dem felsigen Boden, dafür umso mehr gläserne Bruchstücke. Eine der gewaltigen Säulen, die er vom anderen Ufer aus gesehen hatte, erhob sich bis zu einer Höhe von etwa fünfzig Metern.
    Rhodan sammelte trockene Äste, die er in der Mitte der Lichtung aufstapelte. Anschließend suchte er nach einem geeigneten Stück Glas, das als Linse dienen konnte. Als er es endlich fand, erwies es sich als zu schwer. Mit einem Ast, den er als Hebel ansetzte, konnte er es wenigstens so drehen, dass die Sonnenstrahlen fokussiert wurden. Sekunden später war der Fels glühend heiß, auf den das gebündelte Licht fiel.
    Perry Rhodan holte das Holz herbei und legte es in den Brennpunkt. Sofort stieg Rauch auf, gleich darauf züngelten die ersten Flämmchen empor. Er legte mehr Äste nach. Die von dem Feuer ausgehende Hitze tat gut. Während er sich wärmte, sah ihm wieder eines dieser possierlichen Tiere zu. Ohne Scheu hockte es ein Stück entfernt auf seinen Hinterbeinen und putzte sich.
    »Auf der anderen Seite des Flusses habe ich deinen Bruder getroffen«, sagte er nicht allzu laut.
    Das kleine Wesen schien dem Klang der Stimme zu lauschen, konnte aber wohl nichts damit anfangen, denn es gab seine Putztätigkeit auf und hoppelte davon. Rhodan sah ihm enttäuscht nach. Aber er musste weiter, wenn er die Sphäre heute noch finden wollte.
    Als er wieder offenes Gelände erreichte, lag vor ihm eine mit Bü schen bewachsene Ebene voller Glasbruchstücke und Felsen. Eine umgestürzte Säule, mehrfach zerbrochen, ließ die Höhe des einsti gen Daches erahnen. Es musste sich zweihundert Meter über der Oberfläche befunden haben.
    Fern im Nordwesten entdeckte Perry Rhodan den Hügel mit der schimmernden Sphäre.
    Wenn das Gelände so blieb, konnte er den Weg in zwei Stunden schaffen. Die zu Schutthalden aufgetürmten Glasbrocken erschwerten das Vorankommen. Auch gab es nun wieder Ruinenkomplexe, die er umgehen musste.
    Der pyramidenförmige Hügel war nicht besonders hoch und bot keine sichtbaren Schwierigkeiten. Durch die halb transparente Hülle der energetischen Sphäre erkannte Rhodan nur undeutlich einen undefinierbaren Schatten, der sich kaum bewegte. Das musste BULLOC sein.
    Doch das alles war es nicht, was den Terraner anhalten ließ. Das untrügliche Gefühl einer Gefahr warnte ihn.
    Unbeweglich blieb er stehen, aber nichts Verdächtiges war zu sehen. Nur langsam dämmerte in ihm die Gewissheit, dass sein Gehirn hypnosuggestive Warnimpulse empfing.
    Sie konnten nur von BULLOC stammen.
    Die Inkarnation hatte eine mentale Sperre um sich herum errichtet, die er nicht überqueren konnte. Sie wollte ungestört bleiben.
    Rhodan zog sich einige Schritte zurück, und sofort ließ der mentale Druck nach.
    Er versuchte es an einer anderen Stelle erneut und danach noch einmal. Der hypnosuggestive Bann wirkte nach allen Richtungen, mit der Sphäre als Zentrum.
    Schließlich ging Rhodan wieder nach Süden in die Buschebene hinein und suchte einen geeigneten Lagerplatz für die sich ankündigende Nacht. Er bereute es nun, keine großen Holzstämme in das Feuer gelegt zu haben, um die Glut zu erhalten. Nun musste er eine weitere Nacht in der Kälte verbringen.
    Zwischen Felsen fand er Schutz vor dem Wind, der wieder aus Norden kam. Einige Regentropfen fielen, aber noch während die Sonne unterging, verzogen sich die Wolken. Der Himmel wurde klar. Mit den Sternen und Konstellationen konnte Perry Rhodan

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