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Silberband 098 - Die Glaswelt

Titel: Silberband 098 - Die Glaswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Verfolgung. Jedoch blieb alles ruhig. Nach mehreren Minuten wagte er sich erneut bis zum Ausgang. Sein Hunger wurde zum alles beherrschenden Gefühl, Vorsicht und Furcht ließen nach.
    Das Wesen in dem anderen Raum war noch da. Obwohl es ihn wieder ansah, schien es keine Angriffsabsichten zu hegen. Langsam schlich er an ihm vorbei und ließ es nicht aus den Augen, denn er musste immer noch damit rechnen, dass es plötzlich über ihn herfiel. Auch die Tatsache, dass das andere Wesen von seiner eigenen Art zu sein schien, konnte sein Misstrauen nicht besänftigen. Abgesehen davon, dass es ein potenzieller Konkurrent bei der Futtersuche war, handelte es sich auch um ein Männchen.
    Er gelangte in einen Korridor. Von dort aus konnte er einen Blick in einen anderen Raum werfen. Artgenossen beiderlei Geschlechts drängten sich hier und starrten zu ihm heraus.
    Sein Erschrecken hielt nur Sekundenbruchteile an, dann floh er in wilder Hast durch den Korridor. Dabei verlor er völlig die Beherrschung. Wahrscheinlich wäre er jedem Gegner blind in die Arme gelaufen. Der Korridor war jedoch verlassen.
    Erst allmählich kam er wieder zur Besinnung, blieb nach Atem ringend stehen und blickte sich nach allen Richtungen um. Er war allein. Wie sehr sehnte er sich nach der warmen Geborgenheit seines Nestes, aber er wagte nicht, dorthin zurückzukehren. Das Bild des Raumes mit den vielen Wesen darin war zu frisch in seinem Gedächtnis.
    Er warf den Kopf in den Nacken und schnupperte. Niemand war in der Nähe. Also drang er tiefer in den scheinbar endlosen Korridor ein und nahm die Suche nach Nahrung wieder auf.
    In der Zentrale der SZ-1 bot sich ein ähnliches Bild wie in allen an deren Räumen der Kugelzelle, in denen sich Besatzungsmitglieder aufhielten.
    Niemand bewegte sich. Der Emotionaut Senco Ahrat saß regungslos unter der SERT-Haube. Selbst wenn er gewollt hätte, er wäre im Augenblick unfähig gewesen, das Schiff zu beschleunigen.
    Atlan, der zusammen mit Galbraith Deighton an einem Kartentisch stand, war ebenfalls von BULLOCs mentalem Angriff überrascht worden. Er wusste, was geschehen war. Sein Verstand arbeitete einwandfrei, trotzdem brachte er keine Eigeninitiative auf. Wie alle anderen wartete er auf weitere Befehle der Inkarnation. Obwohl er befürchtete, dass BULLOC die SOL vernichten wollte.
    Die Stimme der vierten Inkarnation war wieder zu hören. Gleichzeitig verstärkte sich der mentale Druck in Atlans Bewusstsein.
    »Ihr Menschen habt begriffen, dass ihr euch in meiner Gewalt befindet«, donnerte BULLOC. »Niemand kann gegen mich vorgehen – aber jeder wird genau das tun, was für die Sicherheit des Schiffes wichtig ist. Meine Befehle sind zu befolgen!«
    Atlan fühlte, dass die körperliche Lähmung von ihm abfiel. Er konnte sich langsam wieder bewegen. Gleichzeitig erkannte er, dass ihm mit der Bewegungsfreiheit sein freier Wille aber nicht zurückgegeben wurde. Er schaffte es nicht, den Angriffsbefehl auf die Inkarnation zu geben.
    Er schaute Deighton an, der schmerzlich das Gesicht verzog.
    »Die Inkarnation hat zurückgeschlagen und uns überrumpelt«, stellte der Gefühlsmechaniker fest.
    Atlan nickte langsam. Er entschloss sich, Perry Rhodan anzurufen und mit ihm über die neue Lage zu sprechen, aber nicht einmal das vermochte er in die Tat umzusetzen. Auch Aktionen, die nur im weitesten Sinne gegen BULLOC gerichtet waren, blieben undurchführbar. Er verstand allmählich, wie sehr sie alle unter der Kontrolle der unheimlichen Wesenheit standen. Sie konnten nur so lange frei handeln, wie sie im Sinn der Inkarnation tätig waren.
    Abermals meldete sich BULLOC.
    »Beide Absperrungen um den Lagerraum werden sofort aufgehoben! Alle bewaffneten Raumfahrer ziehen sich zurück! Die Mutanten bleiben hier, damit ich sie unter unmittelbarer Kontrolle habe!«
    Atlan beobachtete in den Überwachungsholos, dass viele sich aus dem Lagerraum zurückzogen. Die Energiebarriere wurde abgeschaltet.
    »Die Zentrale wird jetzt befehlen, das Kopplungsmanöver aller drei Schiffssegmente einzuleiten. Sollten die Besatzungen der anderen SOL-Zellen sich weigern, hätte dies schlimme Folgen für jeden, der sich in meiner Gewalt befindet.« BULLOCs Stimme klang ungeduldig. Wahrscheinlich wollte er seine wichtigsten Entschlüsse schnell ausgeführt wissen.
    Mit marionettenhaften Bewegungen nahm Allan vor dem Hyperkom Platz. Er spürte, dass die Blicke aller in der Zentrale auf ihm ruhten, und zitterte vor innerer Anspannung. Gegen

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