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Silberband 098 - Die Glaswelt

Titel: Silberband 098 - Die Glaswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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merkwürdig verhielt. Sie hastete in geduckter Haltung hin und her, wobei sie ab und zu stehen blieb und wie witternd den Kopf hob. Wahrscheinlich hatte einer der Raumfahrer die psychische Belastung nicht ertragen und war durchgedreht. Hellmut überlegte, was er für den Bedauernswerten tun konnte.
    Schließlich erkannte er den Mann, und die Erkenntnis schockierte ihn. Auch Dorgon sah, wen sie vor sich hatten.
    »Verdammt, das ist Preux Gahlmann!«, rief der Sektionsleiter. »Warum befindet er sich nicht auf der Quarantänestation? Es entspricht also der Wahrheit, was wir gehört haben – Preux verhält sich wie ein Tier.«
    »Sie haben recht«, stimmte Hellmut zu. Er empfand große Erleichterung, dass er wenigstens über etwas frei sprechen konnte, obwohl der Anlass alles andere als erfreulich war.
    In diesem Augenblick richtete Gahlmann sich bolzengerade auf und starrte in ihre Richtung.
    »Er hat uns gesehen. Ich glaube fast, er hat Angst vor uns. Vorher hatte ich den Eindruck, dass er irgendetwas sucht.«
    Hellmut hörte kaum zu, was Dorgon sagte. Seine Aufmerksamkeit galt Gahlmann. Er erinnerte sich an alles, was er über die skurrile Erkrankung des Hangaringenieurs wusste. Dessen Zustand schien sich nicht verändert zu haben, aber trotzdem befand er sich außerhalb der Krankenstation, die zum Quarantänebereich erklärt worden war.
    BULLOC hatte angedeutet, dass das normale Leben an Bord weitergehen sollte. Stand Gahlmanns Anwesenheit in diesem Bereich des Schiffes dazu nicht im Widerspruch? Oder – Hellmut atmete tief durch – war Gahlmann womöglich nicht von BULLOCs Einfluss betroffen? War der Ingenieur in seinem Zustand ein Wesen, das nicht zu der Gruppe gehörte, an die BULLOC sich gewandt hatte?
    »Er muss in die Krankenstation zurückgebracht werden!«, drängte Dorgon.
    »Wir lassen ihn in Ruhe«, widersprach Hellmut. Er wollte erklären, was er dachte, aber wieder hinderte ihn diese unüberwindliche Sperre am Sprechen. Er hatte seinem Begleiter sagen wollen, was er von dem Vorfall hielt. Wenn Gahlmann tatsächlich unbeeinflusst geblieben war, stellte er die einzige Hoffnung für die Menschen der SOL dar.
    Aber niemand konnte den Hangartechniker so präparieren, dass er etwas gegen BULLOC unternahm, dazu waren die beeinflussten Besatzungsmitglieder nicht in der Lage. Das bedeutete, dass Gahlmann von selbst auf den Gedanken kommen musste, einzuschreiten.
    Hellmuts Hoffnung zerplatzte wie eine Seifenblase. Er konnte keine Hilfe von einem Mann erwarten, der sich selbst als ein Tier verstand und sich dementsprechend verhielt.
    Jäh verschwand Gahlmann in einem Nebengang.
    »Preux!«, schrie Dorgon. »Warte doch! Wir sind es, Joscan Hellmut und Premisch Dorgon!«
    Hellmut starrte ihn wütend an, aber er konnte nichts tun. Das Bewusstsein, dass jeder Versuch, Dorgon aufzuhalten, im weitesten Sinn gegen die Inkarnation gerichtet war, hinderte ihn am Eingreifen. Dieses Gefühl völliger Hilflosigkeit machte ihn krank. Er lehnte sich an eine Wand und sah zu, wie Dorgon den Korridor entlangstürmte, um Gahlmann einzuholen.
    BULLOC streckte und wand sich wohlig in der Sphäre. Das Be wusstsein seiner unbegrenzten Macht bereitete ihm ein Gefühl der Lust.
    Innerhalb kürzester Zeit hatte er sich selbst beweisen können, wie groß seine Möglichkeiten waren. Er hatte seine Vorgänger zur Untätigkeit verdammt und konnte abwarten, bis sie früher oder später starben. Danach hatte er einen Angriff gegen die Menschen und ihr Schiff geführt, und auch diese Aktion war von Erfolg gekrönt gewesen.
    BULLOC beobachtete die Wesen, denen er gestattet hatte, in der Halle zu bleiben, die kurz zuvor noch sein Gefängnis gewesen war.
    Die Mutanten verfügten über beachtliche Kräfte. Er spürte, wie es in ihnen rumorte, wie sie verzweifelt gegen seinen Einfluss ankämpften und doch immer wieder unterlagen.
    Trotzdem war er vorsichtig. Auf keinen Fall durfte er die Mutanten unterschätzen. Das war der Grund, warum sie in seiner unmittelbaren Nähe bleiben mussten.
    Nicht weniger gefährlich erschien ihm der Kommandant der SOL, Perry Rhodan. Aus dem Erfahrungsschatz seiner Vorgänger wusste BULLOC, welche Schwierigkeiten dieser Mann der Inkarnation bereitet hatte. Auch jetzt hatte Rhodan keineswegs aufgegeben, er war verzweifelt, aber er wartete auf seine Chance.
    BULLOC wunderte sich nicht mehr darüber, dass die Kaiserin von Therm diesen Mann zu ihrem Verbündeten gewählt hatte.
    Er richtete seine Sinne in die anderen

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