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Silberband 098 - Die Glaswelt

Titel: Silberband 098 - Die Glaswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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blieb zurück.
    Ich schaltete den Psionstrahler wieder aus – das heißt, ich wollte es tun, aber das Gerät reagierte nicht auf die Fernsteuerung. Dadurch wurde die Einpeilung Rorvics unmöglich, da die starke Ausstrahlung der Gebetsmühle alles andere überlagerte.
    Mit einer Verwünschung entnahm ich meiner Arbeitstasche den Rest der Ausrüstung. Im Grunde genommen war es nur von untergeordneter Bedeutung, ob ich herausfand, in was für eine Dimension der Tibeter verschwunden war – jedenfalls dann, wenn der zweite Teil des Experiments glückte.
    Ich baute fünf kleine Schockfeldprojektoren rings um den ›gläsernen Sarg‹ auf, in dem nur noch das Bhavacca Kr'a, der schwarze Slip und die Gebetsmühle lagen. Danach wartete ich auf Rorvics Rückkehr. Ich hoffte nicht nur, dass die Rematerialisation in den fünf überlappenden Schockfeldern den ›Mechanismus‹ in Rorvics Gehirn ›ausbrannte‹, der ihn immer wieder zum Verschwinden in andere Dimensionen zwang, sondern außerdem, dass ein Schock sein Nervensystem derart angriff, dass er während der nächsten Tage an keinem Einsatz teilnehmen konnte.
    Letzteres war auch der Grund dafür, weshalb ich die Wahrnehmungen der Ärztin blockiert hatte. Sie hätte zweifellos die Schockfeldprojektoren erkannt und dafür gesorgt, dass der arme Dalaimoc Rorvic unter keinen Umständen gefoltert wurde.
    In dem ›gläsernen Sarg‹ flimmerte es bereits. Gleich würde das Scheusal materialisieren – und für alles gestraft werden, was es mir angetan hatte! Doch anstatt sich zu Rorvics Körper zu verdichten, verstärkte sich das Flimmern nur, zog sich um die Gebetsmühle zusammen – und verschwand wieder.
    Ein grauenhafter Schrei erklang. Er schien aus der Gebetsmühle zu kommen, was geradezu lächerlich war, denn ich erkannte Rorvics Stimme – und der fette Tibeter konnte unmöglich in dem kleinen Ding materialisiert sein. Doch als der Schrei wieder erscholl, zweifelte ich nicht mehr daran, dass Dalaimoc Rorvic irgendwo und irgendwie vorhanden war, und zwar innerhalb der fünf Schockfelder. Ich wartete, bis ich das Geschrei selbst nicht mehr ertrug, dann schaltete ich die Projektoren aus.
    Wenn die Anzeige des Peilgeräts stimmte, das außer dem schwachen psionischen Rauschen des Universums nichts mehr empfing, war die Gebetsmühle als Psionstrahler ausgefallen.
    Gänzlich unerwartet materialisierten der Mausbiber und Ras Tschubai neben mir. Gucky hielt Atlan an der Hand.
    »Was haben Sie angestellt, Tatcher?« Der Arkonide blickte argwöhnisch umher. »Vor wenigen Minuten wurden alle Mutanten an Bord von einer psionischen Strahlung getroffen und liefen beinahe Amok. Die Quelle der Strahlung muss sich hier befunden haben.«
    »Das kann nur Rorvic gewesen sein«, erklärte ich betroffen – und das war ich wirklich, da ich mit einer solchen Auswirkung nicht gerechnet hatte. »Er konzentrierte sich mit Hilfe der Gebetsmühle und meinte, dass es ihm vielleicht gelingen würde, ein erneutes Verschwinden zu verhindern.«
    »Offenbar ist es ihm nicht gelungen«, stellte Atlan fest. »Aber Dalaimoc müsste eigentlich längst wieder zurück sein. Diese Abgänge dauerten niemals länger als einige Minuten.«
    »Er ist zurückgekehrt«, versicherte ich. »Der Tibeter versetzte sich allerdings sofort an einen anderen Ort – innerhalb unseres Universums.«
    »Dann haben Sie es also geschafft, Tatcher.« Atlan atmete auf. »Sobald Rorvic mir gegenübersteht, dürfen Sie Ihren Wunsch nennen.«
    »Danke!«, erwiderte ich.
    »Wir springen in die Hauptzentrale zurück«, sagte Gucky. »Sollen wir dich mitnehmen?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Vielen Dank, aber ich muss hier noch aufräumen.«
    Als die drei verschwunden waren, nahm ich Rorvics Bhavacca Kr'a und hängte es mir um den Hals. Danach wollte ich gehen.
    »Willst du mich allein zurücklassen, Tatcher?«, hörte ich Rorvics Stimme – und wie die Schreie vorher kam sie aus der Gebetsmühle.
    »Wo sind Sie, Sir?«, fragte ich.
    »Keine Ahnung. Aber ich befinde mich in Ihrer Nähe und kann mich nicht aus eigener Kraft bewegen.«
    Vorsichtig hob ich die Gebetsmühle aus dem Glassarg, denn ich war jetzt sicher, dass der Tibeter darin steckte. Da sie sich aus unerfindlichem Grund ausgeschaltet hatte, aktivierte ich sie wieder. Im gleichen Moment schrie Rorvic wie am Spieß.
    Einer Eingebung folgend, schaltete ich die Gebetsmühle abermals aus. »Ist es so besser, Sir?«, erkundigte ich mich.
    »Ja, aber tun Sie das, was Sie

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