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Silberband 098 - Die Glaswelt

Titel: Silberband 098 - Die Glaswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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denen die Führung der SOL während Rhodans und Atlans Abwesenheit gehörte, alle ›MV-verdächtigen‹ Meldungen sammeln und zentral auswerten lassen sollte.
    Als Atlan die Versammlung auflöste, verabschiedete ich mich von Ofool Ngorok und Haval Melnik, denn ich wollte vor meinem Aufbruch nach Goshmos Castle unbedingt mit Bosketch sprechen, dessen Ausführungen über die Gys-Voolbeerah mich beeindruckt hatten.
    Ich erwischte den Mann, als er gerade in einen Antigravlift steigen wollte. »Warten Sie einen Moment!«, rief ich ihm nach.
    Der hünenhafte Terraner blickte mich verwundert und ein wenig gespannt an. Ich glaubte außerdem, Unruhe in seinem Blick zu erkennen, aber das war sicher eine Täuschung, denn weshalb sollte Bosketch unruhig werden, wenn ich mit ihm sprechen wollte. Das wäre sogar unnötig gewesen, wenn er ein Molekülverformer wäre. Ich lächelte bei diesem erheiternden Gedanken.
    »Falls Sie mich nicht kennen, mein Name ist Tatcher a Hainu«, sagte ich. »Ich würde mich gern ein wenig mit Ihnen unterhalten, Mister Bosketch.«
    Er musterte mich und schien zu erschaudern, als sein Blick auf die Gebetsmühle fiel.
    »Warum ausgerechnet mit mir, Mister a Hainu? An mir ist nichts Besonderes.«
    Ich zuckte zusammen, als ein Flüstern ertönte. Wollte das Scheusal nicht einmal Ruhe geben, wenn es in einer Gebetsmühle gefangen war? Also schaltete ich das Ding für die Dauer eines Herzschlags ein und vernahm Rorvics Schmerzensschrei.
    Zuerst erschrak ich, denn was sollte Bosketch darüber denken, doch dann merkte ich, dass er den Schrei gar nicht gehört hatte. Demnach hatte ich Rorvics Laute nicht akustisch vernommen, sondern nur in meinem Gehirn. Das erleichterte natürlich den Umgang mit ihm, denn ich brauchte nicht mehr zu fürchten, dass er mich verriet.
    »Was haben Sie, Mister a Hainu?«, fragte Bosketch beunruhigt.
    Warum quälen Sie mich grundlos, Captain a Hainu?, dachte der Tibeter dazwischen.
    »Sie wissen genau Bescheid!«, entfuhr es mir, bevor ich daran dachte, dass ich in Anwesenheit anderer Personen nicht mit Rorvic sprechen durfte.
    Bosketch wich einen Schritt zurück und wäre beinahe in den Antigravschacht gestolpert. »Ich weiß überhaupt nichts!«, rief er mit veränderter Stimme. »Sie haben keinen Grund, mich für einen Gys-Voolbeerah zu halten, Mister a Hainu!«
    Ich musste so lachen, dass ich mich beinahe hingesetzt hätte. Als ich meinen Lachanfall bezähmen konnte, erwiderte ich: »Wie kommen Sie auf so etwas, Mister Bosketch? Ausgerechnet Sie, der überzeugend die Meinung vertrat, dass wir von den Molekülverformern nichts zu befürchten haben, machen plötzlich in Hysterie. Nein, kommen Sie, ich würde Sie nicht einmal im Traum für einen Molekülverformer halten. Warum sollten die Gys-Voolbeerah sich ausgerechnet Sie zum Kopieren aussuchen? Ich weiß doch, dass Sie vorerst nicht aktiv eingesetzt werden und schon gar nicht mit Führungsaufgaben.«
    »Das hätte ich vorher …« Er unterbrach sich und hüstelte. »Ich bin sehr wohl ein wichtiger Mann, Mister a Hainu. Immerhin war ich so etwas wie der Stellvertreter des Wesens, das über die Erde und alle ihre Bewohner herrschte. Ich habe die Menschheit regiert.«
    »Rund vierzig Personen nennen Sie Menschheit?«, fragte ich verblüfft. Es war unglaublich, wie ein Mensch, der eben noch so viel Scharfsinn bewiesen hatte, sich einbilden konnte, er hätte als Anführer einer vierzigköpfigen Schar die Menschheit regiert. Wahrscheinlich wirkte die geistige Versklavung durch die Kleine Majestät eine Zeit lang nach.
    »Mit Ausnahme der TERRA-PATROUILLE waren das alle Bewohner der Erde«, erklärte er. »Aber Sie haben noch nicht gesagt, worüber Sie mit mir sprechen wollen.«
    »Stimmt! Wissen Sie, es hat mich sehr beeindruckt, wie Sie Bulls Befürchtungen hinsichtlich der Gys-Voolbeerah mit logisch einwandfreien Argumenten zerpflückten. Nicht, dass ich etwas gegen Bull hätte, aber im Fall der Gys-Voolbeerah sieht er bestimmt Gespenster.«
    Bosketch wirkte erleichtert. »Ja, das denke ich auch. Offenbar haben die Begegnungen, die er in den sublunaren Anlagen mit Naphoon hatte, seine Nerven übermäßig strapaziert.«
    »Naphoon hieß der Luna-MV also«, sagte ich. »Seltsame Namen haben die Gys-Voolbeerah. Meiner, das heißt der, mit dem ich mich auf Terra unterhielt, nannte sich Kaalech. Stellen Sie sich vor: Kaalech!«
    Glaus Bosketch lachte. Er lachte so heftig, dass ihm die Tränen übers Gesicht liefen. Ich musterte ihn

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