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Silberband 098 - Die Glaswelt

Titel: Silberband 098 - Die Glaswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Gestalt auf der SOL befand.
    Erst jetzt fiel mir auch auf, dass Bosketch den Namen jenes Molekülverformers genannt hatte, der auf dem Mond herumgegeistert war und Roi Danton kopiert hatte – Naphoon –, obwohl der Bericht unserer Luna-Gruppe klar besagte, dass der Name dieses Gys-Voolbeerah nicht bekannt geworden war. Folglich konnte nur ein Molekülverformer diesen Namen wissen!
    »Warum antworten Sie nicht, Tatcher?«, fragte Bull. »Sie machen ein eigenartiges Gesicht.«
    Ich überlegte, ob ich ihm die Wahrheit sagen sollte. Sicher hätte er sich darüber gefreut, dass seine Befürchtungen hinsichtlich der Molekülverformer berechtigt waren. Aber er hätte zur gnadenlosen Jagd auf den Gys-Voolbeerah geblasen – und das konnte ich nicht verantworten.
    »Ich denke, dass ich erst mit Bosketch sprechen sollte, bevor wir starten«, erklärte ich. »Dieser Mann weiß eine Menge, was ihm noch nicht zum Bewusstsein gekommen ist. Wohin wurde er gebracht?«
    »Er wird von Dr. Lydon betreut.«
    Ich zog unwillkürlich den Kopf ein. Bestimmt wusste Tomay inzwischen, dass ich für den vorübergehenden Ausfall ihres Wahrnehmungsvermögens verantwortlich gewesen war. Sie würde mir Vorwürfe machen.
    »Danke, Bully«, sagte ich. »Ich werde mich um Bosketch kümmern.« Ich stellte eine Interkomverbindung zur Paranormstation der Bordklinik her und erblickte gleich darauf das Symbol des hyperinpotronischen Ablegers von SENECA.
    »Es tut mir leid, dass ich zu einer für Sie unangenehmen Maßnahme gezwungen war, Tomay«, sagte ich aufrichtig.
    »Das war nicht unangenehm, sondern grauenvoll, Tatcher«, erwiderte die Ärztin. »Sie hätten sich überlegen müssen, dass ein bloßes Bewusstsein in Panik gerät, wenn es von allen Wahrnehmungen ausgeschlossen wird. Aber ich bin Ihnen nicht böse. Sie können sich eben nicht vorstellen, wie man sich als Nur-Bewusstsein fühlt.«
    Ich schluckte schwer. »Danke, Tomay. Ich …«
    »Schon gut, Tatcher! Sie rufen bestimmt wegen Glaus Bosketch an.«
    »Wie geht es ihm? Haben Sie besondere Beobachtungen gemacht?«
    »Er erholt sich überraschend schnell«, antwortete die Ärztin. »Überraschend schnell für einen Menschen, will ich sagen. Etwas muss mit ihm geschehen sein, als er unter dem Einfluss der Kleinen Majestät stand. Das Psionometer zeigte eine für Menschen atypische Ausstrahlung an – allerdings nur für wenige Sekunden.«
    Ich konnte mir vorstellen, dass eine so ausgezeichnete Parapsi-Medizinerin es nicht dabei bewenden lassen würde. Sie würde den falschen Bosketch so lange Tests unterziehen, bis seine Identität offenbar wurde. Aber wenn das an Bord der SOL geschah, würde sich der Gys-Voolbeerah durch die auf ihn einsetzende Treibjagd zu Verzweiflungsschritten veranlasst sehen, die viele Menschenleben gefährden konnten.
    »Bitte, richten Sie Bosketch aus, dass ich in wenigen Minuten bei ihm bin – mit meinem Amulett!«, sagte ich eindringlich. »Aber vergessen Sie nicht, das Amulett zu erwähnen!«
    »Was bedeutet das, Tatcher?«
    »Nichts«, sagte ich und schaltete ab.
    Während ich zum nächsten Beiboothangar hastete, hörte ich Alarmsirenen. Kurz darauf verkündete Saedelaeres Stimme über Rundruf, dass jemand unbefugt mit einem Beiboot gestartet sei und die Jagdgruppe 22 die Verfolgung aufnehmen sollte.
    Ich lächelte in mich hinein, denn in weniger als einer Minute würde ein zweiter unbefugter Beibootstart die Gemüter bewegen. Glücklicherweise befand sich die SOL nicht im vollen Alarmzustand, sonst wären ab sofort alle Hangarschotten verschlossen geblieben.
    Die Space-Jet im Hangar war startbereit. Ich schwebte im Antigravschacht in die Steuerkanzel, schaltete das Kraftwerk hoch – und jagte den Diskus schon Sekunden später aus dem Hangar.
    Im Gegensatz zu den Besatzungen der Raumjäger wusste ich ungefähr, in welche Richtung sich der Gys-Voolbeerah wenden würde. Da er den echten Bosketch nur in der Nähe des Hauptquartiers überwältigt haben konnte, musste sich seine Einsatzbasis in Terrania City befinden.
    Ich ignorierte die schlanken Raumjäger ebenso wie alle Versuche, mich über Funk anzusprechen.
    Aus ungefähr neun Kilometern Höhe ortete ich endlich eine andere Space-Jet. Das musste das Fluchtfahrzeug des Gys-Voolbeerah sein. Ich drückte meine Maschine rücksichtslos tiefer.
    Was ich eigentlich tun wollte, wusste ich selbst noch nicht. Falls es mir gelang, mit dem Molekülverformer vernünftig zu reden, konnte ich ihn vielleicht überzeugen,

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