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Silberband 098 - Die Glaswelt

Titel: Silberband 098 - Die Glaswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dass er seine Maske freiwillig lüftete und mit uns zusammenarbeitete.
    Neben der anderen Space-Jet setzte ich mein Fahrzeug hart auf.
    Als ich ausstieg, entdeckte ich den falschen Bosketch in einem leeren Türrahmen. Er winkte, dann tauchte er in dem dunklen Korridor unter.
    Ich lief hinüber, schaltete meine Handlampe ein und betrat ebenfalls den Korridor. Von dem Gys-Voolbeerah war nichts zu sehen. Aber ich hörte von weiter vorn Geräusche.
    »Ich will mit Ihnen reden!«, rief ich. »Ohne meine Warnung wären Sie nicht rechtzeitig von der SOL geflohen, also seien Sie vernünftig!«
    Niemand antwortete.
    Ich setzte die Verfolgung fort und stieß kurz darauf auf einen Nottreppenschacht, wie er in allen modernen Häusern vorhanden war. Als ich die Treppen hinabeilte, hörte ich unter mir Schritte, dann wurde es wieder still.
    Ungefähr dreizehn Meter tiefer stieß ich auf eine menschliche Gestalt, die an der Wand lehnte und mich mit glasigen Augen anstarrte. Ich zweifelte nicht daran, dass dies der echte Bosketch war – und ich bezweifelte auch nicht, dass mich der Gys-Voolbeerah absichtlich hierher gelockt hatte, damit ich den hilflosen Mann fand und ihn in eine Klinik bringen konnte.
    Neben ihm lag ein Stück Schreibfolie. Ich hob es auf, denn jemand hatte mit einem Laserstift hastig etwas daraufgekritzelt.
    »Danke, Tatcher! Kerrsyrial!«, las ich.
    Als ich Schritte hinter mir hörte, knüllte ich den Fetzen zusammen und steckte ihn in eine Tasche meines Einsatzanzugs. Schließlich brauchte niemand zu wissen, dass ich einem Gys-Voolbeerah zur Flucht verholfen hatte. Weder Terraner noch Solaner hätten meine Motive verstanden. Trotzdem war ich froh, dass ich es getan hatte – und Kerrsyrial hatte meine gute Meinung von ihm bestätigt.
    Drei Raumsoldaten polterten hinter mir die Treppe herab. Ich drehte mich um.
    »Rufen Sie einen Medoroboter! Hier liegt ein Mensch, der schnellstens ärztliche Betreuung braucht.«
    »Ein Mensch?«, fragte der vorderste Raumsoldat. »Wir suchen einen Gys-Voolbeerah.«
    »Gys-Voolbeerah sind auch Menschen«, erwiderte ich. »Aber keine Sorge, dieser Mensch hier ist schon als Mensch geboren worden.«

9.
    Einen halben Kilometer vor der Ruine, an der sich zahlreiche Menschen zu schaffen machten, blieb Thon-Bherkahn stehen. Soeben stiegen fünf kleine metallische Kugeln in die Luft und schwebten davon. Er hatte gesehen, dass in jede Kugel zwei Men schen eingestiegen waren. Er sah auch, dass die anderen Menschen mit Hilfe hypermodern wirkender Geräte neue Transportkugeln herstellten.
    Er zögerte, sich weiter zu nähern. An den Menschen war etwas, das er nicht definieren konnte, das ihn aber zu größter Vorsicht bewog. Vielleicht war es die Diskrepanz zwischen der einfachen, manchmal sogar primitiven Kleidung dieser Menschen und der scheinbaren Mühelosigkeit, mit der sie aus Schrott in relativ kurzer Zeit flugfähige Fahrzeuge herstellten.
    Möglicherweise erschreckten ihn auch die seltsamen Geräte, mit denen die Menschen diese Leistung vollbrachten. Thon-Bherkahn kannte sie und ihre Maschinen bislang nur von Naphoons und Kaalechs Berichten. Aber demzufolge existierten solche Geräte nicht – zumindest nicht außerhalb des riesigen Raumschiffs SOL.
    Er fragte sich, ob die Menschen auf Goshmos Castle diese Geräte selbst hergestellt hatten – und wenn, wo sich die Industrie befand, die im Endeffekt eine Fertigung solcher Maschinen ermöglichte. Seines Wissens gab es auf Goshmos Castle überhaupt keine Industrie. Konnte es also sein, dass die Menschen diese Geräte aus dem Schrott konstruierten, aus dem sie offensichtlich auch die Flugmaschinen herstellten?
    Er beschloss, diese Frage vorerst nicht zu beantworten.
    Langsam setzte er seinen Weg fort, aber niemand beachtete ihn. Das Verhalten der Frauen und Männer hatte etwas Roboterhaftes und zugleich Überlegenes an sich. Wäre ihre seltsam primitive Kleidung nicht gewesen, hätte er wahrscheinlich eher zu einem Urteil gefunden.
    In unmittelbarer Nähe von zwei Frauen und einem Mann blieb Thon-Bherkahn stehen. Er wusste aus Mitsinos Erinnerungen, wie der Mucierer den Menschen gegenüber reagiert hatte, und bemühte sich, durch seine Haltung und Mimik den gleichen Unsicherheit und Bewunderung ausdrückenden Respekt zu demonstrieren. Geduldig wartete er, bis einer der Menschen – es war eine Frau mit grau meliertem kurzen Haar, die eine blaue Hose und eine bunt gemusterte Bluse trug – von ihm Notiz nahm.
    »Da bist du ja

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