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Silberband 098 - Die Glaswelt

Titel: Silberband 098 - Die Glaswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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einer Explosion ließ keine Zweifel an der Richtigkeit seiner Behauptung.
    Melnik zog seinen Impulsstrahler und wog ihn wie prüfend in der Hand. »Ofool und ich sollen Athosien helfen!« Er machte allerdings keinen glücklichen Eindruck bei diesen Worten.
    »Warum dem Konzept?«, fragte ich.
    »Es ist ein Mensch – obwohl er sieben Bewusstseine trägt.«
    »Ist es entscheidend, welchem Volk ein intelligentes Lebewesen angehört? Ich denke, nein. Aber ich will mir auch nicht anmaßen, einem der beiden Gegner den Sieg zu wünschen und dem anderen den Tod. Vielmehr muss ich versuchen, Frieden zwischen dem Konzept und dem Gys-Voolbeerah zu stiften.«
    »Das wäre zu riskant für Sie, Tatcher. Sowohl der Molekülverformer als auch das Konzept sind unsere Gegner«, erwiderte Melnik. »Ich schlage vor, dass Ofool und ich beide mit Paralysatoren ausschalten. Danach können Sie gefahrlos zwischen ihnen vermitteln.«
    »Ihre militärische Ausbildung mag gut genug sein für eine Auseinandersetzung mit normalen Intelligenzen«, erklärte ich. »Leider reicht sie sicher nicht aus, um gegen ein Konzept und einen Gys-Voolbeerah gleichzeitig zu bestehen. Ihr kennt Bulls Bericht über die Tricks, mit denen Grukel Athosien ihn, Danton und Waringer mehrfach überlistete.«
    »Aber der Molekülverformer …«
    »Er hat das Konzept in Bedrängnis gebracht«, führte ich Ngoroks Satz zu Ende. »Das beweist nur, dass der Gys-Voolbeerah noch mehr Gemeinheiten beherrscht als das Konzept. Ich werde nicht zulassen, dass Sie beide in den sicheren Tod rennen – deshalb gehe ich allein ins Schiff.«
    Ich schaltete mein Flugaggregat wieder ein und wollte zur Schleuse aufsteigen, doch ich hatte nicht mit der Entschlossenheit meiner Begleiter gerechnet. Jedenfalls packten sie ebenso überraschend wie fest zu und wollten mich zurückhalten. Mit einem Dagorausfall setzte ich beide vorübergehend außer Gefecht und schoss raketengleich in die Höhe. Im letzten Moment konnte ich abbremsen, sonst hätte ich mir am Schleusenschott den Schädel eingerannt.
    Als ich nach unten blickte, kamen Ngorok und Melnik schon wieder auf die Beine.
    Ich öffnete auch das Innenschott – und sah mich Grukel Athosien gegenüber …
    Athosien hielt einen Desintegrator in der Hand, hatte sich ein Nadelgewehr umgehängt und blickte durch einen kurzen Korridor in Richtung Schiffsinneres. Er hatte den Kopf nur für einen Moment in meine Richtung gewandt.
    »Wollen Sie den sinnlosen Kampf nicht lieber aufgeben?«, fragte ich. »Es ist unlogisch, wenn intelligente Lebewesen sich bekämpfen – und mit sieben Bewusstseinen müssten Sie erheblich intelligenter sein als ein Normalmensch.«
    Ein zweiter Mann erschien hinter der nächsten Gangbiegung. Er schob eine Antigravplattform vor sich her, auf der ein Schutzschirmprojektor montiert war. Athosien feuerte mit dem Desintegrator, aber der Schutzschirm des anderen – es konnte sich nur um den Gys-Voolbeerah handeln – flackerte kaum.
    Plötzlich stutzte ich. Der andere Mann sah ebenfalls aus wie Grukel Athosien.
    Der Molekülverformer!, durchfuhr es mich. Er hat Athosiens Gestalt angenommen!
    Sofort bemerkte ich meinen Gedankenfehler. Schließlich konnte ich daraus, dass der andere Athosien zuletzt aufgetaucht war, nicht folgern, dass er der Gys-Voolbeerah war. Ebenso gut konnte es der Athosien vor mir sein.
    »Bleiben Sie stehen!«, rief ich dem Zweiten zu, der sich unaufhaltsam näherte. »Es ist verrückt, dass Sie gegeneinander kämpfen! Wer ist eigentlich das Konzept – und wer ist der Gys-Voolbeerah?«
    »Ich bin das Konzept«, sagten beide Gestalten wie aus einem Mund.
    »Na fein!«, erwiderte ich sarkastisch. »Da Sie identisch sind, warum bekämpfen Sie sich denn? Wollen Sie Selbstmord begehen?«
    »Sie reden Unsinn!«, sagte der zweite Athosien. »Da ich das Konzept bin und von dem Gys-Voolbeerah angegriffen wurde, muss ich kämpfen.«
    »Er ist der Gys-Voolbeerah!«, behauptete der Erste. »Ich schlage vor, wir feuern gleichzeitig auf seinen Schutzschirm. Oder wollen Sie untätig zusehen, wie ich von dem Molekülverformer getötet werde?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ein Marsianer der a-Klasse beteiligt sich nicht an solchem Blödsinn. Ziehen Sie sich zurück, dann werde ich zwischen Ihnen stehen – und ich möchte wirklich gern wissen, wer von Ihnen so unhöflich sein kann, auf einen Unbewaffneten zu schießen!«
    Ich warf meinen Impulsstrahler und den Paralysator hinter mich in die

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