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Silberband 098 - Die Glaswelt

Titel: Silberband 098 - Die Glaswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Schleusenkammer.
    Beide Gestalten schauten mich mit dem Ausdruck von Verständnislosigkeit an. Aber plötzlich veränderte sich das Gesicht des ersten Athosien. Es bekam die weicheren Züge einer Frau – und auch die unter der Kombination sichtbaren Körperformen veränderten sich.
    »Jetzt wissen Sie, wer echt ist und wer nicht!«, rief der Zweite. »Nehmen Sie Ihren Impulsstrahler und töten Sie das Ding!«
    Während er sprach, war er im Schutz seines Energieschirms weiter vorgerückt. Plötzlich blitzte es, wo der Schirm die Decke berührte, grell auf. Im nächsten Moment wölbte sich von dort eine Energiewand nach unten, verdrängte die schützende Barriere des echten Konzepts und drohte den auf der Antigravplatte montierten Projektor durchschmoren zu lassen.
    »Nicht schießen!«, rief ich dem Gys-Voolbeerah zu.
    Grukel Athosien lachte – und ich sah auch gleich, warum. Das Konzept hatte die Energieschirmfalle des Gys-Voolbeerah offensichtlich einkalkuliert und dafür gesorgt, dass der dadurch für ihn entstandene Nachteil in einen Vorteil verwandelt wurde.
    Unter der Antigravplattform war ein zweiter Projektor verborgen gewesen den Athosien nun aktivierte. Durch einen Beugeeffekt wurden alle drei Energiefelder vereint und – gleich einem Korken – in unsere Richtung getrieben.
    Das ging mir aber erst durch den Sinn, als der vor mir stehende Gys-Voolbeerah von den Feldern zurückgestoßen wurde, gegen mich prallte und wir gemeinsam in die Schleusenkammer stürzten.
    Ich rollte mich ab, fischte meinen Paralysator vom Boden auf und feuerte auf das Konzept, das soeben einen Minirakwerfer auf uns richtete. Mit einem Ausdruck der Verblüffung im Gesicht kippte Grukel Athosien stocksteif hintenüber.
    »Das habe ich nur getan, weil er uns beide tödlich bedrohte«, erklärte ich dem Gys-Voolbeerah.
    Statt einer Antwort traf mich ein Luftzug. Ich wandte mich um und sah, dass der Gys-Voolbeerah das äußere Schleusenschott geöffnet hatte und sich anschickte, das Schiff zu verlassen.
    Entsetzt dachte ich an Ngorok und Melnik, die wahrscheinlich noch unterhalb der Schleuse standen und beratschlagten. Mit einem letzten Blick auf die Gebetsmühle, die mir entfallen war und wenige Meter vor der Schleusenkammer lag, schnellte ich herum, aktivierte mein Flugaggregat und sprang aus der Schleuse.
    Unter mir war soeben der Gys-Voolbeerah auf den Füßen aufgekommen. Dieses Wesen musste eine fast oxtornische Konstitution besitzen, wenn es einen Sprung aus zehn Metern Höhe so abfederte.
    Ngorok und Melnik standen tatsächlich noch da. Ihre Gesichter verrieten Entschlossenheit – und ihre Paralysatoren waren auf den Gys-Voolbeerah gerichtet, der sich gerade wieder verformte.
    »Nicht schießen!«, rief ich – und wusste eigentlich nicht, ob ich meine Begleiter oder den Gys-Voolbeerah damit gemeint hatte. Er jedenfalls schien nicht kämpfen zu wollen.
    Ich landete neben dem Molekülverformer, der sich in einen zitternden Gallertklumpen verwandelte.
    »Sie werden offenbar vernünftig«, sagte ich erleichtert. »Es ist nicht notwendig, dass wir uns gegenseitig bekämpfen, Gys-Voolbeerah. Ich werde künftig sogar darauf verzichten, den MV-Killer zu tragen.«
    Mit einer Handbewegung wollte ich mir Sagullias Amulett über den Kopf streifen, aber meine Hand fasste nur auf die Einsatzkombination.
    »Es ist weg!«, ächzte ich.
    »Wenn Sie eine rötlich schimmernde Scheibe an einer hellgrünen Kette meinen, Tatcher, die ist hier«, sagte Melnik.
    Er trat dicht an den Gys-Voolbeerah heran, bückte sich und hielt, als er sich wieder aufrichtete, Sagullias Amulett in der Hand. In mir breitete sich eine eisige Kälte aus, denn ich begriff, was geschehen war.
    Als meine Begleiter mich festhalten wollten, mussten sie mir unabsichtlich das Amulett abgerissen haben. Es war zu Boden gefallen – und weder Ngorok noch Melnik hatten das sofort bemerkt. Als der Gys-Voolbeerah vorhin aus der Schleuse sprang, musste er bei der Landung den MV-Killer berührt haben – und für einen Gys-Voolbeerah bedeutete die Berührung von Sagullias Amulett den sicheren Tod.
    Ich trat wieder an den Molekülverformer heran, der inzwischen einer stark abgeplatteten Kugel aus trüber Gallerte ähnelte. Unter der dicken, hautartigen Oberfläche bemerkte ich schemenhaft wogende und zuckende Bewegungen.
    »Niemand von uns wollte das«, sagte ich erschüttert. »Es war ein tragischer Unfall. Wenn ich Ihnen irgendwie helfen kann, dann teilen Sie es mir bitte

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