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Silberband 098 - Die Glaswelt

Titel: Silberband 098 - Die Glaswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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mit. Ich werde alles tun, um Sie zu retten, Gys-Voolbeerah.«
    Die Oberfläche des Wesens bildete eine Ausbuchtung, in der kurz darauf so etwas wie ein Mund entstand. Die Lippen bewegten sich. »Ihr seid stärker als wir«, stammelte eine verzerrte und kaum verständliche Stimme.
    Ruckartig zog sich das Kugelgebilde zusammen. In der Haut bildeten sich schlaffe Falten. Nur der Pseudomund behielt seine Form.
    »Ein Ungeheuer!«, drang es dumpf zwischen den Pseudolippen hervor. »Ein Ungeheuer in Ghor-Chrane!«
    »Was für ein Ungeheuer?«, fragte ich. »Und was bedeutet Ghor-Chrane?«
    »Station!«, erwiderte der sterbende Gys-Voolbeerah mühsam. »Dreihunderteinundachtzig Lichtjahre! Doppelsternsystem mit Wasserstoffspirale!«
    »Das ist also Ghor-Chrane«, sagte ich. Offenbar meinte der Molekülverformer damit eine Station, die als Operationsbasis für ihn und seine Artgenossen diente. »Aber was ist mit dem Ungeheuer?«
    »Halber Cyno!«, hauchte der Gys-Voolbeerah mit ersterbender Stimme. »Muss helfen!«
    Seine Gestalt sackte in sich zusammen und wurde zu einem gallertartigen Fladen, über dessen Oberfläche wellenförmige Bewegungen liefen. Langsam streckte er sich, während er zugleich schmaler wurde. Die wellenförmigen Bewegungen erstarben – und lebten Sekunden später an der Spitze auf, die sich herausgebildet hatte.
    Anscheinend durch die heftigen Wellenbewegungen lösten sich mehrere kleine Fragmente und krochen in die Richtung, in die sich der Fladen ausgedehnt hatte. Ich hörte eine Art gedehnten Seufzer, dann trübte sich die große Gallertmasse, während die kleinen Gebilde weiterkrochen.
    Ich nahm den Funkhelm ab, und Ngorok und Melnik folgten meinem Beispiel. Ihnen war anzusehen, dass sie ebenso erschüttert reagierten wie ich. In ihren Augen sah ich außerdem Ratlosigkeit.
    Nach einer Weile setzte ich den Helm wieder auf – und wieder folgten meine Begleiter meinem Beispiel.
    »Ein Gys-Voolbeerah ist gestorben«, sagte ich. »Er starb, weil ich glaubte, immer einen sogenannten MV-Killer mit mir herumschleppen zu müssen.«
    »Er starb, weil er sterben wollte!«, rief jemand von oben.
    Als ich aufblickte, sah ich Grukel Athosien in der Schleusenöffnung. Er schaltete den freitragenden Antigravlift ein und schwebte anschließend in der flimmernden Röhre herab.
    »Thon-Bherkahn suchte den Kampf und den Tod, weil er beim Versuch, mich zu kopieren, von den Gestaltelementen meiner Konzeptbewusstseine ungewollt dazu gezwungen wurde, auch ihre Körper zu kopieren«, erklärte das Konzept. »Er konnte meine Kopie deshalb nicht stabilisieren, aber aus dem Teufelskreis auch nicht entkommen.«
    »Woher wollen Sie wissen, dass er deswegen den Tod suchte?«, fragte ich. »Er kämpfte schließlich ziemlich raffiniert.«
    »Anfangs ja«, gab Athosien zu. »Aber seine letzten Züge waren so angelegt, dass ich ihm gegenüber immer mehr Vorteile gewann und ihn aus dem Schiff treiben musste. Danach hätte ich nur zu starten brauchen und ihn mit einem einzigen Schiffsgeschütz töten können.«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Er starb an meinem MV-Killer, Athosien.« Ich streckte die Hand aus und ließ mir Sagullias Amulett von Melnik wiedergeben. »Der Gys-Voolbeerah konnte nicht wissen, dass er nach seinem Sprung aus der Schleuse darauf landen würde.«
    Grukel Athosien sah mich unsicher an.
    Ich erriet seine Gedanken. »Richtig«, sagte ich. »An Ihrer Stelle würde ich sowohl die Schiffsgeschütze als auch die Triebwerkskontrollen in der Hauptzentrale überprüfen. Es sollte mich wundern, wenn Sie dabei nicht einige Überraschungen finden.«
    Grukel Athosien wurde blass. »Die Triebwerksschaltungen!«, stieß er hervor. »Nur dort kann Thon-Bherkahn etwas installiert haben, denn er musste verhindern, dass ich startete. Schließlich hätte ich ihn mit den Triebwerksstrahlen allein töten können.«
    Er trat in die Antigravröhre zurück und schwebte zur Schleuse hinauf.
    »Lassen Sie die Schotten offen!«, rief ich ihm nach. »Ich muss etwas suchen, was ich verloren habe – und ich muss feststellen, ob der Halbcyno noch darin ist oder ob er tatsächlich in der Station der Gys-Voolbeerah herumspukt, wie Thon-Bherkahn meinte.«
    Zu meinen Begleitern gewandt, sagte ich: »Sie nehmen inzwischen Funkverbindung mit Atlan auf, sagen ihm, dass er mit der LEDA offen neben der IRONDUKE landen kann und dass er die Suche nach Gucky organisieren muss. Irgendwo muss der Ilt abgeblieben sein – und ich fürchte, er befindet

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