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Silberband 098 - Die Glaswelt

Titel: Silberband 098 - Die Glaswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nicht, was hier auf uns lauern kann, Leute!«
     Der breit gefächerte Lichtkegel seines Scheinwerfers wanderte durch eine verrottete Eingangshalle. Die Spur, der sie gefolgt waren, führte in einem weiten Bogen bis zu einer schmalen, halb versteckten Seitentreppe.
    Halmarck behielt seine Gedanken für sich. Je länger er mit dieser Gruppe zusammen war, desto deutlicher erkannte er, dass die Leute nicht viel taugten.
    Der Flüchtende schien entweder fast bewusstlos vor Müdigkeit, verletzt oder gebrechlich zu sein, denn ein gesunder Mensch hinterließ andere Spuren. Langsam zog Halmarck seinen Lähmstrahler.
    »Wie ein professioneller Pfadfinder!«, spottete die Flugmaus mit dem silbernen Fell in seiner Brusttasche.
    Langsam stieg Halmarck die Stufen hinauf. Kurz vor der Biegung blieb er stehen und warf einen Blick zurück. Tonc schickte sich eben an, ihm zu folgen. Halmarck ging weiter, hob die Waffe und stieß die angelehnte Tür auf.
    »Jemand hier?«, fragte er halblaut.
    Der Scheinwerfer riss eine Art Büroraum aus der Dunkelheit. Halmarck sah auf einem Tisch am verschmutzten Fenster die Spuren einer armseligen Mahlzeit. Dann fiel das Licht auf die zusammengekrümmte Gestalt, die dicht neben der Wand lag.
    »Tot?«, murmelte er mit einiger Verwirrung. Er schob die Waffe zurück und rief nach hinten: »Hier liegt ein Mann. Wahrscheinlich tot. Ihr könnt zu zittern aufhören.«
    Alle kamen die Treppe herauf. Tonc erstarrte, als er die reglose Gestalt sah. Der Mann, schätzungsweise sechzig Jahre alt und anscheinend leicht verwachsen, hielt die rechte Hand auf der Brust zur Faust geballt.
    »Tot?«, erkundigte sich Bando Tonc in einem Tonfall, der Halmarck abschreckte.
    »Sieh selber nach!«
    »Bewusstlos«, stellte Tonc fest. »Er ist vermutlich ohnmächtig. Aber …«
    In diesem Raum gab es nichts, was sie brauchen konnten. Vielleicht deshalb zerrte Tonc an dem Unterarm des Bewusstlosen. Zwischen den Fingern des Mannes hing eine Kette, die wie Gold funkelte.
    »Was hat er da?«, flüsterte Dee verblüfft.
    In diesem Moment hatte Tonc es geschafft, die verkrampften Finger aufzubiegen. Ein eiförmiger Gegenstand blitzte im Scheinwerferlicht auf.
    Trent Gardano schrie leise auf. »Ein Zellaktivator! So wie Rhodan und Atlan, Waringer … Aber wir kennen diesen Aktivatorträger nicht.«
    Tonc umklammerte den Aktivator mit einer Hand und zog mit der anderen die Kette aus dem Hemd des Mannes und nahm sie ihm ab. Dann, mit einer entschlossenen Bewegung, hängte er sich blitzschnell den Aktivator um den Hals.
    »Jetzt kennt ihr einen neuen Aktivatorträger!«, versicherte er breit grinsend.
    Die Überraschung lähmte die anderen. Sie waren sprachlos und hatten den Vorgang schweigend verfolgt. Mehrere Sekunden vergingen, während Tonc sich triumphierend umsah.
    »Wer gibt dir eigentlich das Recht, Bando, den Aktivator an dich zu nehmen?«, fragte Halmarck endlich.
    Seine Frage löste die Erstarrung. Sekundenlang redeten alle durcheinander, bis auf Arcarea, deren Hand langsam zur Waffe wanderte.
    »Ich habe den Aktivator zuerst gesehen, deshalb gehört er mir!«, stieß Tonc laut hervor.
    »Du hättest fragen können.« Bogna Rishter sprang auf ihn zu. Aber noch ehe sie ihn erreichte, wurde sie von einem der anderen zurückgezerrt.
    »Ich habe eine Waffe! Ich lasse ihn mir nicht wegnehmen!«, schrie Bando Tonc und rannte zur Tür.
    »Er gehört mir, denn ich bin der Älteste!«, schrie Ely Dulitsch rau.
    »Abstimmen!«, warf Dee ein.
    »Ich habe ihn und ich behalte ihn!«, donnerte Toncs Stimme von der Tür aus. Mit seinem Scheinwerfer leuchtete er in die Gesichter. Odysseus schirmte gedankenschnell seine Augen ab und sah, dass Tonc den Strahler hob.
    »Von mir hast du nichts zu befürchten, ich bin nicht interessiert«, sagte er ruhig. »Arcarea auch nicht. Aber fünf Leute werden dich durch Terrania hetzen, daran solltest du in der nächsten Zeit denken.«
    Toncs Gesicht war verzerrt. Unsicherheit und Besitzgier, Angst und Trotz kämpften miteinander. »Ihr werdet mich vielleicht jagen und finden«, gab er gepresst zurück. »Wenn jemand mit mir gehen will, soll er kommen. Aber ich werde den Aktivator verteidigen bis zum letzten Augenblick.«
    Dee Tasch, die jüngste der Frauen, löste sich aus der Gruppe. »Ich gehe mit dir«, erklärte sie.
    »Dee will den Aktivator, wenn er tot ist. Lange wird er nicht leben – mit diesem Höllending.«
    »Noch jemand?«, bellte Tonc.
    Crome Mizzar schob sich zwischen den anderen

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