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Silberband 099 - Treibgut der Sterne

Titel: Silberband 099 - Treibgut der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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kommen, mochte daran denken, dass nur eine Laune des Schicksals dafür verantwortlich war, dass er oder sie nicht ebenfalls mit EDEN II aufbrach. Der Impuls eines Augenblicks hatte sie, die sich einst als einzige Überlebende gesehen hatten, zur Einnahme einer Überdosis der PILLE bewegt. Andernfalls wären sie wie zwanzig Milliarden Menschen von ES absorbiert und schließlich in Form von Konzepten wieder freigesetzt worden.
    Walik Kauk lag lange wach. Neben ihm bewegte sich Marboo unruhig. »Augustus kann nicht alleine hierbleiben«, sagte er.
    Marboo brauchte einige Sekunden, um zu verstehen, wovon er sprach. »Warum?«, fragte sie.
    »Er ist unzuverlässig. Seit Neuestem spricht er nicht mehr vom örtlichen Kontrollelement.«
    Marboo drehte sich auf die Seite. Walik spürte, wie sie ihn in der Dunkelheit ansah. »Ich dachte, das wäre gut«, sagte sie verwundert. »Die Sache mit dem Kontrollelement war ohnehin nur eine Art positronische Geisteskrankheit.«
    »Augustus war verrückt. Aber er war auf planmäßige Art und Weise verrückt. Wir wussten wenigstens, welche Aufgaben wir ihm nicht übertragen durften, weil er sie unweigerlich verbocken würde. Aber jetzt? Er glaubt nicht mehr an ein örtliches Kontrollelement. Wer weiß, was für Unsinn er als Nächstes anstellen wird.«
    »Aber … wer soll außer Augustus hierbleiben?«
    »Ich«, antwortete Walik.
    Sie schwiegen beide eine Zeit lang. Schließlich sagte Marboo: »Wie ich dich kenne, gibt es keine Möglichkeit, dich umzustimmen.«
    »Das ist richtig.«
    »Ich will bei dir bleiben!«
    »Das geht nicht. Das Risiko muss auf ein Minimum beschränkt werden.«
    »Aber warum ausgerechnet du? Warum nicht Sante oder Jan? Beide sind ungebunden.«
    »Ist dir schon aufgefallen, dass keiner von beiden sich freiwillig gemeldet hat?«, fragte Walik sarkastisch. »Außerdem geben Augustus und ich ein gutes Team ab.«
    Marboo seufzte. »Tust du das, weil du meiner überdrüssig bist?«
    Statt zu antworten, küsste Walik Kauk sie.
    Der Auszug der TERRA-PATROUILLE erfolgte eine Woche später. In der Zwischenzeit waren die von Medaillon ausgehenden Störungen intensiver und häufiger geworden. Ulan-Bator, 750 Kilometer nordnordöstlich von Terrania City, existierte nur noch als Ruinenfeld. Bosketch und seine Leute waren nicht einmal davon beeindruckt.
    Waliks Abschied von seiner Frau war kurz. Marboo sprach kein Wort, dann wandte sie sich um und schritt auf das Schott zu, hinter dem der Transmitterraum lag.
    Auf Walik Kauk und Augustus wartete viel Arbeit. Die Erde würde bald finster und kalt sein, und nicht einmal NATHAN konnte dann das Klima noch stabilisieren. Deshalb mussten Unterkünfte vorbereitet werden. Wenn alles zu Eis erstarrte und die Tage nicht mehr heller sein würden als die Nächte, spätestens dann würden die Bosketch-Leute sich irgendwo verkriechen wollen, wo es warm und sicher erschien.
    »Auf Luna ist alles wohlauf!«, meldete Kanthall über Funk.
    Eigentlich würde der Mond denselben Kräften ausgesetzt sein, die auf die Erde einwirkten. Nur konnte Luna sich hinter einem Paratronschirm verbergen. Das war zumindest eine psychologische Beruhigung.
    »Hamiller behält Terrania City und Umgebung im Auge. Er übermittelt mir alle dreißig Minuten ein Bulletin. Vorläufig scheint alles ruhig zu bleiben. Allerdings sinken die Temperaturen.«
    Walik nickte. »Das war zu erwarten. Kann ich mit Marboo sprechen?«
    »Ich lasse sie rufen.« Kanthall verschwand vorübergehend aus der Bilderfassung. Als er Augenblicke später wieder in der Übertragung erschien, fuhr er übergangslos fort: »Hamiller und seine Leute haben eine Reihe hyperenergetischer Explosionen auf Medaillon registriert. Alle Transmitterverbindungen zur Erde werden soeben gekappt. Ihr seid nun also wirklich allein.«
    »So war es geplant«, antwortete Walik in beiläufigem Tonfall. »Wir werden das schon überstehen.«
    Er sah Kanthall zur Seite blicken. »Marboo meldet sich nicht«, sagte Jentho mit einem Ausdruck der Verwunderung.
    »Wann hast du sie zuletzt gesehen?«
    »Das war noch auf der Erde!« Kanthall fuhr sich mit einer Hand über das Gesicht. »Hör mal – soll das heißen, du glaubst, Marboo sei überhaupt nicht mit uns gekommen?«
    Walik Kauk brachte ein klägliches Grinsen zustande. »Sie war merkwürdig rasch damit einverstanden, dass ich mit Augustus zusammen hierbleibe.«
    »Warum hat sie sich dann nicht schon bei dir gemeldet?«
    »Marboo weiß noch nicht, dass die Transmitter

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