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Silberband 099 - Treibgut der Sterne

Titel: Silberband 099 - Treibgut der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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lassen.«
    Vleeny Oltruun meldete sich zu Wort. »Ich sehe nicht ein, warum wir uns über die Bosketch-Leute den Kopf zerbrechen müssen«, sagte sie. »Sobald sie den ersten Wirbel am eigenen Leib erlebt haben, werden sie nach Luna fliehen.«
    »So einfach ist das nicht«, widersprach Kanthall. »Während Medaillons Verwandlung wird es zu hyperenergetischen Eruptionen kommen, die mit den Transmitterverbindungen zwischen Erde und Mond interferieren. Wir müssen die Transmitter abschalten, bevor es ernst wird.«
    In diesem Augenblick ergriff einer das Wort, der bislang schweigend in einer Ecke des Raumes gestanden hatte. Er war mittelgroß und kahlköpfig. Seine Kleidung hatte früher aus einer gelbbraunen Uniform bestanden und war längst mit den unterschiedlichsten Flicken übersät. Der durchdringende, blecherne Klang seiner Stimme passte zu der immer wieder ausgebesserten Uniform weitaus besser als zu der würdevollen Haltung.
    »Ich habe die Angelegenheit logisch analysiert. Ausgehend von der Erkenntnis, die mein Freund Walik gewonnen hat – dass wir nämlich kein Recht haben, die Bosketch-Leute zum Mitgehen zu zwingen –, bleibt nur noch die Überlegung, wie wir diese Leute in ihrem Mangel an Einsicht vor ernst zu nehmendem Schaden bewahren können. Wir verfügen über ein ausgefeiltes Warnsystem, das wir Payne Hamiller verdanken. Leider sind die Bosketch-Leute zu wenig ausgebildet, um sich die Vorteile dieses Systems zunutze machen zu können. Also muss außer ihnen jemand zurückbleiben, der das Warnsystem perfekt nutzen kann. Wir müssen uns nur darüber klar werden, wer dieser Jemand sein soll …«
    »Du kommst jetzt entweder sofort zur Sache, Augustus, oder ich schalte dich ab!«, schrie Sailtrit Martling.
    Der einstige Ka-zwo verlor kein Quäntchen seiner Würde. »Wenn ich dich richtig verstehe, Schwester Sailtrit, möchtest du, dass ich meine Schlussfolgerungen vorlege, ohne die Phasen der Analyse zu präsentieren?«
    »Spuck's schon aus!«, fauchte Sailtrit. »Im Übrigen bin ich nicht deine Schwester!«
    »Es gibt nur einen, auf den die Wahl fallen kann, und das bin ich!«, fuhr Augustus ungerührt fort.
    Die Versammlung kam nicht mehr dazu, auf Augustus' Angebot zu reagieren. Das einzige Mitglied der TERRA-PATROUILLE, das an der Besprechung nicht teilgenommen hatte, stürmte in den Versammlungsraum.
    »EDEN II hat sich soeben in Bewegung gesetzt!«, rief Mara Bootes.
    Die Ortungen zeigten das Geschehen in allen Einzelheiten. Allerdings offenbarte sich das Gespenstische des Vorgangs nur dem, der sich die Mühe machte, beide Halbplaneten am sternenklaren Nachthimmel zu beobachten.
    Walik Kauk war der Erste, der im Antigravschacht nach oben schwebte und auf die Straße hinaustrat. Nicht allzu hoch über dem Horizont standen die Lichtpunkte der Halbkugeln, die aus Goshmos Castle hervorgegangen waren.
    Bislang hatte nur ein scharfes Auge sie voneinander trennen können, so gering war der Abstand zwischen beiden gewesen. Mittlerweile schien sich einer der Lichtpunkte in einen aufgeblähten Ballon verwandelt zu haben, der fast die scheinbare Größe des irdischen Mondes besaß.
    Walik Kauk hörte hinter sich Geräusche. Der Rest der TERRA-PATROUILLE folgte ihm. Marboo hängte sich bei ihm ein.
    »Welcher von beiden ist EDEN II?«, flüsterte sie.
    »Der kleine Lichtpunkt. Siehst du, dass er sich bewegt?«
    Es war unverkennbar, die Welt der Konzepte hatte Fahrt aufgenommen. Ihre Geschwindigkeit war bereits beträchtlich, sonst hätte das Auge die Bewegung nicht wahrnehmen können.
    »Wir sollten nicht alle hier oben stehen!«, hallte Jentho Kanthalls Stimme durch die Nacht. »Wer weiß – vielleicht hat Athosien eine letzte Botschaft für uns …«
    »Er hat uns nichts mehr zu sagen!« Homer G. Adams' gedrungene Gestalt schälte sich aus der Finsternis. »Da gehen zwanzig Milliarden Menschen ins Ungewisse«, sagte er schwer. Und nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: »Wir werden sie nie wiedersehen!«

17.
    In dieser Nacht wurde es spät, bis die Leute von Terrania City zur Ruhe kamen. Ihnen war deutlich geworden, dass ein entscheidender Abschnitt in der Menschheitsgeschichte zu Ende ging. Der Zweig des Menschengeschlechts, der die Große Katastrophe auf der Erde miterlebt hatte, existierte nur noch als milliardenköpfige Schar von Konzepten, und sie hatten soeben ihre Reise durch das Universum begonnen.
    Manch einer unter den Männern und Frauen, denen es in dieser Nacht schwerfiel, zur Ruhe zu

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