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Silberband 099 - Treibgut der Sterne

Titel: Silberband 099 - Treibgut der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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den Kräften, die am Werk waren, als Erde und Mond zwischen den Galaxien versetzt wurden. Wir haben uns zu sehr daran gewöhnt, unerklärliche Dinge zu akzeptieren. Das ist es! Bosketch hat das nie fertiggebracht, er lebte in der Furcht vor dem Unerklärlichen wie der Primitive in der Angst vor jedem Gewitter.«
    Walik Kauk blieb stehen und starrte vor sich hin, verwundert über die Einfachheit der Erklärung, die ihm soeben in den Sinn gekommen war.
    »Glaus Bosketch fehlte ganz einfach der Glaube«, sagte er.
    Die Menschheit auf Gäa befand sich im Taumel. Von einem Tag zum nächsten verschwanden die Vereinigungen, die gegründet worden waren, um das Unternehmen Pilgervater zu bekämpfen. Komitees für die Verwirklichung des Vorhabens sprossen hingegen wie Pilze nach einem warmen Regen. Die Gäaner forderten, dass die Aussiedlung rasch beginnen solle.
    Inzwischen war die EX-1950 in die Dunkelwolke eingeflogen.
    Für Roi Danton und Julian Tifflor gab es ein Wiedersehen, von dem sie bis vor wenigen Wochen noch geglaubt hatten, es werde niemals stattfinden.
    Abseits des Trubels trafen sich Roctin-Par, der Anführer der aufrührerischen Laren, die vor der Verfolgung durch das Konzil ins Innere der Dunkelwolke geflüchtet waren, und Hotrenor-Taak, der ehemalige Vertreter eben dieses Konzils. Beide standen einander eine Zeit lang schweigend gegenüber. Dann führte Roctin-Par die Hand zur Stirn und exerzierte das alte larische Zeremoniell des Willkommens.
    »Wir waren Feinde. Dein Name stand für das Konzil, ich vertrat die Rebellen. Das Konzil existiert nicht mehr. Nicht unsere Rebellion hat es zu Fall gebracht, sondern sein eigener Hochmut. Wir müssen nicht mehr kämpfen, und es besteht keine Notwendigkeit, dich weiterhin als Feind zu betrachten, Hotrenor-Taak. Ich heiße dich auf dieser Welt willkommen. Sei unser Gast – und wenn es dir hier gefällt, werde einer der Unseren.«
    Da tat Hotrenor-Taak etwas, das er seit Jahren nicht mehr getan hatte. Er machte die Geste der Ehrerbietung, indem er beide Hände zum Gesicht führte und die Augen bedeckte. »Ich danke dir, Roctin-Par«, sagte er.
    Hinter allem Jubel aber blieb eines: die Sorge um Perry Rhodan und die Besatzung der SOL.

19.
    »Na und?«, sagte Janok Kays und schnaufte verächtlich. »Wir sind hier auf Trao zwölftausend Lichtjahre von Sol entfernt. Ob sich im Solsystem etwas tut oder nicht, das bleibt für uns absolut gleich.« Er blickte die junge Frau an seiner Seite angriffslustig an.
    Jandra, seine Tochter, strich sich eine blonde Locke aus der Stirn. Sie blickte über die üppig wuchernden Pflanzen in der Schlucht. »Du bist hier geboren. Ich bin hier geboren«, sagte sie. »Die Erde kenne ich nur aus Großvaters Erzählungen. Sie soll schön sein, und es freut mich, dass sie wieder ihren angestammten Platz einnimmt. Doch das könnte mich nicht dazu verleiten, Trao zu verlassen.«
    Janok nickte beifällig. »Manchmal bist du ganz vernünftig. Schade, dass es nicht immer so ist.«
    »Manchmal gehst du mir auf die Nerven mit deinem Gerede«, konterte Jandra. »Wie schön, dass es nicht immer so ist.«
    »Du hast wohl vergessen, weshalb wir hier sind?« Er grinste. »Wir können uns kein Palaver leisten. Ich rieche das Biest, es ist irgendwo da vorn.«
    Jandra nickte knapp. Wenn ihr Vater sagte, dass er die Kiiperschlange roch, dann war es so. Es gab auf Trao nur einen einzigen Menschen, der dieses Raubtier riechen konnte. Das war der Grund dafür, dass Janok Kays zum erfolgreichsten Kiiperjäger des Planeten geworden war.
    Die Menschen von Trao benötigten das Gift der Schlangen. Daraus wurde das Serum gewonnen, das sie für etwa ein Jahr immun gegen die auf diesem Planeten vorkommenden Mikroben machte, gegen die es sonst kein Abwehrmittel gab. Bisher war vergeblich versucht worden, das Serum synthetisch herzustellen. Das war das Geschäft von Janok. Er brachte gerade so viele Tiere ins Depot, wie benötigt wurden. Das sicherte ihm ein Einkommen, das tausendfach über dem Durchschnitt der Bevölkerung lag, und er hatte sein Vermögen gut angelegt.
    Jandra beobachtete ihn, wie er sich vorsichtig durch das Dickicht schob. Die Kiiperschlange verbarg sich irgendwo vor ihnen. Sie war eine Meisterin der Tarnung. Vielleicht war sie jene Liane dort? Oder der seltsam geformte Stein?
    Jandra überprüfte ihre Waffe. Warum, fragte sie sich gleichzeitig, beschäftigt sich Vater eigentlich mit Terra? Etwas wühlt ihn auf und quält ihn.
    Er würde ohnehin nie ins

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