Silberband 099 - Treibgut der Sterne
ebenfalls.« Vapido nickte. »Wir können Boyt Margor aufspüren, wenn wir diesem Mann auf der Spur bleiben. Früher oder später werden beide zusammentreffen, und dann schlagen wir zu.«
»Wie töten wir ihn?«, fragte Eawy.
Howatzer legte warnend einen Finger an die Lippen. Er blickte sich um. Sie waren allein in der Informationshalle der Universität, die ihren Dienstleistungsbetrieb erst in Teilbereichen aufgenommen hatte. Trotzdem hielt er es für möglich, dass ihr Gespräch abgehört wurde.
Eilig verließen sie das Gebäude, nahmen einen Gleiter und tauchten wenig später in einem Einkaufszentrum unter. Sie wechselten auf einen anderen Schweber über und flogen kreuz und quer durch die Stadt, bis sie sicher sein konnten, dass sie nicht verfolgt wurden.
Danach mieteten sie einen Ferngleiter und starteten in Richtung Griechenland.
»Um auf Ihre Frage zurückzukommen«, sagte Dun Vapido zu Eawy. »Sobald wir Margor erwischen, schießen wir ihn über den Haufen.« Demonstrativ schlug er auf den leichten Thermostrahler, den er im Achselholster trug.
»Die Frage ist, ob wir dann noch eine Chance haben, ungeschoren davonzukommen«, sagte Eawy ter Gedan. »Ich habe kein Interesse, den Rest meines Lebens hinter Gittern oder in einer Nervenheilanstalt zu verbringen.«
Bran Howatzer zuckte mit den Schultern. »Vergessen Sie nicht, Eawy, dass wir vorher wissen, was geschieht, während alle anderen überrascht werden.«
Stunden später, die Sonne stand bereits tief im Westen, erreichte der Gleiter Heraklion.
»Dort ist es!«, rief Eawy ter Gedan, als sie eine Hügelkette überflogen.
In einem verwilderten Waldgebiet, das von Robotern kultiviert wurde, erstreckte sich ein tempelartiges Areal aus großen Quadersteinen.
»Was soll daran schön sein?«, fragte Dun Vapido. »Lohnt es sich wirklich, so etwas zu erhalten?«
»Dergleichen kennen wir eben nicht«, entgegnete Howatzer. »Wir haben immer nur die perfekte Bauweise von Gäa erlebt.«
Etwa hundert Männer und Frauen arbeiteten in der Anlage. Sie beachteten den Gleiter nicht, der die Fundstätte in weitem Bogen umflog.
»Dort steht die Maschine, die wir in Terrania City gesehen haben!«
Dun Vapido landete auf einer Hügelkuppe. Von ihr aus bot sich ihnen eine gute Sicht auf die Archäologen, während sie selbst von knorrigen Bäumen geschützt wurden.
Howatzer konzentrierte sich auf einen der Archäologen in ihrer Nähe. »Es ist, wie wir schon vermutet haben«, erklärte er nach wenigen Minuten. »Margor geht es nicht um diese Ausgrabungsstätte, sondern um den Wissenschaftler. Er muss in Athen abgestiegen sein.«
»Also fliegen wir nach Athen!«, sagte Eawy ter Gedan.
17.803 Lichtjahre von der Erde entfernt verließen Huft Garber und der Ertruser Darman Kontell die QUARTOR. Sie standen vor ihrer ersten schweren Aufgabe als Resider und waren im Grunde genommen optimistisch.
Mit ihren Flugaggregaten bewegten sie sich dicht über dem Gelände. Bislang hatte sich keine der Gruppen in der Stadt über Funk gemeldet.
Als sie sich einem Kuppelbau näherten, blitzte es dort auf. Ein Energiestrahl fuhr etwa zwanzig Meter an ihnen vorbei. Sie suchten hinter einer Mauer Deckung.
»Hier spricht Darman Kontell«, sagte der Ertruser über Armbandfunk. »Ich bin Ertruser wie Sie auch. Ich bin gekommen, um mit Ihnen zu reden.«
In der Kuppel öffnete sich ein Schott. Eine hünenhafte Gestalt trat daraus hervor und hob einen Arm. »Wenn Sie wirklich Ertruser sind, dann zeigen Sie sich!«, brüllte der Mann.
Kontell sprang auf die Mauer. »Bei mir ist ein Terraner von der QUARTOR!«, schrie er zurück. »Wir sind gekommen, Ihnen zu helfen.«
»Kommen Sie her! Beide.«
Huft Garber kletterte mit einem Gefühl des Unbehagens über die Mauer. Er fragte sich, ob die Ertruser argwöhnten, dass die Besatzung der QUARTOR Rache nehmen würde.
Der Ertruser am Schott trat zur Seite, als sie ihn erreichten. »Sie sind uns willkommen«, sagte er und forderte sie mit einer knappen Geste auf, einzutreten. Er sah abgemagert und erschöpft aus.
Sie betraten eine Schleusenkammer. Als sich das Innenschott öffnete, blickten sie in die flirrenden Abstrahlprojektoren von vier schweren Strahlgewehren.
»Damit erreichen Sie überhaupt nichts«, sagte Kontell gelassen.
»Ihre Waffen!«, forderte der Ertruser, der sie vor der Kuppel empfangen hatte.
»Wenn es Sie beruhigt.« Garber zog seinen Strahler und ließ ihn fallen. Kontell gehorchte ebenfalls.
Die Ertruser legten ihnen
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