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Silberband 099 - Treibgut der Sterne

Titel: Silberband 099 - Treibgut der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zu bringen und hinter das Gemeinwohl zu stellen.
    Tere war offenbar überfordert. Trotz seines hohen Alters gehörte er keineswegs zu jenen degenerierten Arkoniden, für die positronische Farborgien und jegliche Art von Vergnügen der Inbegriff des Lebens waren. Er war Neu-Arkonide wie ich. Wenn ich dennoch kein großes Vertrauen in ihn setzte, dann deshalb, weil ich ihn für unfähig hielt. Er konnte sich nicht durchsetzen und war ein Mitläufer. Das nützte Zytyrc weidlich aus.
    »Kommandant«, sagte ich zu ihm. »Zytyrc hat angeordnet, dass unsere Verletzten und die gefangenen Überschweren mit der GUNBATA abtransportiert werden sollen. Das dürfen Sie nicht zulassen.«
    »Und warum nicht?« Tere lächelte unsicher. Eigentlich wirkte er in jeder Lebenslage unsicher. Er versuchte das zu überspielen, indem er Ausgeglichenheit vortäuschte.
    »Weil sich dann das Kräfteverhältnis zugunsten der Blues verlagert. Zytyrc war unser drittes Schiff stets ein Dorn im Auge. Bei der nächsten Gelegenheit wird er die Akonen veranlassen, ihren Anteil ebenfalls auf zwei Einheiten zu reduzieren.«
    »Unsinn, Daroque. Wir arbeiten zusammen, nicht gegeneinander. Ihr Glaube an die GAVÖK scheint auf sehr schwachen Beinen zu stehen.«
    »Zytyrc ist kein Maßstab für die GAVÖK, aber er kann für unsere Patrouille zum Problem werden. Ist Ihnen noch nicht aufgefallen, dass er jede Möglichkeit wahrnimmt, um vor allem den Blues-Interessen zu dienen? Warum übernimmt er den Verwundetentransport nicht mit einem seiner Beiboote? Und überhaupt – wieso sollen wir die Verwundeten nicht an Bord behandeln?«
    »Yonth-Paero hat entschieden, dass die Verwundeten zu einem planetaren Medo-Zentrum gebracht werden«, antwortete Tere. »Er selbst hat angefragt, ob ich dafür die GUNBATA zur Verfügung stelle. Natürlich konnte ich ihm diesen Wunsch nicht abschlagen. Also erübrigt sich jede Diskussion.«
    Da die Entscheidung gefallen war, hatte es ohnehin keinen Zweck mehr, ihm zu erklären, dass der akonische Kommandant nur unter dem Einfluss des Blues gehandelt haben konnte. Das stand mir auch gar nicht zu, ich war kein Offizier und sogar mehr Wissenschaftler als Soldat. Andererseits hatte Tere mich nach einem heiklen Einsatz zu seinem persönlichen Berater gemacht.
    »Sie sind kein guter Diplomat, Daroque. Männer wie Sie untergraben die GAVÖK.« Das war sein Lieblingsausspruch, den er auch jetzt wieder benutzte. Allerdings fügte er hinzu: »Yonth-Paero hat eine Besprechung einberufen. Ich möchte, dass Sie dabei sind. Begleiten Sie mich zur PHELL OR GARATH.«
    Ich erfuhr, dass Anlass für die Besprechung der vierte Planet war, auf dem die Überschweren gelandet waren. Sollten wir diese Welt genauer untersuchen oder ihre Koordinaten nur an einen GAVÖK-Stützpunkt weiterleiten? Natürlich wäre die Weitergabe korrekt gewesen, aber Zytyrc schien wieder eigenen Plänen nachzuhängen.
    Außer dem Bluesführer, dem Oberbefehlshaber Peralt von Yonth-Paero und Tere als Vertreter der Arkoniden war noch je ein Berater zugelassen. Zytyrcs Intimus hieß Güriz, ein undurchsichtiger Bursche. Yonth-Paeros rechte Hand mit dem klingenden Namen Horsinth von Horres-Aucla war hingegen so farb- und ideenlos wie sein Vorgesetzter.
    »Ich schlage vor, dass die Akonen ein Schiff zum vierten Planeten entsenden«, sagte Zytyrc nach kurzer Einleitung. »Es ist Yonth-Paeros Verdienst, dass wir das Schiff der Überschweren im Handstreich genommen haben. Folglich steht es den Akonen zu, das Rätsel des vierten Planeten zu lösen.«
    Ich fragte mich, ob Zytyrc nur ein weiteres Schiff aus der Patrouille hinausdrängen wollte oder ob ihm dieser Einsatz zu gefährlich erschien. Meine Bemerkung, dass der Sieg über die Überschweren eigentlich das Verdienst der GAVÖK sei und nicht eines bestimmten Volkes, ging in einer Meldung aus der Funkzentrale unter.
    »Raumschiff in Not! Wir empfangen terranische Notsignale. Der Sender befindet sich in einer Entfernung von etwa zwei Lichtjahren.«
    Die Bergung eines havarierten Raumschiffs war vorrangig. Dass es sich um eine Falle der Überschweren handeln konnte, erschien mittlerweile nicht mehr relevant, denn nach dem Abzug der Laren zerfiel die Streitmacht ihrer Söldner.
    Die Diskussion über den vierten Planeten wurde abgebrochen. Bevor Tere und ich auf unser Schiff zurückkehrten, wandte ich mich noch einmal an Zytyrc.
    »Was ist mit unserem Gefangenen, dem verwilderten Überschweren?«, wollte ich wissen. »Er müsste die

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