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Silberband 099 - Treibgut der Sterne

Titel: Silberband 099 - Treibgut der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nicht.
    Die Positronik reagierte, wie eben eine reine Positronik reagiert. Ihr fehlte die Gabe der Intuition, denn die bionische Komponente war immer noch ausgeschaltet. Ein zweiter Schuss musste sorgfältiger gezielt werden.
    Aber der Topsider schien förmlich zu explodieren und stürmte mit zwei Sprüngen die Treppe zu dem Nebeneingang hinauf, hinter dem die Funkzentrale lag.
    Der Vario feuerte wieder ins Leere, denn einen Sekundenbruchteil vorher raste sein Gegner durch das offene Schott – und die Taster registrierten, dass er durch den Antigravschacht flüchtete, der zu Deck 5 führte. Dort befand sich die Ausrüstungskammer, in der die Handwaffen der Schiffsbesatzung aufbewahrt wurden.
    Er ist ein Molekülverformer!
    Die positronische Komponente stoppte den Vario im Ansatz zur Verfolgung, registrierte, dass der Bioponblock wieder als Verbindung zwischen beiden Gehirnsektionen funktionierte, und schloss daraus, dass die siganesische Überlebens- und Regenerierungsstation im Rumpf sich beim Ausfall der bionischen Komponente automatisch eingeschaltet und die Funktionsfähigkeit dieses Gehirnteils wiederhergestellt hatte.
    Der Gedanke, dass der Topsider ein Molekülverformer sei, war intuitiv von dem bionischen Gehirnteil gekommen. Damit klärten sich zugleich alle Ungereimtheiten im Zusammenhang mit den unterschiedlichen Raumschiffen.
    Zweihundertachtzig Molekülverformer!, dachte Anson Argyris. Bisher traten sie in den wenigen bekannten Fällen nur einzeln oder zu zweit auf. Deshalb haben wir niemals weiter nachgeforscht. Aber wenn sie in großer Zahl kommen, stellen sie eine Gefahr dar, die nicht ignoriert werden darf.
    Während dieser Gedanken hatte er sich wieder auf die Treppe zubewegt. Als er in den Schacht sprang und sich nach oben tragen ließ, aktivierte er seinen Individualschutzschirm und den Desintegrator. Dennoch wollte er alles tun, um den Molekülverformer lebendig zu bekommen.
    In Höhe von Deck 5 schnellte er sich aus der Schachtöffnung. Sein Ortungskopf hatte den Gys-Voolbeerah kurz vorher ausgemacht. Noch im Sprung schoss er mit dem Desintegrator Sperrfeuer. Zugleich löste er den Paralysator aus.
    Mit leicht angegriffener Raumkombination rettete sich der MV um eine Gangbiegung und setzte sich von dort aus mit einem Impulsstrahler zu Wehr.
    Sein Individualschirm hielt, deshalb stürmte Argyris auf den Molekülverformer zu, der sich abermals zurückzog und in einer Mannschaftskabine untertauchte.
    Er wollte dem Gegner folgen, blieb aber stehen, als er aus der Kabine das Fauchen der Impulswaffe vernahm. Der Molekülverformer brannte sich offensichtlich ein Loch durch die Decke, den Boden oder eine Seitenwand der Kabine. Das stand im Widerspruch zu seiner eben noch bewiesenen Furchtlosigkeit. Deshalb erregte es Argyris' Argwohn. Anstatt die Kabine zu stürmen und damit der unausgesprochenen Einladung seines Widersachers zu folgen, jagte er zu dem Liftschacht zurück. Er wollte ein Deck tiefer auf den MV warten, der zweifellos das Schiff verlassen würde, um seine Artgenossen zu warnen.
    Der Vario befand sich noch im Schacht, als er einen dröhnenden Knall und das Bersten von Metallplastik vernahm.
    Das also war die List des Molekülverformers gewesen. Er hatte erwartet, dass sein Gegner die Kabine stürmen würde, und hatte eine Mikrofusionsbombe mit Kurzzeitzünder zurückgelassen.
    Auf Deck 4 wartete der Robotkaiser. Schon kurz nach ihm erschien der Molekülverformer, und diesmal traf Argyris ihn voll mit einer Paralysatorsalve.
    Eineinhalb Stunden später befand sich der Vario in seinem Kommandostand im subplanetaren Labyrinth. Der Molekülverformer war noch gelähmt und lag steif auf einer Liege.
    »Die Übersetzung der fremden Sprache erweist sich als sehr schwierig«, teilte die Zentrale Positronik mit. »Immerhin konnten zahlreiche Grundelemente erkannt werden. Ich habe mit einer provisorischen Übersetzung der letzten Gespräche der versammelten Fremden angefangen, da ich annehme, dass sich darin die wichtigsten Informationen befinden.«
    »Was hast du über ihre Absichten herausbekommen?«, fragte Anson Argyris ungeduldig.
    »Vorerst nur, dass sie beabsichtigen, die Besatzung eines terranischen Raumschiffs, das von ihnen nach dem Abzug der Laren früher oder später auf Olymp erwartet wird, zu kopieren und mithilfe dieses Schiffes in die Provcon-Faust zu gelangen.«
    Der Freifahrerkaiser lachte dröhnend.
    »Die Burschen sind schlau und fast allwissend, will mir scheinen. Aber ihr Plan

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