Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 099 - Treibgut der Sterne

Titel: Silberband 099 - Treibgut der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
denn Gefahr, dass er den von dir gegründeten Klonpool zerstören könnte?«, fragte Trookan alarmiert.
    Leticron beruhigte ihn. »Keine Sorge. Ich werde das zu verhindern wissen. Jetzt muss ich fort.«
    Er ging ohne ein Wort des Abschieds.
    Trookan sah dem Start des Raumschiffs beunruhigt zu. Ein seltsames Gefühl beschlich ihn, das er sich nicht erklären konnte. Er glaubte, dass es die Sehnsucht nach der unberührten Natur war, die ihn mit Unrast erfüllte.
    Plötzlich schien etwas in seinem Gehirn zu explodieren. Ein furchtbarer Schmerz durchraste ihn. Die Umgebung versank – und vor seinen Augen wirbelten vielgestaltige Schatten. Trookan sah ein Inferno. Obwohl alles grau in grau für ihn war, wusste er, dass er eine Hölle aus Feuer und Rauch durchlebte. Der Todesschmerz vieler Sterbender drang auf ihn ein, er spürte das Sterben der Aras und seiner ungeborenen Brüder, er fühlte ihre Qualen geradezu körperlich.
    Zwischendurch erkannte er die Realität. Prether und andere Aras versuchten, ihm zu helfen. Er stieß nach ihnen, schlug sie, trat kräftig zu.
    Dann war wieder das Inferno aus Schatten da. Er schrie und riss sich von den Aras los. Er wollte nur noch fort, an einen friedlicheren Ort fliehen.
    Das Chaos umfing ihn, die Todesschreie quälten ihn. Aber er rannte weiter. In einem lichten Augenblick entsann er sich, dass er ein Funkgerät mitgenommen hatte. Um ihn war Wildnis. Je tiefer er in den Dschungel vordrang, desto schwächer wurden die Schmerzen der Sterbenden, die Schattenbilder verblassten.
    »Die Laren greifen Genkoder an!« Trookan war noch immer benommen, als er im Funkempfang die aufgeregten Stimmen hörte.
    Er lief weiter. Weil er das vorausgesehen hatte. Aber seine ungeborenen Brüder konnten nicht fliehen. Und für Prether und die anderen kam jede Warnung zu spät.
    »Hotrenor-Taak ist Leticron mit einer Flotte gefolgt!«
    Hotrenor-Taak! Der Name brannte sich als Stigma des Hasses in seinen Geist ein.
    »Der Verkünder der Hetosonen eröffnet das Feuer auf den Klonpool!«
    Trookan erreichte die Lavaebene, er war in Sicherheit. Aber hinter ihm, wo noch vor Kurzem seine Welt gewesen war, hatte das Sterben begonnen.
    Er suchte oft nach Schattenbildern, die ihm die Landung eines Raumschiffs ankündigten. Die Zukunft warf viele Schatten voraus, aber diese bezogen sich nur auf sein Leben in der Wildnis.
    Trookan hielt sich immer wieder Leticrons Bild vor Augen, um ihm ähnlich zu bleiben. Doch dieses Bild verblasste mit den Jahren. Die Natur des Planeten formte ihn. Er war sich dieser Tatsache bewusst, wenngleich er keine Ahnung hatte, wie weit seine Veränderung voranschritt. Er versuchte, dem entgegenzuwirken, indem er nirgends lange blieb.
    Er wurde zu einem Nomaden und erlegte Wild, um sich ernähren zu können. Mehr brauchte er nicht. Er beherrschte das Schattensehen gut genug, um erkennen zu können, wann und wo welches Wild auftauchen würde. Es hätte ein geruhsames Leben werden können, wäre er nicht immer wieder von jenem riesigen Krater angezogen worden, der ihn an seine Welt erinnerte.
    Der Krater wurde zu seiner Kultstätte. Er legte Opfergaben aus und errichtete symbolträchtige Gebilde aus Holz und Stein als unübersehbare Zeichen für Raumfahrer, die sich vielleicht hierher verirrten.
    Er befand sich wieder einmal auf dem Weg nach Süden. Einer der Vulkane vor ihm spuckte Rauch, und diese Wolke nahm eine seltsame Form an. Sie ähnelte einem jener Raumschiffe, mit denen Leticron zu Besuch gekommen war. Von dem Schattenschiff strebten kleinere Schatten davon, jeder hatte die Gestalt eines Überschweren …
    »Leticron!« Mit einem Aufschrei rannte Trookan zurück in die Richtung, aus der er gekommen war. Sein Elter hatte sich nach langer Zeit seiner erinnert.
    Der schon vergessen geglaubte Hass gegen die Laren erwachte wieder in ihm. Er erreichte den Dschungel und schwang sich in den Kronen der Riesenbäume von Ast zu Ast.
    Endlich erreichte er seine Kultstätte. Das Raumschiff dort hatte er schon von Weitem gesehen. Er brach aus dem Dschungel, da wurde er von einer unsichtbaren Kraft erfasst und zu Boden gezwungen und verlor das Bewusstsein.
    Als er wieder zu sich kam, war er von Überschweren umringt. »Kannst du sprechen?«, fragte einer.
    Er sagte: »Leticron.«
    »Leticron gibt es nicht mehr. Auch sein Nachfolger Maylpancer ist, Gerüchten zufolge, nicht mehr am Leben.«
    »Leticron!«, schrie er.
    Die Überschweren berieten sich.
    »Diese Kreatur scheint tatsächlich

Weitere Kostenlose Bücher