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Silberband 099 - Treibgut der Sterne

Titel: Silberband 099 - Treibgut der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Aufzeichnungen. Aber das kann nur nach meinem Tod geschehen.
    Irgendwie lässt mich die Spekulation nicht los, dass Trookan das Bombardement überlebt hat und alles daransetzen wird, um Hotrenor-Taak den Garaus zu machen. Wenn es dazu käme, dann wäre das Experiment wenigstens nicht ganz fehlgeschlagen.
    Aber den Traum von einer Million Leticrons, die diese Galaxis beherrschen, muss ich vergessen.«
    Bericht Daroque, Neu-Arkonide
    Für Trookan war eine Welt zusammengestürzt. Nachdem Leticrons Stimme verstummt war, herrschte Schweigen.
    Plötzlich sprang der Klon auf und ging zum Krater. Ich fragte mich, was in ihm vorgehen mochte. Fand er sein Leben nun, nachdem er seine Rache verloren hatte, inhalts- und sinnlos?
    Trookan stand lange regungslos da, bis Hotrenor-Taak sich erhob und zu ihm ging. »Es ist bedauerlich, dass du die Wahrheit auf diese Weise erfahren musstest«, sagte der Lare.
    »Für mich macht es keinen Unterschied, dass ich quasi von meinem Elter das Geständnis gehört habe. Du bist frei, Hotrenor-Taak. Aber erwarte nicht, dass ich mich bei dir entschuldige.«
    Hotrenor-Taak lächelte.
    »Unter anderen Voraussetzungen, wenn ich von der Existenz des Leticron-Klons erfahren hätte, hätte ich ebenso den Befehl zur Vernichtung des Stützpunkts gegeben. Meine Unschuld beruht also nur darauf, dass ich von den Vorgängen auf Genkoder nichts wusste.«
    »Willst du für eine nicht begangene Tat bestraft werden, nur weil sie im Bereich des Möglichen liegt?«, fragte Trookan.
    »Ich wollte lediglich aufzeigen, dass niemand frei von Schuld ist.«
    Trookan straffte sich. »Stell dir vor, dass das Klonen zur Zufriedenheit meines Elters ausgefallen wäre. Dann hätte er mich und meine Million Brüder auf die Galaxis losgelassen. Wir hätten gemordet, gebrandschatzt und unterdrückt. Ist es Schicksal oder Zufall, dass es nicht dazu gekommen ist? Wie soll ich mich erst fühlen, wenn du dich jener Verbrechen anklagst, die du nicht begangen hast?«
    »Ich wollte nur erreichen, dass du nicht zu schwermütig wirst«, erklärte Hotrenor-Taak. »Was wirst du jetzt tun, Trookan?«
    Der geklonte Überschwere breitete die Arme aus. »Das ist meine Welt.«
    »Warum kommst du nicht mit uns? Wenn ich als Lare einen Platz in der Galaxis finde, dann wirst du ebenfalls einen finden.«
    Trookan überlegte. Plötzlich sagte er, als sei es ihm jetzt erst bewusst geworden: »Du bist immer noch gefesselt, Hotrenor-Taak!«
    Für mich wurde es Zeit zum Eingreifen. Ich zog den Ministrahler, den ich unter meiner Kombination verborgen hatte. »Hotrenor-Taak ist weiterhin mein Gefangener. Er bleibt gefesselt. Und wenn du an Bord der WOLAN-7 gehen willst, musst du dich meinem Befehl unterordnen, Trookan.«
    »Da kann man nichts machen«, sagte der Lare erheitert. »Daroque hat uns in der Hand. Wir müssen uns fügen.«
    Trookan blickte zwischen mir und Hotrenor-Taak hin und her. Mir kam es vor, als herrsche zwischen beiden eine stumme Absprache. Trookan grinste auf einmal. »Aber natürlich. Du bist der Boss, Daroque.« Er streckte mir seine Pranken hin. »Fessle mich auch.«
    »Das kommt später.« Ich kam mir beinahe lächerlich vor. »Geht vor mir an Bord! Ihr bekommt beide eine faire Chance. Ich habe nicht vor, euch an irgendeine Macht zu verkaufen.«
    »Aber das weiß ich doch«, bemerkte Hotrenor-Taak. »Du hast von uns nichts zu befürchten.«
    Da war er wieder, dieser joviale Ton, der stets Ausdruck larischer Überheblichkeit gewesen war – oder sollte ich sagen, ihrer Überlegenheit?

9.
    Derk Kaarlberk war Hangaroffizier der ALHAMBRA und galt als still und bescheiden. Er tat gewissenhaft seine Pflicht und hob sich weder durch besondere Heldentaten hervor, noch fiel er unangenehm auf. Den meisten fiel er überhaupt nicht auf.
    Hätte man Kommandant Coden Gonz über ihn gefragt, wäre die Antwort vermutlich so ausgefallen: »Kaarlberk ist in Ordnung. Pflichtbewusst. Makellos. Sehr zuverlässig.«
    Dieselbe Frage an ein Besatzungsmitglied gerichtet, das nicht zu Kaarlberks Hangarmannschaft gehörte, hätte wahrscheinlich die Gegenfrage ausgelöst: »Kaarlberk? Wer ist das?«
    Genauere Auskunft über den Hangaroffizier gab seine Personaldatei, aber man lernte dort ebenso wenig den Menschen Kaarlberk kennen. Nüchtern hieß es: Derk Kaarlberk, geboren 3541 auf Delenblook, 3582 Beteiligung am Aufstand gegen Laren und Überschwere. Gefangennahme, Deportation, Flucht von Strafkolonie Strenech V zusammen mit zwei NEI-Agenten, die ihn

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