Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 099 - Treibgut der Sterne

Titel: Silberband 099 - Treibgut der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
begangen, Prether.«
    »Keineswegs«, verteidigte sich der Ara. »Die ausgesuchten Samenzellen waren einwandfrei. Wir haben auch die meisten Erbschäden ausgemerzt, soweit sie nicht auf Charakter und Körpermerkmale Einfluss genommen hätten. Aber eine Zelle vereinigt so viele Informationen in sich, dass wir nicht jede überprüfen konnten. Wir mussten erst das Ergebnis abwarten – also dich –, um negative Auswirkungen zu erkennen. Das ist uns gelungen. Nun können wir Gegenmaßnahmen ergreifen.«
    »Was wirst du tun, Prether?«
    »Kennst du das Trookan-Virus? Wahrscheinlich nicht. Es ist ein Seuchenerreger, der Zellen zur Mutation und unkontrollierter Wucherung anregt. Diese Seuche hat vor Jahren fast eine ganze Kolonie deines Volkes dahingerafft. Die Betroffenen haben sich bis zur Unkenntlichkeit verformt, sind ins Riesenhafte gewachsen und eines qualvollen Todes gestorben. Das ist die negative Eigenschaft dieses Virus. Es hat aber auch eine positive, es dringt schnell in jede Zelle ein und löst eine Kettenreaktion aus. Innerhalb eines Tages sind alle Zellen eines komplexen Organismus infiziert. Und das Trookan-Virus lässt sich programmieren. Wir können jene Sequenzen ausschalten, die für die explosive Zellwucherung verantwortlich sind. Stattdessen haben wir dem Virus ein Programm eingegeben, das deine erforderliche Immunität entwickelt. Mir schwebt sogar ein Schritt vor, der dich noch unverwundbarer macht. Du könntest zu einem Metageneten werden.«
    »Was verstehst du darunter, Prether?«
    »Jemanden, der seinen eigenen Genkode manipulieren kann. Du wärst damit in der Lage, deine Zellen so zu steuern und zu verändern, dass du dich nicht nur selbst regenerieren kannst, sondern dass du deinen Körper bewusst jeder Erfordernis anpasst.«
    »Davon will ich nichts wissen. Denn dann wäre ich kein Ebenbild meines Elters.«
    Nach der Injektion mit den umprogrammierten Trookan-Viren war er für keine Krankheiten mehr anfällig. Nun hatte er auch einen Namen. Die Aras nannten ihn nach den immunisierenden Seuchenerregern Trookan. Der Name gefiel ihm.
    Sie sperrten ihn nicht mehr ein, und er durfte seine Welt verlassen, wann immer er wollte. Oft blieb er einen ganzen Tag in der Wildnis. Er entdeckte, dass er sich gut mit Tieren verstand. Manchmal gefiel es ihm, sie stundenlang zu beobachten.
    Er blieb seiner Welt immer öfter und immer länger fern.
    Als er nach seinem ersten mehrere Tage dauernden Ausflug zurückkam, reagierte Prether bestürzt.
    »Wie siehst du nur aus, Trookan?«
    Er lachte. »Schmutzig, vielleicht etwas verwildert. Aber das kriege ich schon wieder hin. Was für ein herrliches Leben!«
    Der Ara schüttelte bekümmert den kahlen Schädel. »Das meine ich nicht. Du hast dich verändert, Trookan. Du solltest dich sehen.«
    Er besah sich im Spiegel und fand, dass mit ihm alles stimmte. Er war bei dem Lavafeld gewesen, sein Gesicht hatte die dunkle Farbe der rissigen Schlacke angenommen. Außerdem hatte er die Dschungelbäume erklettert und sich von Ast zu Ast geschwungen. Seine langen Arme trugen sein Körpergewicht spielend.
    »Ich bin schon in Ordnung«, behauptete er.
    Das fanden die Aras nicht. Sie unterzogen ihn einer Reihe von schmerzhaften Tests.
    »Du hast dich verändert!«, war Prethers Kommentar.
    »Wennschon. Ich fühle mich ausgezeichnet.«
    »Verstehst du denn nicht? Wenn du dich weiterhin in diesem Maß veränderst, entsprichst du nicht mehr Leticrons Maßstab.«
    Das bekümmerte Trookan.
    »Was sollen wir jetzt machen?«, jammerte Prether. »Leticron hat seinen Besuch angesagt. Wir erwarten ihn noch heute.«
    Trookan freute sich auf das Wiedersehen mit seinem Elter. Er konnte die Aufregung der Aras nicht verstehen. Warum waren sie nur so bestürzt? Leticron würde es gefallen, dass er sich in der Wildnis dieser Welt so gut zurechtfand.
    Die Mediziner brachten ihn in ein Labor und unterzogen ihn einer Psychoschulung. Sie zeigten ihm Bilder von Überschweren, nur Überschwere, Überschwere in den verschiedensten Situationen. Schließlich war er völlig benommen.
    »Du bist tatsächlich zu einem Metageneten geworden, Trookan«, sagte Prether. »Aber du tust zu viel des Guten. Du darfst dein Aussehen nicht spontan deiner Umgebung anpassen. Ich flehe dich an, besinne dich, dass du ein Überschwerer bist. Wenn der Erste Hetran dich so sieht, wird er glauben, dass das Experiment gescheitert ist.«
    Trookan wurde übel. Er sah den Ara vor sich, eine Jammergestalt. Aber das war nicht

Weitere Kostenlose Bücher