Silberband 099 - Treibgut der Sterne
an, schwieg jedoch, als er erkannte, dass nicht er angesprochen war.
»Ihnen fällt die Verständigung mit Ihren sechs Bewusstseinen natürlich leichter«, bemerkte Tekener. »Aber Tako ist nur Gast in meinem Körper, und ich bin kein Telepath, da klappt das Zusammenspiel manchmal nicht so reibungslos.«
Vanne nickte und konzentrierte sich auf die Ortungsbilder. »Fehlalarm?«, fragte er den Kommandanten.
Der hochgewachsene Gäaner schüttelte den Kopf. »Der Schusswechsel muss in diesem Gebiet stattgefunden haben. Wir scheinen lediglich zu spät gekommen zu sein.«
»Vielleicht haben sich die Gemüter von selbst wieder beruhigt«, vermutete Vanne.
Bald darauf meldete die Ortungszentrale die Entdeckung eines Wracks. Die Aufregung legte sich aber schnell wieder, als sich herausstellte, dass es sich um ein Schiff der Überschweren handelte.
»Wollen Sie an Bord springen?«, fragte Coden Gonz den Smiler. »Vielleicht genügt es, wenn Sie sich einen Überblick verschaffen.«
Zeitgleich wurde ein zweites Objekt gemeldet. Es handelte sich um ein arkonidisches Beiboot, und es kam aus der Richtung des nächsten Sonnensystems. Schon mit halber Lichtgeschwindigkeit fliegend, würde es wohl bald in den Linearflug übertreten.
»Ich glaube, das wäre ein lohnenderes Objekt«, stellte der Sieben-D-Mann fest.
Tekener oder vielmehr das Bewusstsein des Mutanten in ihm teleportierte. Er fand sich in der Kommandozentrale des Beiboots wieder und registrierte zuerst die Präsenz eines Überschweren, dann den Laren und zum Schluss einen Arkoniden. Letzterer saß vor den Kontrollen und wandte ihm den Rücken zu.
Eine ungewöhnliche Crew, ging es Tekener durch den Kopf. Dann erkannte er, dass der Lare und der Überschwere gefesselt waren. Beide wandten sich ihm zu …
»Hotrenor-Taak!« Er war nicht leicht aus der Fassung zu bringen, aber der Anblick des Verkünders der Hetosonen überraschte ihn zumindest.
Der Arkonide fuhr in dem Moment herum und griff nach seinem Strahler.
»Nicht schießen!«, rief der Smiler und schaltete seinen Individualschirm ein. »Ich bin Ronald Tekener. Im Auftrag des NEI!«
Der Arkonide lehnte sich im Sessel zurück. »Daroque«, stellte er sich vor. Die Erleichterung war ihm anzumerken. »Ich gehörte einer GAVÖK-Patrouille an und setzte mich mit den Gefangenen ab, als es zu Meinungsverschiedenheiten kam.«
»Hotrenor-Taak?«, erklang die Stimme von Coden Gonz im Funkempfang. »Habe ich den Namen richtig verstanden?«
»Allerdings«, antwortete Tekener. »Der Lare steht vor mir. Aber frage mich keiner, wie er an Bord gekommen ist. Ich sehe da noch nicht klar.«
»Ich werde Ihnen alles erklären«, sagte Daroque.
»Zuerst leiten Sie das Bremsmanöver ein! Die ALHAMBRA wird Ihr Beiboot aufnehmen.«
Tekener registrierte nur aus den Augenwinkeln, dass der Arkonide die entsprechenden Schaltungen vornahm, er wandte den Blick nicht von dem Laren ab. Die wildesten Vermutungen gingen ihm durch den Sinn. »Ich könnte mir vorstellen, dass Sie sich Ihre Zukunft etwas anders ausgemalt haben, Verkünder.«
»Keineswegs«, antwortete der Lare. »Es kommt meinen Absichten durchaus entgegen, von einem Schiff des NEI aufgenommen zu werden. So kann ich mir den Umweg über Olymp sparen.«
Tekener deutete auf den Überschweren. »Und wer ist das?«
»Trookan«, antwortete der Arkonide. »Er ist ein Mutant und in weiterem Sinn ein Sohn Leticrons.«
»Auch kein schlechter Fang.« Der Smiler hatte das Gefühl, dass ihn nichts mehr überraschen konnte.
»Kann wirklich kein Zweifel an der Identität des aufgegriffenen Laren bestehen?«, meldete sich Vanne über Funk.
»Er ist es«, sagte Tekener und an Hotrenor-Taak gewandt: »Kershyll Vanne hat sich soeben nach Ihnen erkundigt.«
Jetzt lächelte der Lare. »Ich freue mich auf das Wiedersehen mit dem Sieben-D-Mann.«
Das Hangarpersonal wartete auf den endgültigen Befehl, die Beiboote auszuschleusen. Aber dann wurde alles wieder abgeblasen. Derk Kaarlberk nahm es gelassen hin.
Eine neue Anordnung verlangte, dass ein leerer Hangar für die Aufnahme eines arkonidischen Beiboots bereitgestellt werden sollte. Kaarlberk nahm das mit zweien seiner Leute selbst in die Hand. Sehr schnell erfuhr er, dass es sich um heiße Fracht handelte, an Bord des Beibootes befanden sich ein Lare und ein Überschwerer.
Kurz darauf erschien Thornton Kreep bei ihm. »Ich will dabei sein, wenn Hotrenor-Taak hier einmarschiert«, sagte er.
Kaarlberk spürte, wie es ihn siedend
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