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Silberband 099 - Treibgut der Sterne

Titel: Silberband 099 - Treibgut der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Überschweren wartete. Noch vor wenigen Monaten hätten sechzehn gäanische Raumer nicht die geringste Chance in diesem Sektor gehabt. Aber seit die Laren nicht mehr da waren, erlitten ihre Vasallen eine Niederlage nach der anderen in der Auseinandersetzung mit GAVÖK-Flotten. Coden Gonz konnte deshalb davon ausgehen, dass die Überschweren auf Titan nicht mehr so blindwütig losschlagen würden wie früher. Trotzdem war die Lage brisant.
    Die EX-1950 erreichte eine Position zwischen der ehemaligen Erdumlaufbahn und dem Mars, rund sechzig Millionen Kilometer von dem Weißen Zwerg Kobold entfernt, der vor 125 Jahren Terra zum Transmittersprung in Richtung des Archi-Tritrans-Systems verholfen hatte.
    Kershyll Vanne kalibrierte die Messinstrumente mit größter Sorgfalt, weil er vermutete, dass der gesuchte Hinweis kaum wahrnehmbar sein würde. Als er schließlich die ersten Ergebnisse vorliegen hatte, erwiesen sie sich als handfeste Sensation.
    Dennoch gab er die Werte nicht sofort weiter, sondern wiederholte die Messungen. Das Ergebnis blieb das gleiche. Gemeinsam mit seinen sechs Mitbewusstseinen fand er mehrere Möglichkeiten, das Phänomen zu erklären, dennoch kamen sie zu keinem verbindlichen Schluss. In keiner der Lösungen war eindeutig die Handschrift von ES zu erkennen.
    Etwa eineinhalb Stunden später meldete sich Kershyll Vanne beim Kommandanten.
    »Kobold hat sich drastisch verändert«, erklärte er. »Sein Durchmesser betrug knapp 189 Kilometer, als Menschen ihn entdeckten, jetzt sind es höchstens noch zehn. Und der Schrumpfungsprozess wird sich fortsetzen.«
    »Beunruhigt uns das?«, fragte Coden Gonz irritiert.
    »Es wird die ganze Milchstraße beunruhigen, wenn eine meiner Befürchtungen sich bewahrheitet«, antwortete Vanne trocken. »Kobold verwandelt sich in ein Black Hole!«
    Coden Gonz richtete sich steif auf. »Ein Schwarzes Loch?«, fragte er entsetzt.
    »Das ist ein mögliches Resultat der laufenden Entwicklung.«
    »Was wird dann aus der Heimkehr der Erde?«
    »Eben das beunruhigt mich«, antwortete das Konzept. »Es kann sein, dass das Entstehen eines Schwarzen Lochs im Solsystem auf einem Plan von ES beruht. Mit ebensolcher Wahrscheinlichkeit kann es sich bei der Schrumpfung jedoch um einen natürlichen Prozess handeln. Im ersten Fall haben wir nichts zu befürchten, im letzteren besteht die Gefahr, dass Erde und Mond vernichtet werden, sobald sie im Solsystem eintreffen.«
    Mimikar und seine Begleiter wurden abgeführt. Hotrenor-Taak erhielt eine Suite von Wohn- und Arbeitsgemächern, die dem Ersten Hetran der Milchstraße gehörten, Maylpancer also.
    »Ich habe so lange nichts mehr von ihm gehört, dass ich annehmen muss, er ist im Kampf gegen den feigen, aber übermächtigen Gegner gefallen«, sagte Detrolanc bedeutungsvoll.
    Hotrenor-Taak reizte es, der selbstgerechten Überheblichkeit des Überschweren einen Dämpfer aufzusetzen. »Maylpancer ist nicht im Kampf gefallen«, klärte er auf. »Ein Rebell schoss ihn nieder, und er kam nicht einmal dazu, sich zur Wehr zu setzen.«
    Der neue Kommandant der Stahlfestung blickte ihn entsetzt an.
    »Wo ist das geschehen? Und wann?«
    »Vor wenigen Wochen. Auf Dhoom, als wir das Fest der Urquelle feierten.«
    »Ein Rebell in deinem Hauptquartier? Verzeih, Ehrwürdiger, aber …«
    »… das kommt dir unglaublich vor? Für mich war es, als stürze der Himmel ein. Unter meinen Leuten hatte sich Unzufriedenheit breitgemacht – geschürt von Neidern, die meine Position übernehmen wollten. Selbst die, die ich für meine besten Freunde hielt, wandten sich gegen mich. Ich habe das Attentat überstanden, die Verräter wurden bestraft. Aber den Ersten Hetran konnte ich nicht mehr zum Leben erwecken!«
    Die Überschweren standen mit gesenkten Häuptern da. Hotrenor-Taak kannte ihre Mentalität. Der Umstand erschütterte sie, dass Maylpancer nicht in der Schlacht, sondern durch einen Hinterhalt den Tod gefunden hatte.
    Er achtete ihr Schweigen. Seine Schilderung entsprach zwar nicht ganz den Tatsachen, aber die Einzelheiten würde auf Titan ohnehin niemand erfahren.
    Detrolanc teilte ihm einen Roboter, eine Frau und einen Soldaten als Diener zu und ließ ihm Gelegenheit zum Ausruhen.
    Der Soldat hieß Jappur. Er war überaus muskulös, jedoch nur von geringer Intelligenz, wie Hotrenor-Taak bald herausfand. Die Frau war schmächtiger gebaut, brachte aber trotzdem wenigstens doppelt so viel Körpermasse auf die Waage wie er selbst. Sie hieß

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