Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 099 - Treibgut der Sterne

Titel: Silberband 099 - Treibgut der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Mondgestein eingebettet, befand sich die vollautomatische Hauptschaltzentrale.
    Der Hof der Säulen war Yargonz' Ziel. Er hatte ein Gerücht vernommen, das so abenteuerlich war, dass es ihm keine Ruhe ließ.
    Es war beißend kalt. Zu beiden Seiten des mächtigen Hofes ragten kahle Bergflanken in die Höhe. Saturns bleicher Schein erhellte die Ebene zwischen den Säulen. Yargonz fühlte sich beklommen.
    Er zählte die Säulen ab, bis er sicher war, die richtige gefunden zu haben. Er näherte sich ihr, ließ die Hand über das Metall gleiten und war erstaunt, dass es sich warm anfühlte. Er eilte zur nächsten Säule und betastete auch ihre Oberfläche. Aber sie war kalt.
    Er hatte in der Tat die richtige Säule gefunden. Das Gerücht sprach davon, dass sich in ihr ein Klumpen eines fremdartigen Metalls befand. PEW-Metall nannten es die Terraner. Es sollte geheimnisvolle Eigenschaften besitzen und Bewusstseine speichern können. Von diesem Metallklumpen ging die Wärme aus, die Yargonz unter den Fingern spürte.
    Erregt kniete er vor der Säule nieder und presste die Stirn gegen den warmen Stahl.
    »Großer Leticron, Lord von Paricza, höre mich!«, sagte er langsam und deutlich. »Ich bin Yargonz, ein armseliger Unteroffizier, der nie die Gnade hatte, den Blick deiner Augen auf sich zu fühlen. Ich erflehe deinen Rat. Denn unsere Sache ist zum Untergang verdammt. Die Führer, die wir heute haben, unternehmen nichts, um das Verderben von deinem Volk abzuwenden.«
    Er wusste nicht, auf welche Weise Leticron antworten würde. Wenn wirklich nur sein Bewusstsein in dem PEW-Brocken eingesperrt war, besaß er keine Lautbildungsorgane mehr. Aber vielleicht konnte der Lord von Paricza verständliche Gedanken übermitteln.
    Darauf wartete Yargonz. Er horchte in sich hinein, doch er hörte nur den eigenen hastigen Herzschlag. So kniete er beinahe eine halbe Stunde. Dann gab er niedergeschlagen auf. Vielleicht befand sich Leticrons Bewusstsein wirklich in der Säule, aber dann war er von allem abgeschnitten und konnte nicht antworten. Es stand sogar infrage, ob er die Anwesenheit eines Besuchers überhaupt wahrnahm.
    Von Trauer beseelt, starrte Yargonz über den Hof hinweg zu der bleichen Bergkette im Osten. Er fühlte, dass seine linke Seite sich langsam erwärmte. Erst schenkte er dem keine Beachtung, doch als ihm heiß wurde, wandte er sich halb um.
    Er sah die Säule in dunklem Rot glühen.
    Fassungslos starrte er auf das Phänomen. Dann sank er ein zweites Mal auf die Knie, nur wenige Schritte von der glühenden Säule entfernt, und die von dem Metall ausstrahlende Hitze bereitete ihm Schmerzen.
    »Danke, Herr!«, rief Yargonz überschwänglich. »Hab Dank, dass du mich erhört hast! Ich weiß nicht, wie du zu mir sprechen willst, Leticron, aber du wirst einen Weg finden. Ich werde, sooft es mir möglich sein wird, hierherkommen. Vielleicht gelingt es dir, meinen Verstand mit deiner Weisheit zu erleuchten, damit ich unseren Führern sagen kann, wie sie sich in dieser Zeit der Not verhalten sollen.«
    Das dunkelrote Leuchten der Säule erlosch. Leticron hatte ihm offenbar nur ein Zeichen geben wollen.
    Ohne sich noch einmal umzusehen, schritt Yargonz davon.

13.
    Zwischenspiel in der Galaxis Ganuhr
    Als der Summer ertönte, schaute Roi Danton unwillig auf. Er befand sich in seinem Arbeitsraum, tief unter der Oberfläche von Luna. Vor ihm auf dem Tisch lagen die gedruckten Auswertungen NATHANs. Er war damit beschäftigt, einen Überblick zu gewinnen.
    Roi öffnete die Tür mit einem knappen Befehl. Ein junger Mann trat ein. Seine Bewegungen wirkten linkisch. Er war mittelgroß, weder hager noch korpulent, trug die übliche Arbeitsmontur der Wissenschaftler und hatte kurz geschnittenes braunes Haar. Danton erinnerte sich, ihn schon einige Male gesehen zu haben. Der Mann war mit der SOL gekommen und einer der wenigen SOL-Geborenen, die es vorgezogen hatten, das Schiff zu verlassen und auf der Erde zu bleiben.
    »Ich bin Payne Hamiller.« Der junge Wissenschaftler blieb unter der Tür stehen. »Ich glaube nicht, dass Sie schon von mir gehört haben, aber …«
    Roi Danton machte eine einladende Geste. »Kommen Sie schon herein und machen Sie es sich bequem.«
    Hamiller trug einen Stapel Druckfolien mit sich. Er suchte vergebens nach einem Platz auf der Tischplatte, wo er sie deponieren konnte. Danton half ihm aus der Verlegenheit, indem er seine eigenen Unterlagen beiseite räumte.
    »Danke«, sagte Hamiller.
    »Sie haben eine

Weitere Kostenlose Bücher