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Silberband 100 - BARDIOC

Titel: Silberband 100 - BARDIOC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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saß am Rand eines Waldes auf einem umgestürzten Baumstamm und betrachtete jene Teile von Bardiocs neuem Körper, die bis in dieses Gebiet vorgedrungen waren.
    Es steht dir frei, dorthin zu gehen und Bardioc zu erlösen! Dieser Satz aus Kemoaucs Botschaft ging Callibso nicht aus dem Sinn.
    Ganerc-Callibso war hierhergekommen, weil er das in einer Kapsel eingeschlossene Gehirn Bardiocs abtöten musste. Nur auf diese Weise konnte der ehemalige Mächtige aus dem Bund der Zeitlosen erlöst werden. Kemoauc hatte nicht ahnen können, was inzwischen geschehen war.
    Nur allmählich gewann Callibso seine Fassung zurück. Er versuchte zu rekonstruieren, was sich auf dieser Welt abgespielt hatte. Besondere Umstände hatten die als unzerstörbar geltende Kapsel aufgebrochen und Bardiocs Gehirn freigegeben. Es grenzte an ein Wunder, dass das Gehirn in diesem Augenblick nicht abgestorben war. Es musste von Anfang an eine symbiotische Verbindung zu Pflanzen und Tieren dieses Planeten aufgenommen haben. Danach war es gewachsen und bedeckte längst in einem dichten Netz diese Welt.
    Damit nicht genug, schien Bardioc Mittel und Wege gefunden zu haben, Kontakt mit außerplanetarischen Zivilisationen aufzunehmen. Überall auf dem Planeten landeten und starteten Raumschiffe, vorwiegend scheibenförmige schwarze Objekte. Zweifellos standen die Wesen, die sie steuerten, in Bardiocs Abhängigkeit, und das konnte nur bedeuten, dass sein mutiertes Gehirn auch andere Welten kontrollierte.
    Callibso spürte die starken mentalen Ausstrahlungen des Riesengehirns, aber sie machten ihm nichts aus. Er war dagegen immun.
    Bardioc hatte das Erscheinen seines Artgenossen nicht registriert, und er offenbarte auch in anderen Belangen eine Blindheit, die in keinem Zusammenhang mit seinen ansonsten demonstrierten Möglichkeiten und Fähigkeiten stand. Es gab dafür nur eine Erklärung: Bardioc befand sich trotz der gigantischen organischen Maschinerie, die ihm zur Verfügung stand, nicht im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte. Er schien sich in einem tranceartigen Zustand zu befinden.
    Das bedeutete, dass Bardioc eigentlich nicht für das verantwortlich gemacht werden konnte, was hier geschah.
    So, wie sich das Problem jetzt darstellte, war es unlösbar. Ganerc-Callibso wusste in der Tat nicht, wie er vorgehen sollte. Hatte Kemoaucs Auftrag noch eine Berechtigung, und war er überhaupt durchführbar, falls Callibso sich dazu entschließen sollte?
    Nicht nur, dass Callibso schon vor dem Gedanken zurückschreckte, dieses planetenumspannende Organgebilde zu vernichten, für ihn erhob sich zugleich die Frage nach der Durchführbarkeit eines solchen Unternehmens. Wie hätte er Bardioc töten sollen? Abgesehen davon, dass er in Kämpfe mit den unbekannten Raumfahrern verwickelt worden wäre, hätte er diese gesamte Welt zerstören und damit deren Flora und Fauna dem Untergang preisgeben müssen.
    Irgendwann in ferner Vergangenheit war es dem Gehirn gelungen, die Kapsel mit dem lebenserhaltenden System zu verlassen und sich auszudehnen. Das Ergebnis dieser Entwicklung sah Callibso vor sich. Konnte er sagen, dass es Bardioc gelungen war, seine Verbannung und damit seine Bestrafung zu umgehen?
    Fühlte Bardioc sich glücklich? War er frei? Schon diese Fragen bewiesen, dass die philosophische Seite des Problems für sich allein bereits unlösbar war.
    Ein merkwürdiger Gedanke beschlich Ganerc-Callibso. Hatte Kemoauc vielleicht geahnt, was sich hier abspielte? Hatte er Ganerc deshalb losgeschickt? Auf jeden Fall, überlegte der Zeitlose, hatte er eine Aufgabe zu lösen, mit der er sich für einen noch unüberschaubaren Zeitraum beschäftigen musste.
    Er nahm den Zylinder vom Kopf und untersuchte die Instrumente und Waffen, die ihm aus seiner Zeit als Wächter des Schwarms geblieben waren. Wahrscheinlich würde er diese Ausrüstung nun öfter benutzen müssen.
    Als er sich davon überzeugt hatte, dass alle Geräte einwandfrei funktionierten, rollte er den Anzug der Vernichtung auf. Er hatte dieses Kleidungsstück als Bündel zusammengefaltet am Gürtel getragen. Die Wiederentdeckung des Anzugs hatte ihm die Rückkehr in den Bund der Zeitlosen ermöglichen sollen, doch so, wie es im Augenblick aussah, gab es außer ihm und dem monströs entarteten Bardioc keine Mächtigen mehr. Vielleicht lebte Kemoauc noch, aber das war eine Spekulation.
    Callibso überprüfte den Anzug der Vernichtung.
    Der Puppenkörper, in dem Ganerc-Callibso jetzt lebte, schien nicht dafür

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