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Silberband 100 - BARDIOC

Titel: Silberband 100 - BARDIOC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Aufruhr und Meuterei. Außerdem hatte er nicht das Recht, über Moschkatl hinweg Befehle von derart weitreichenden Konsequenzen zu geben. Er zögerte mit der Antwort, denn er fühlte, dass ein Fehler sein Leben kosten konnte.
    BULLOC war jedoch in Eile. Seine Ungeduld wurde von blinder Gier bestimmt, die so deutlich zu spüren war, dass Need-Koorsch von lähmendem Entsetzen überfallen wurde. Niemals zuvor hatte er Bösartigkeit mit einer solchen Intensität über sich ergehen lassen müssen. Er begriff, dass er nicht mehr imstande war, die Zusammenhänge zu verstehen, und dass sich eine schreckliche Entwicklung anbahnte.
    »Worauf wartest du?« BULLOC versetzte ihm einen mentalen Schlag, der ihn taumeln ließ. »Gib die Befehle!«
    »Moschkatl«, stammelte der Hulkoo. »Ich muss mit dem Oberkommandierenden sprechen. Nur er kann solche Entscheidungen treffen.«
    »Du bist hier, um zu entscheiden!«, rief BULLOC wütend. »Moschkatl befindet sich an Bord des Flaggschiffs und weiß nicht, was auf BARDIOC geschieht.«
    »Letztendlich weiß ich das ebenso wenig«, verteidigte sich Need-Koorsch.
    Ein mentaler Hieb schleuderte ihn zu Boden. Noch Stunden zuvor wäre er in dieser Lage wahrscheinlich von BARDIOC gerettet worden, aber BARDIOC meldete sich nicht. Entweder war er am Schicksal der Hulkoos nicht mehr interessiert, oder er war nicht in der Lage, ihnen zu helfen. Need-Koorsch wollte nicht glauben, dass die zweite Vermutung zutraf, denn das hätte bedeutet, dass die Superintelligenz keineswegs so mächtig war, wie die Hulkoos bisher angenommen hatten.
    Need-Koorsch richtete sich mühsam auf.
    »Gib jetzt den Befehl!«
    Moschkatls Stellvertreter spürte, dass in ihm Barrieren zerbrachen. Es waren Dämme, die von den Hulkoos Generation für Generation im Zuge der Abhängigkeit von BARDIOC errichtet worden waren. Jeder Hulkoo sah sich als ausführendes Organ der Superintelligenz. Keiner war je auf den Gedanken gekommen, die alles umfassende Macht der Superintelligenz anzuzweifeln. Und jeder hatte geglaubt, die Inkarnation sei nur ein höhergestellter Helfer BARDIOCs.
    Für Need-Koorsch brachen Welten zusammen. Er fand sich nicht mehr zurecht und wurde schließlich nur noch von dem Wunsch getrieben, den Qualen, die BULLOC ihm zufügte, ein Ende zu machen.
    Noch bevor er den Befehl geben konnte, nach BARDIOC zu suchen, handelten einige seiner Soldaten schon eigenmächtig. Für den Offizier, der in einer als unantastbar geltenden hierarchischen Ordnung gelebt hatte, war dieser Anblick niederschmetternd, er signalisierte Auflösung und Verwirrung. Das Ende einer Epoche war gekommen.
    Need-Koorsch umklammerte sein Funkgerät.
    »Vorwärts!«, schrie BULLOC. »Wir müssen das Urgehirn finden, bevor es aus dem Schlaf erwacht und begreift, was sich abspielt.«
    Need-Koorsch zitterte. Er sah seine Soldaten ziellos umherirren.
    »Hier … spricht … der Kommandant Need-Koorsch!« Die Umgebung verschwamm vor seinem Auge, er wurde von Verzweiflung überwältigt. »BARDIOC, hilf mir!«, rief er halb erstickt.
    In diesem Augenblick hörten die allgegenwärtigen Impulse BARDIOCs jäh auf. Auf Need-Koorsch wirkte das, als hätte jemand seinen Lebensfaden durchgeschnitten. In seinem Bewusstsein breiteten sich endlose Schwärze und Leere aus.
    Seine Hand öffnete sich, das Funkgerät fiel zu Boden. Die Hulkoos, die sich schon entfernt hatten, blieben stehen wie Marionetten, die den Kontakt zur Hand des Puppenspielers verloren hatten.
    »Zu spät!«, heulte BULLOC. »Es ist zu spät. BARDIOC ist erwacht.«
    Es ist wahr!, dachte Need-Koorsch wie betäubt. Die Stimme, die uns immer geleitet hat, ist verstummt. Wir sind allein.
    Der Schock, den Hulkoos und andere Abhängige von BARDIOC beim Erwachen der Superintelligenz erlebten, war gering im Vergleich zu den Folgen dieser Veränderung für die Kleinen Majestäten auf vielen Planeten der Mächtigkeitsballung. Die paranormale Verbindung zwischen BARDIOC und seinen Ablegern wurde jäh unterbrochen. Das hatte zur Folge, dass die Kleinen Majestäten ihre psionische Kraft verloren und abzusterben begannen. Die Völker, die sie im Auftrag der Superintelligenz beherrscht und kontrolliert hatten, wurden frei.
    Wo man sich dieser Freiheit noch erinnerte, wo die Schmach der Versklavung Teil des Denkens geblieben war, ereigneten sich unbeschreibliche Szenen des Triumphs.
    Ganze Zivilisationen befreiten sich endgültig von dem ihnen aufgezwungenen Joch. Die Stationen mit den Kleinen Majestäten

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