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Silberband 100 - BARDIOC

Titel: Silberband 100 - BARDIOC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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seinem Traum jemals getan hatte. Seine Mächtigkeitsballung war in Gefahr. Es war denkbar, dass in diesem riesigen Gebiet ein Chaos von apokalyptischem Ausmaß ausbrach.
    Aber auch wenn BARDIOC bei Sinnen bleiben sollte, war das Schicksal der Völker in seiner Mächtigkeitsballung infrage gestellt. Wie würden die Kleinen Majestäten reagieren, sobald der Kontakt zu der Superintelligenz abriss? Wie würden sich jene Hilfsvölker verhalten, die seit Jahrtausenden unter BARDIOCs Kontrolle standen und plötzlich keine Befehle mehr erhielten?
    Perry Rhodan brauchte nur an die Hulkoos zu denken. Er befürchtete, dass sie ohne BARDIOC verloren waren. Sie hatten sich daran gewöhnt, manipuliert und geführt zu werden. Die unerwartete Freiheit konnte tödlich für sie enden.
    Der Übergang zwischen Schlaf und Wachsein hätte langsam vonstattengehen müssen, dann wären die Gefahren weitaus geringer gewesen. Rhodan wusste jedoch, dass es kein Zurück mehr gab.
    Die von ihm in BARDIOCs Traum eingeschleusten Ereignisse hatten einen eigenen Mechanismus entwickelt und übernahmen allmählich eine dominierende Rolle im Bewusstsein des Schläfers. Rhodan konnte die Kontrolle über seine eigenen Projektionen nicht zurückgewinnen, er war zum Zuschauer degradiert.
    Da er selbst diese Entwicklung als eine Art Wachtraum erlebte, wurden sein Denken und Handeln von weitgehend unbewusst ablaufenden Faktoren bestimmt. Rhodan nahm jedoch an, dass er gemeinsam mit BARDIOC erwachen würde.
    Das bedeutete, dass seine Verbindung zu dem schlafenden Riesen im Moment des Erwachens völlig abreißen würde.
    Welche Möglichkeiten blieben ihm dann noch, sich mit der Superintelligenz zu verständigen? Perry Rhodans Pessimismus wuchs. Niemand war in der Lage, BARDIOC auf die neue Situation vorzubereiten. Falls das globale Gehirn wahnsinnig wurde, konnte dies den Untergang des Planeten herbeiführen. Wie würden die Milliarden Tiere als BARDIOCs Symbionten reagieren?
    Der ebenfalls schlafende Terraner gestand sich ein, dass er diese Entwicklungen zu wenig beachtet hatte. Getrieben von dem Wunsch, BARDIOC unter allen Umständen aufzuwecken, hatte er nicht wiedergutzumachende Fehler begangen. Er musste damit rechnen, dass er nicht der Retter, sondern BARDIOCs Mörder wurde, und der Tod der Superintelligenz würde für ihre Mächtigkeitsballung zur Katastrophe geraten.
    Aus diesen Überlegungen heraus entwickelte Rhodan einen eigenen Albtraum. Von den Pflanzen geschützt, wälzte sein Körper sich von einer Seite auf die andere. Die bis unter seine Haut reichenden Ausläufer des Gehirns zuckten, als wollten sie sich zurückziehen. Tiere in seiner Nähe erstarrten erst in ihren Bewegungen und gebärdeten sich wenig später wie toll. Die Pflanzen schlossen ihre Blüten, und die Blätter rollten sich ein.
    Es war, als sollte Perry Rhodan aus der Symbiose, in die er sich integriert hatte, wieder ausgeschlossen werden.
    Aber noch bestand die Verbindung zu BARDIOC, noch war der Terraner in der Lage, Ausschnitte des von ihm inszenierten Albtraums zu beobachten.
    In BARDIOCs Traum waren die Uleb längst zu der alles beherrschenden Macht geworden. Sie hatten die Wachflotten im Parföx-Par-System aufgerieben und standen im Begriff, auf BARDIOC zu landen. Rhodan ahnte, dass dieser Zeitpunkt über den Traum entscheiden musste. BARDIOC würde erwachen, sobald er glaubte, dass die Bestienhorden anfingen, sein ausgedehntes Gehirn zu vernichten.
    Flüchtig dachte Rhodan an BULLOC. Vorerst war es ein sekundäres Problem, wie die vierte Inkarnation auf das Erwachen ihres Schöpfers reagieren würde. Wahrscheinlich wurde sie davon überhaupt nicht betroffen. Es war eher denkbar, dass sie an Stärke und Macht gewann.
    BARDIOC selbst befand sich im Zustand höchster geistiger Aktivität, aber sein Denken und Fühlen kreisten nur noch um das zentrale Problem seines Albtraums.
    Schon jetzt, befürchtete Perry Rhodan, konnte das schlimme Folgen für alle abhängigen Intelligenzen haben. BARDIOC hatte wahrscheinlich längst aufgehört, halbwegs vernünftige Befehle zu erteilen. Sein schon in der Vergangenheit mit unlogischen Entwicklungen durchsetzter Traum war zu einem reinen Fantasiegebilde geworden, dem nur noch unverständliche Befehle an alle Hilfsvölker entspringen konnten.
    Rhodans einzige Hoffnung war die Fähigkeit aller intelligenten Wesen, sich auf ungewöhnliche neue Situationen rasch einzustellen. Entsetzt und fasziniert zugleich verfolgte er, wie BARDIOCs Traum

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