Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 100 - BARDIOC

Titel: Silberband 100 - BARDIOC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
betroffen auf die Art und Weise, mit der Langur ihn zurückwies. Das hatte nichts mehr mit persönlichen Gefühlen zu tun, sondern entsprach der grundsätzlichen Einstellung Langurs gegenüber anderen Intelligenzen. Alaska verstand, dass die Haltung des Forschers nicht das Geringste mit dem Zwischenfall auf der SOL zu tun hatte, sondern eine Folge jenes Wissens um die eigene Identität war, das er vor nicht allzu langer Zeit, wahrscheinlich auf Culhm, erlangt hatte.
    Eines erschien ihm offensichtlich: Langur war zutiefst verzweifelt.
    Alaska Saedelaeres Gedanken wurden vorübergehend unterbrochen, denn ein Suchkommando der SOL flog vorbei. Der Transmittergeschädigte überlegte, ob er sich den Raumfahrern anschließen sollte, entschied sich aber dagegen. Er wollte in Douc Langurs Nähe bleiben. Vielleicht besann der Forscher sich anders und suchte jemanden, mit dem er über seine Probleme reden konnte. Alaska fragte sich, ob er mit Perry Rhodan und Atlan über Langur reden sollte. Viel würde dabei nicht herauskommen, denn jeder hatte derzeit ganz andere Sorgen.
    Kaum war das Suchkommando verschwunden, erschien eine kleine Gestalt in Alaskas Nähe. Er sah sie nur wenige Schritte entfernt zwischen den Bäumen hervortreten.
    »Callibso!«, stieß er hervor.
    Das zwergenhafte Wesen trug den Anzug der Vernichtung. Der Helm war zurückgeklappt, auf dem Kopf hatte Callibso den Zylinder sitzen, in dem er seine uralten Instrumente verbarg.
    Alaska schloss die Augen und öffnete sie wieder, aber das Wesen vor ihm war immer noch da. Er hätte nie geglaubt, dass er den Zeitlosen eines Tages wiedersehen würde. Erinnerungen stiegen in ihm hoch und drohten ihn zu überwältigen.
    Der Zwerg kam langsam heran. Auf eine unbestimmbare Art wirkte er müde und ungeduldig. Er deutete auf Alaskas Rückentornister. »Kannst du mit dem Flugaggregat jeden Punkt dieser Welt erreichen?«
    Die nüchterne Frage brachte Saedelaere schnell in die Gegenwart zurück. Er wunderte sich über Callibsos direkte Art. Der ehemalige Wächter des Schwarms hielt sich nicht mit umständlichen Erklärungen oder Floskeln auf. Wahrscheinlich gab es einen Grund für seine Eile.
    »Ja«, sagte Alaska benommen. »Es ist möglich. Aber wie …«
    Mit einer knappen Handbewegung schnitt ihm Callibso das Wort ab. »Ich habe nicht mehr viel Zeit dafür, ich muss diese Welt bald verlassen. Doch vorher werde ich dich zu ihm führen.«
    »Zu ihm?«, fragte Saedelaere begriffsstutzig.
    »Zu BARDIOC. Ich habe das Urgehirn gefunden.«
    Moschkatls Welt, eine geordnete Mächtigkeitsballung, war so schnell und gründlich geschrumpft, dass der Oberkommandierende der Hulkoos im Parföx-Par-System noch nicht begriffen hatte, was eigentlich geschehen war. Die für einen Hulkoo typische Umgebung mit festen Bezugspunkten und den klaren Befehlen der Superintelligenz existierte nicht mehr. Genauer gesagt, sie bestand nur noch aus einem Raum von dreißig mal vierzig Metern Größe – und das war die Kommandozentrale des Flaggschiffs. Hier waren die Probleme zusammengedrängt, die der Schock bei allen Hulkoos so nachhaltig ausgelöst hatte.
    Die Probleme hießen Ratlosigkeit, Unwissenheit und Entsetzen. Sie standen in alle Gesichter geschrieben.
    Moschkatl hatte seine erste Panik zurückgedrängt, aber er fühlte sich überwältigt von nie gekannter Verzweiflung. Er hätte jeden Ort des Universums der Zentrale des Flaggschiffs vorgezogen, denn er stand vor der unlösbaren Aufgabe, eine Erklärung abzugeben. Die Besatzung wartete darauf.
    BARDIOC war verstummt. Die Superintelligenz gab keine Anweisungen mehr. Moschkatl fühlte sich allein gelassen und verloren.
    Die Funkgespräche, die Moschkatl mit seinen Stellvertretern geführt hatte, waren wenig hilfreich gewesen, lediglich Need-Koorsch schien eine Art rebellischen Trotz entwickelt zu haben.
    Moschkatl fühlte die Blicke der Soldaten und Techniker auf sich ruhen. Wenn er nicht bald zu ihnen sprach, verspielte er seine Autorität und leistete womöglich einer Entwicklung Vorschub, die nur in einem Desaster enden konnte.
    Was sollte er sagen? Dass der momentane Zustand nur ein vorübergehender war?
    Moschkatl hatte dies in seinem ersten Entsetzen noch gehofft. Inzwischen bezweifelte er, dass BARDIOC sich je wieder melden würde.
    Der Oberkommandierende der Hulkoos sah seine Artgenossen an. »Dies ist eine Zeit der Prüfung.« Fast hätte er hinzugefügt, dass BARDIOC selbst den Hulkoos diese Prüfung auferlegt hatte, um

Weitere Kostenlose Bücher