Silberband 100 - BARDIOC
außerordentlicher Bedeutung anbahnten.
Alaska Saedelaere war dabei gewesen, als Perry Rhodan seinen umfassenden Bericht über BARDIOC gegeben hatte. Dabei war ihm klar geworden, dass es um sehr viel mehr ging als um den Konflikt zweier Superintelligenzen.
Er war ein aufmerksamer Zuhörer und hatte erkannt, dass Rhodans Interesse den geheimnisvollen Materiequellen galt. Auch das Schicksal der sieben Mächtigen, zu denen BARDIOC gehört hatte, beschäftigte den Aktivatorträger. Eine besondere Rolle in Rhodans Überlegungen schien auch das von Bardioc versteckte Sporenschiff zu spielen.
Alaska wandte sich erneut an Douc Langur. »Ich dachte immer, wir beide wären Freunde, Douc. Aber du bist seit einiger Zeit sehr zurückhaltend, um nicht zu sagen ablehnend. Ich verüble dir längst nicht mehr, dass du mich paralysiert und mir Rhodans Kristall abgenommen hast. Du hattest deine Gründe dafür.«
»Ich kann niemandes Freund werden. Das verstößt gegen meine Natur«, sagte Douc Langur traurig.
»Es sieht so aus, als hätte der Konflikt zwischen der Kaiserin von Therm und BARDIOC ein Ende gefunden. Das bedeutet, dass deine Rolle als Forscher der Duuhrt zu Ende ist. Die Kaiserin braucht keine Forscher mehr, die ihr von den Grenzgebieten ihrer Mächtigkeitsballung berichten.«
»Diese Zeit ist für mich sowieso längst vorbei. Wenn ich mich zurückziehe, hat das ausschließlich mit mir selbst zu tun.«
»Aber du kannst nicht dein Leben lang abgekapselt bleiben, du brauchst den Umgang mit anderen intelligenten Wesen.«
»Wer sagt das?«
»Niemand kann nur für sich allein leben.«
»Ich will es so!«, pfiff Langur mit Entschiedenheit.
Saedelaere fühlte sich hilflos. Douc Langurs Worte schienen zu bedeuten, dass er wirklich allein sein wollte und keinen Wert auf Gesellschaft legte. Ein schrecklicher Verdacht stieg in dem Transmittergeschädigten auf. Fühlte Langur sich immer noch als Forscher der Kaiserin? Betrachtete er BARDIOC als seinen Feind und plante er, die Superintelligenz zu vernichten? Er musste nur das Urgehirn vor den Solanern finden.
Nach allem, was er von Douc Langur wusste, wollte Alaska das nicht glauben. Aber völlig auszuschließen waren solche oder ähnliche Absichten nicht.
»Du machst dir meinetwegen Sorgen«, stellte Langur amüsiert fest.
»Ich dachte gerade an dein Verhältnis zu BARDIOC«, gestand Saedelaere. »Im Grunde genommen ist er dein Todfeind. Du könntest versuchen, das Urgehirn aufzuspüren und zu vernichten.«
»Ich habe keinen Anlass, BARDIOC zu lieben. Erinnere dich an das Schicksal der anderen Forscher, die im MODUL arbeiteten. Wurden sie nicht das Opfer einer ausgeklügelten Falle BARDIOCs?«
»Ich sollte dich nicht aus den Augen lassen!«
»Niemand kann mich aufhalten«, versetzte Langur gelassen. »Aber mach dir keine Sorgen. Ich habe nicht vor, etwas gegen BARDIOC zu unternehmen, ich bin in eigenem Interesse hier.«
»Die Mutanten werden das Urgehirn finden«, prophezeite Saedelaere. »Dann werden wir es fortschaffen.«
»Vergiss nicht die technischen Schwierigkeiten, die damit verbunden sind.« Langur zog LOGIKOR hervor. »Ich habe mit dem Rechner schon darüber gesprochen. Er gibt einem solchen Unternehmen wenig Erfolgsaussichten, ganz zu schweigen vom Widerstand der SOL-Geborenen.«
»Was würdest du tun?«
»Ich kann mich nicht in euch Menschen hineinversetzen. Vielleicht sollten wir BARDIOC töten. Er ist wahnsinnig, davon bin ich überzeugt.«
Alaska erschauerte ob der Kaltblütigkeit, mit der Langur über den Tod der Superintelligenz sprach.
»Es gibt Entwicklungen, dass der Besitz eines Körpers für ein Bewusstsein unmoralisch wird«, fuhr der Forscher fort. »Ich glaube, dass die Kaiserin und BARDIOC sich in einem Zwischenstadium befinden.«
»Du scheinst lange darüber nachgedacht zu haben.«
»Zu lange«, seufzte der Vierbeinige. »Aber ich hatte keine andere Wahl.«
»Du weißt, wer du bist, nicht wahr?«, fragte Alaska geradeheraus.
»Ja«, sagte Douc Langur dumpf.
»Willst du mit mir darüber reden? Es würde dir manches leichter machen.«
»Warum trägst du eine Maske?«, pfiff der Forscher. »Du weißt, dass du dein Gesicht nicht zeigen darfst, denn das würde zu einer Katastrophe führen. Ich muss ebenfalls meine Maske aufbehalten, um im übertragenen Sinne zu sprechen.«
Er wandte sich um und ging davon. Als Alaska ihm folgen wollte, hielt er inne und wehrte schroff ab: »Lass mich allein!«
Saedelaere zuckte zusammen. Er reagierte
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