Silberband 100 - BARDIOC
verständigen«, fügte Haix hinzu.
»Das habe ich vor.« Peysel schaltete sein Armband ein und versuchte, den Terraner direkt zu erreichen. Joscan Hellmut meldete sich.
»Dr. Peysel, was gibt es?«
»Ich wollte Rhodan sprechen und ihn bitten, eher als vorgesehen mit Bardioc zu reden.«
Hellmut blickte zur Seite. Peysel hörte die gedämpfte Stimme Rhodans. »Was ist vorgefallen?«, fragte Hellmut.
»Das Gleichgewicht der restlichen Symbiose ist gestört. Ich fürchte, Bardioc ist gefährdet.«
»Perry Rhodan kommt sofort in die Halle.«
Der Kosmobiologe schaltete ab. Er schwang sich wieder auf das Podest, um die immerhin gut fünf Meter mächtige Bodenmasse überschauen zu können.
Kurz darauf betrat Rhodan die für Bardioc präparierte Lagerhalle. »Was ist los?«, fragte er.
Peysel deutete auf eine pilzartige Pflanze. Sie war mehrere Handspannen hoch und wuchs nur zwei Meter neben der Mulde, in der Bardiocs Gehirn lag.
»Der Pilz ist grün geworden. Bislang war er krebsrot und sah glatt aus, jetzt ist seine Haut welk und weich. Wir haben einen Abstrich gemacht. Der Zellverfall hat definitiv eingesetzt, der Pilz geht ein.«
»Ein Exemplar von über zweihundert Pflanzenarten?«, fragte Rhodan. »Kann das ein normaler Lebenszyklus sein?«
»Alle Voraussetzungen für ein gutes Gedeihen sind gegeben. Es ist ein Rätsel, weshalb die Pflanze abstirbt.« Peysel blickte den Terraner ernst an. »Ich hätte nichts gesagt, wenn es nur um diesen einen Pilz ginge. Aber so ist es nicht, leider. Bei etwa zwölf Prozent der Flora zeigen sich erste Anzeichen negativer Entwicklung. Wir sind zu dem Ergebnis gekommen, dass in zehn Stunden fünf Prozent der Pflanzen tot sein werden. In zwölf Stunden werden es schon elf Prozent und in vierundzwanzig Stunden dreißig Prozent sein. In achtundvierzig Stunden werden nach unseren Berechnungen alle Pflanzen abgestorben sein. Auch Bardioc wird dann nicht mehr leben.«
Erschrocken blickte Rhodan auf das Bodenstück.
»Wie lange werden wir noch unterwegs sein?«, fragte Haix.
»Etwa siebzig Stunden«, antwortete Rhodan. »Vielleicht sogar etwas länger.«
»Das schafft Bardioc nicht.«
»Haben Sie keine Erklärung für das Absterben der Pflanzen?«
»Überhaupt keine«, erwiderte Dr. Peysel. »Wir haben alle notwendigen Untersuchungen durchgeführt und alle positronisch gesteuerten Einrichtungen überprüft. Ergebnis negativ.«
»Es ist alles so, wie es nach den von uns durchgeführten Analysen sein soll«, ergänzte Haix. »Wir haben die Umweltbedingungen, die alle Pflanzen und Bardioc gewohnt sind. Sogar Schwerkraftverhältnisse, Strahlenintensität und die Magnetfelder sind wie auf dem Planeten im Parföx-Par-System.« Haix war 108 Jahre alt, wirkte aber frischer und gesünder als Peysel mit erst 86 Jahren. Haix' blondes Haar wirkte stets ungekämmt. Er war über zwei Meter groß und ging leicht nach vorn geneigt, als wolle er auf diese Weise kleiner erscheinen. Rhodan wusste von ihm, dass er täglich mindestens eine Stunde in den Krafträumen des Trainingszentrums verbrachte.
»Wir sind ratlos«, gestand Peysel ein. »Alles wurde perfekt kopiert, aber trotzdem gibt es eine Störung. Wir glauben, dass nur Bardioc Antworten auf unsere Fragen geben kann.«
»Ich rede mit ihm.« Rhodan stieg auf das Bodenstück und streckte sich wie üblich neben Bardiocs Gehirn aus.
Bardioc, hörst du mich?, fragte er telepathisch.
»Ich höre dich.«
Der Terraner schilderte, was geschah. Ich möchte wissen, ob du dafür verantwortlich bist, schloss er.
»Ich bin es nicht«, antwortete Bardioc. »Aber ich habe auch keine Erklärung dafür.«
Rhodan setzte das Gespräch fort, da er hoffte, doch mehr herauszufinden. Je länger er aber mit Bardioc kommunizierte, desto deutlicher wurde ihm dessen Hilflosigkeit.
»Ich kann nichts tun«, beteuerte Bardioc. »Ich bin auf dich angewiesen und darauf, dass du allein herausfindest, weshalb die Symbionten eingehen.«
Rhodan erhob sich und kehrte zu den Wissenschaftlern zurück. Peysel blickte ihn bestürzt an, als er das Ergebnis hörte.
»Trommeln Sie alle zusammen, die Ihnen behilflich sein könnten!«, sagte Rhodan. »Und verzichten Sie nicht auf die Mitarbeit von Spezialisten, die Sie aus persönlichen Gründen nicht leiden können.«
»Die SOL-Geborenen werden sich weigern.«
»Sie machen mit«, versicherte der Aktivatorträger. »Keine Sorge. Falls es Schwierigkeiten gibt, sagen Sie es mir.«
»Meinten Sie Gavro Yaal, als Sie von
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