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Silberband 100 - BARDIOC

Titel: Silberband 100 - BARDIOC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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antwortete der Kosmobiologe. Die Menge klatschte begeistert.
    »Ich würde das tun«, raunte Atlan dem Freund zu. »Es wäre unklug, ihn herunterzuholen.«
    Rhodan stieg auf einen Stuhl. Auch so überragte er die Zuhörer deutlich.
    »Sie wollten mir Fragen stellen«, erinnerte er Yaal. »Nun gut, fangen Sie an. Aber zunächst sollten Sie mir erklären, warum Sie Ihre Arbeit für Bardioc beendet haben.«
    »Weil sie sinnlos geworden ist. Ich habe die Ursache für das Absterben des biologischen Lebenserhaltungssystems herausgefunden.«
    »Dann sagen Sie uns, was dahintersteckt!« Rhodan bezweifelte, dass Gavro Yaal wirklich so schnell fündig geworden war.
    »Es ist die Beschleunigung. Die Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen reagierten empfindlich auf die Beschleunigung, die sie beim Start der SOL erfahren haben.«
    Rhodan schüttelte den Kopf. »Was soll der Unsinn? Sie wissen so gut wie ich, dass alle Beschleunigungseffekte durch positronisch gesteuerte Absorber neutralisiert werden.«
    »Eben«, erwiderte Gavro Yaal. »Auf BARDIOCs Welt herrschte eine Schwerkraft von 0,88 Gravos, auf der SOL wird der Wert konstant bei einem Gravo gehalten. Während des Transports wurde das Stück Planetenboden kurzfristig auf ein Gravo beschleunigt und wenig später wieder auf 0,88 zurückgestuft. Ich habe herausgefunden, dass diese Beschleunigung den negativen Effekt auf das biologische System bewirkte.«
    »Lässt sich das beweisen?«, fragte Rhodan.
    »Es scheint ein verblüffender Zufall zu sein, dass ich mich gerade in diesen Tagen mit der Auswirkung von Gravitation auf Pflanzen beschäftige«, erwiderte Gavro Yaal. »Denken Sie nur an mein Experiment mit den Spielzeuggleitern. Ich habe das wissenschaftliche Grundlagenmaterial frühzeitig erarbeitet. Ich hatte es, bevor Sie mir den Auftrag gaben, mich um Bardioc zu kümmern.«
    Die Menge schwieg. Es wurde absolut still in der Messe. Gavro Yaals Zuhörer schienen den Atem anzuhalten.
    »Merken Sie nichts?«, fragte der Kosmobiologe. »Bardioc hat mir, ohne dass ich es zunächst bemerkt habe, einen eindeutigen Hinweis gegeben. Er hat mir gezeigt, was er will.« Seine Stimme steigerte sich, wurde kraftvoll und energisch. »Bardioc hat mir damit bewiesen, dass er in uns allen seine Erben sieht! Er weiß, dass wir eine neue Superintelligenz sind, und er hat uns als seine Nachfolger anerkannt.«
    Gavro Yaal wollte noch mehr sagen, doch der frenetische Beifall der Menge übertönte ihn. Um Ruhe heischend, hob er die Arme, aber so schnell verstummte der Beifall nicht.
    »Ich fordere Sie auf, den Widerstand gegen uns endlich aufzugeben!«, rief Yaal, als er sich endlich wieder verständlich machen konnte. »Schließen Sie sich den progressiven Kräften an.«
    Wieder unterbrach ihn tosender Beifall.
    »Sie gehen reichlich großzügig mit dem Begriff Fortschritt um«, sagte Rhodan, als es erneut ruhig wurde. »Superintelligenzen zu provozieren ist für mich nicht progressiv.«
    Gavro Yaal überging Rhodans Bemerkung völlig. »Sie und Ihre ängstlichen Freunde haben nur eine Möglichkeit. Integrieren Sie sich in die neu entstehende Gemeinschafts-Superintelligenz.«
    »Und was ist, wenn wir das nicht tun?«
    »Dann werden wir Sie bitten müssen, die SOL zu verlassen.«
    »Sie irren sich«, widersprach der Terraner ruhig. »Die SOL ist nicht Träger einer Gemeinschafts-Superintelligenz und wird es nie sein. Was Sie propagieren, Yaal, ist nicht mehr und nicht weniger als eine Aufforderung zum Suizid.«
    »Überlegen Sie sich, was Sie tun wollen«, riet Gavro Yaal unbeeindruckt. »Wir brauchen eine Entscheidung, und zwar bald. Wir werden nicht abwarten, bis ein anderer BARDIOCs Mächtigkeitsballung an sich gerissen hat, denn wir sind überzeugt, dass wir ein Anrecht darauf haben.«
    »Warum diskutieren Sie nicht mit Bardioc darüber?«, fragte Rhodan. »Vielleicht erhalten Sie von ihm eine Antwort, die Ihnen Klarheit verschafft. Oder scheuen Sie sich, das zu tun?«
    »Ich werde mich hüten, Bardioc in diesem Stadium der Entwicklung zu informieren. Aber ich habe auch eine Frage an Sie, Rhodan. Es gibt eine Institution an Bord der SOL, die eine von Emotionen freie Antwort geben kann. Ich spreche von SENECA. Warum fragen Sie SENECA nicht, ob ich recht habe? Fürchten Sie sich davor, dass SENECA sagen könnte: ›Ja, WIR sind eine Gemeinschafts-Superintelligenz!‹?«
    Abermals belohnte tobender Beifall Gavro Yaal für seine Worte.
    »Ich werde SENECA fragen«, erwiderte der Aktivatorträger. Er

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