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Silberband 100 - BARDIOC

Titel: Silberband 100 - BARDIOC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Bardioc wirklich gleichberechtigt neben der Kaiserin existiert?«, fragte Bully. »Ich habe immer noch das Gefühl, dass sie sich zur Herrin dieses unglückseligen Gehirns aufgeschwungen hat.«
    »Sie behauptet das Gegenteil«, erwiderte Rhodan. »Und ich glaube ihr. Sie hat gesagt, dass Bardioc jederzeit zurückverwandelt werden kann.«
    »Eben das überrascht mich«, wandte Atlan ein. »Woher kommt diese Bereitschaft, nachdem die Kaiserin so sehr daran interessiert war, das Gehirn in sich aufzunehmen?«
    Rhodan zuckte mit den Schultern. »Mich interessiert weit mehr, was aus den beiden wird.«
    »Eigentlich müsste das Ergebnis eine neue Art Superintelligenz sein«, behauptete der Arkonide. »Eine höhere Existenzform.«
    »Das wäre die logische Entwicklung«, bestätigte Perry Rhodan.
    »Die Kaiserin strahlt in n-dimensionalen Bereichen«, meldete der Ortungsleitstand. »Die Impulse sind deutlich intensiver als vorher.«
    Rhodan war sich dessen bewusst, dass sie sich in endlosen Spekulationen ergehen konnten. Schlüssige Antworten würden sie aber nicht mehr erhalten.
    »Wir verlassen das System!«, ordnete er an. »Währenddessen möchte ich noch einmal mit Gavro Yaal reden. Kommst du mit, Atlan?«
    »Was hast du vor?«, fragte der Arkonide, als sie die Hauptzentrale verließen.
    »Ich bin davon überzeugt, dass Yaal seine Lehren bald wieder lauter und energischer verkünden wird.«
    »Wir dürfen nicht zulassen, dass er die Besatzung mit seinen demagogischen Parolen verseucht«, sagte Atlan.
    »Ich sehe das Problem etwas anders. Für mich ist ziemlich klar, dass wir früher oder später einen Teil der SOL verlieren werden.«
    »Willst du zulassen, dass diese Rebellen sich durchsetzen?«
    »Warum sollte ich mich gegen sie stellen, wenn sie sich in freier Abstimmung dafür entscheiden, sich von uns zu trennen?« Perry Rhodan wirkte keineswegs bedrückt. »Schließlich haben die SOL-Geborenen ebenfalls ein Recht auf freie und eigenständige Entwicklung. Diese ist aber nicht möglich, solange sie mit uns zusammenleben. Unter den gegebenen Umständen können sie sich nicht entfalten.«
    »Wenn du das so offen aussprichst, bricht die Besatzung der SOL auseinander.«
    »Ich werde meine Meinung nicht hinausposaunen. Ich wollte damit auch nicht sagen, dass ich unbedingt für einen eigenen Weg der SOL-Geborenen eintrete. Ich stelle lediglich fest, dass diese Möglichkeit gegeben ist. Wir dürfen sie nicht ignorieren.«
    Sie hatten das Labor des Kosmobiologen erreicht.
    Gavro Yaal spielte wieder auf der Gitarre. Er summte eine Melodie vor sich hin, hielt die Augen geschlossen und tat, als habe er das Öffnen des Türschotts nicht bemerkt.
    Rhodan hielt den Arkoniden zurück. Der Kosmobiologe sollte seine Melodie zu Ende bringen, ohne einen Grund zur Beschwerde zu haben.
    Doch unvermittelt legte Gavro Yaal die Gitarre zur Seite und schaute den Terraner geradeheraus an.
    »Das verstehen Sie nicht, Rhodan. Stimmt's?«
    »Oh doch«, entgegnete der Aktivatorträger. »Ich verstehe Sie vollkommen. Es muss schmerzlich für Sie gewesen sein, dass wir Bardioc ausgeliefert haben. Und noch unangenehmer, dass Sie selbst dazu beigetragen haben.«
    »Würde ich weinen und klagen darüber, dass das Gehirn uns verlassen hat, ich hätte den Sinn von alldem nicht verstanden.« Gavro Yaal hob die Gitarre wieder an und strich mit den Fingerspitzen über die Saiten. »Ich habe nachgedacht.«
    »Worüber?«, fragte Atlan.
    »Können Sie sich das nicht denken? Zunächst habe ich geglaubt, dass Bardioc ein fester Bestandteil unseres Gemeinschaftswesens werden könnte. Dann habe ich erkannt, dass wir Bardioc nicht am Leben erhalten konnten. Ich werde nie erfahren, ob das Gehirn auch ohne unsere Hilfe überlebt hätte.«
    »Wie stellen Sie sich das vor?«, fragte Rhodan. »Bardioc wäre verloren gewesen.«
    »Vielleicht hätte Bardioc mit der Unterstützung der Duuhrt eine Teleportation zustande gebracht?«
    »Das sind Spekulationen. Lassen wir das lieber. Ich komme aus einem anderen Grund. Ich will, dass Sie Ihre Propagandareden einstellen.«
    »Auf keinen Fall«, sagte der Kosmobiologe energisch. »Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass die SOL, SENECA und die SOL-Besatzung eine geschlossene Einheit bilden, die sich vor anderen Superintelligenzen nicht zu verstecken braucht.«
    »Nun halten Sie aber die Luft an«, fuhr Atlan auf. »Sie sollten in den letzten Stunden bemerkt haben, dass wir weit davon entfernt sind, uns mit

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