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Silberband 100 - BARDIOC

Titel: Silberband 100 - BARDIOC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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großartige und unbezwingbare Kemoauc, woran dachte er wirklich? An einen Vorstoß in eine Materiequelle? Oder gar an einen gewaltsamen Tod, gegen den nicht einmal ein Unsterblicher gefeit war?
    Das Schweigen wurde unerträglich.
    »Ganerc«, sagte Kemoauc in diese Stille hinein. »Du wirst der Wächter sein.«
    Diesmal erhob niemand einen Einwand. Ganerc zeigte keine übertriebene Freude, er hatte mit dieser Entscheidung gerechnet.
    »Du kannst Gestalt, Waffe und Namen wählen«, bot Kemoauc großzügig an.
    Der kleine Ganerc blickte zu den glühenden Sonnen empor, als fände er dort eine Antwort auf alle Fragen. »Bei meiner Gestalt liegt es nahe, dass ich mich für die Maske eines Zwerges entscheide. Als Waffe wähle ich einen Anzug der Vernichtung.«
    »Und dein Name? Wie willst du dich nennen?«
    Wieder überlegte Ganerc eine Weile. »Callibso«, sagte er endlich.
    Viele Millionen Jahre später – Perry Rhodan Onklantson, der Tramp
    Durch die transparente Hülle der Energiesphäre konnte Perry Rhodan sehen, dass ein neuer Tag auf BARDIOC anbrach. BULLOCs Bericht hatte ihn derart fasziniert, dass er kaum registriert hatte, wie die Stunden vergangen waren. Seine Gedanken befanden sich in Aufruhr, weil ungeheuerliche Zusammenhänge erkennbar geworden waren. Fragen, auf die er schon immer Antworten gesucht hatte, erschienen plötzlich in einem völlig anderen Licht.
    Rhodan wusste jedoch, dass voreilige Spekulationen sinnlos waren, denn er kannte längst nicht die ganze Geschichte BARDIOCs.
    BULLOC hatte aufgehört zu sprechen, womöglich war der beginnende Tag für ihn ein Signal, anderen Tätigkeiten nachzugehen.
    Benommen erhob sich der Terraner vom Boden der Sphäre. »Ich möchte mehr darüber erfahren«, drängte er.
    »Du sollst alles wissen, was ich herausgefunden habe«, versprach BULLOC. »Doch vorerst musst du die Sphäre verlassen. Es gibt Wichtiges für mich zu tun.«
    Die Antwort wurde von einem Schwall bösartiger Impulse begleitet, die Rhodan zusammenzucken ließen. BULLOC konnte offenbar nicht anders, als auf jeden in seiner Nähe einzuwirken. Vielleicht war das für ihn eine Art instinktive Schutzvorkehrung.
    Für Rhodan war dieses Verhalten jedoch gleichbedeutend mit einer Rückkehr in die Realität. Er besann sich darauf, wo er sich befand und wie er zu BULLOC stand.
    Die vierte Inkarnation öffnete die Sphäre. Rhodan beeilte sich, ins Freie zu gelangen.
    Kaum hatte er das Plateau betreten, schwebte die Sphäre schon davon. Rhodan fragte sich, wohin die Inkarnation aufgebrochen sein mochte. Gab es bestimmte Orte auf BARDIOC, von denen aus man leichter mit der Superintelligenz in Kontakt treten konnte?
    Wenn dem so war, musste er versuchen, einen solchen Ort zu finden.
    Unten in der Ebene waren neue Hulkoo-Schiffe gelandet. Rhodan sah auch mehrere säulenförmige Raumfahrzeuge, in deren näherer Umgebung sich Echsenwesen aufhielten. Es hatte den Anschein, als seien die Raumfahrer sogar während der Nacht ihrer Tätigkeit nachgegangen.
    Der Terraner fragte sich, ob auf BARDIOC stets so viele Raumschiffe landeten und starteten oder ob diese Geschäftigkeit damit zusammenhing, dass BARDIOC sich im Krieg mit der Kaiserin von Therm befand.
    Wenn BULLOCs Bericht stimmte, war Bardioc vor undenkbar langer Zeit aus seiner Gruppe ausgeschieden, um sich einen eigenen Machtbereich aufzubauen. Rhodan konnte sich jedoch nicht vorstellen, dass Bardioc dabei an ein planetenumspannendes Gehirn gedacht hatte. Dazu war diese Person in BULLOCs Bericht zu aktiv und beweglich erschienen.
    Was also war geschehen?
    Hatte Bardioc eine Mutation erlebt?
    Rhodan kannte die entscheidenden Ereignisse noch nicht. Dagegen begann sich die Herkunft des Schwarms, die lange Zeit im Dunkeln gelegen hatte, allmählich zu klären. Der Terraner hoffte, dass er zu diesem Fragenkomplex weitere Einzelheiten von der Inkarnation hören würde.
    Was mochten ›Materiequellen‹ sein – und wer waren jene, die jenseits dieser Quellen lebten oder gelebt hatten?
    Was war mit den anderen Mächtigen geschehen, und wo befanden sich ihre Kosmischen Burgen und die Sporenschiffe?
    Nach allem, was Perry Rhodan erfahren hatte, handelte es sich bei diesen Sporenschiffen um Objekte, die vermutlich sein Vorstellungsvermögen weit übertrafen. Er ahnte, dass er an der Schwelle zu einem Tor stand, durch das er einen Blick auf kosmische Geschehnisse und Zusammenhänge werfen konnte, die seit Jahrmillionen andauerten und längst nicht abgeschlossen waren.

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