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Silberband 100 - BARDIOC

Titel: Silberband 100 - BARDIOC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Laire längst nicht mehr.«
    Alle waren einverstanden. Kemoauc setzte sich an die Spitze der kleinen Gruppe. Es war ein beeindruckendes Bild, das die sieben Mächtigen boten, als sie vor dem Hintergrund der wirbelnden Sonnenmaterie über die Ebene schritten. Prompt wurde Bardioc noch einmal von dem alten Zusammengehörigkeitsgefühl ergriffen. Er erinnerte sich, wie großartig er sich vorgekommen war, als er den Ruf zum ersten Mal vernommen hatte. Lange Zeit hatte er sich bedeutsam und mächtig gefühlt, bis ihm klar geworden war, dass er nur als Werkzeug einer übergeordneten Macht fungierte.
    Was nutzte ihm das Leben in einer Kosmischen Burg, was die Fähigkeit der Materialisation, was das gigantische Sporenschiff, die Gelegenheit zur Manipulation anderer Völker und was die Unsterblichkeit, wenn er all dies nur wie eine gut funktionierende Maschine im Interesse anderer einsetzen konnte?
    Er ließ sich hinter die anderen zurückfallen. Stolz schritten sie einher, stolz und wie berauscht von ihrer entliehenen Macht.
    Nein!, dachte Bardioc verächtlich. Ich gehöre nicht mehr zu ihnen. Ich werde als Einziger wirkliche eigene Macht entfalten.
    Kemoauc betätigte den Öffnungsmechanismus der Halle. Über eine riesige Fläche hinweg glitt die Ebene nach zwei Seiten auseinander und gab den Blick in ein künstlich angelegtes Tal frei.
    An diesem Platz hätten sich viele tausend Wesen vom Rang der sieben Mächtigen zusammenfinden können, und sie hätten in diesem weiten Grund noch immer verloren gewirkt. Bardioc und seine sechs Brüder wurden förmlich darin aufgesogen. Vielleicht war die Halle dazu erbaut worden, in allen Besuchern das Bewusstsein der eigenen Winzigkeit zu wecken. Bardioc empfand hier jedes Mal Beklemmung, und er fragte sich, warum sie ihre Treffen nicht oben auf der Ebene durchführten. Längst wusste jeder, was er zu tun hatte. Die Gespräche, die sie führen würden, waren nur mehr ein Ritual.
    Kemoauc schritt in die Senke hinab und nahm Platz.
    »Wie lautet unser Auftrag?«, rief er aus, nachdem sich alle um ihn versammelt hatten.
    »Leben verbreiten und dieses Leben intelligent werden lassen!«, antworteten sie im Chor.
    Kemoauc nickte. Bardioc würde nie herausfinden, ob Kemoauc übertrieben konservativ oder nur traditionsbewusst war – jetzt nicht mehr. Bei diesem Treffen sah er Kemoauc und die anderen zum letzten Mal.
    Kemoauc sprach mit dröhnender Stimme. »Phase Eins ist abgeschlossen. Die Sporenschiffe sind entladen.«
    Nicht alle!, dachte Bardioc triumphierend.
    »Phase Zwei kann beginnen!«
    Bardioc brauchte nicht zuzuhören. Er kannte jedes Wort, das nun gesprochen wurde.
    »In den von uns betreuten Sektoren des Kosmos sollen viele intelligente Völker entstehen«, erinnerte Kemoauc. »Eine größere Vielfalt, als die natürliche Evolution jemals hervorbringen würde. Deshalb werden wir jetzt Völker auskundschaften, die in ihrer Entwicklung sehr weit fortgeschritten sind. Wir werden sie veranlassen, ein kosmisches Gebilde zu konstruieren, das später für die Verbreitung von Intelligenz in den betreuten Sektoren sorgen soll: einen Schwarm von wandernden Sternen und Planeten. Dieser Schwarm wird nach seiner Fertigstellung auf eine lange Reise gehen und durch seine besondere Strahlung auf viele Lebewesen einwirken.«
    Die Behauptung, dass nun geeignete Völker gesucht werden sollten, war im Grunde genommen eine Floskel. Kemoauc wusste genauso wie Bardioc und alle anderen, dass bereits feststand, welches Volk in erster Linie dem neuen Schwarm vorstehen sollte.
    Die sieben Mächtigen hatten ihre Wahl längst getroffen. Die Wesen, die den neu zu schaffenden Schwarm lenken sollten, hießen Cynos.
    Lange werden sie nicht an der Macht bleiben!, dachte Bardioc. Er konnte es sich nicht leisten, dass in der Nähe seines späteren Herrschaftsbereichs zu viele intelligente Völker existierten. Eine solche Entwicklung hätte seinen eigenen Plänen gefährlich werden können. Deshalb musste er dafür sorgen, dass dieser Schwarm seinen Auftrag niemals in dem Umfang ausführen konnte, wie es vorgesehen war.
    Die Entstehung eines Schwarms zu verhindern oder dieses gigantische Gebilde später zu vernichten wäre Bardioc unmöglich gewesen. Er konnte jedoch aus dem Hintergrund dafür sorgen, dass die Cynos nicht die Herren des Schwarms blieben. Ihren Platz mussten Wesen einnehmen, die ganz andere Dinge im Sinn hatten als die Verbreitung von Intelligenz.
    »Sobald der Schwarm fertiggestellt und auf seine

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