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Silberband 100 - BARDIOC

Titel: Silberband 100 - BARDIOC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Reise geschickt wurde, können wir uns wieder in die Kosmischen Burgen zurückziehen, bis der Ruf zum nächsten Mal ergeht«, sagte Kemoauc.
    Tut, was ihr wollt!, hätte Bardioc fast geraten. Er würde niemals wieder in seine Burg zurückkehren und dort geduldig warten. Sogar für einen Unsterblichen war die Zeitspanne zwischen den einzelnen Aufträgen zu lang, für jede Phase ihrer Arbeit benötigten die sieben Mächtigen zudem eine halbe Ewigkeit.
    Die Manipulation des Schwarms in seinem Sinn würde nicht einfach sein, wusste Bardioc. Er durfte nicht vergessen, dass den sieben Mächtigen ein bewährtes und ausgeklügeltes Wachsystem in Form der Zeitbrunnen zur Verfügung stand. Über die Zeitbrunnen konnten sie oder die von ihnen instruierten Wächter den Weg des Schwarms verfolgen und nötigenfalls eingreifen.
    Zum Glück waren die Mächtigen in dieser Beziehung träge geworden. Sie glaubten längst nicht mehr daran, dass einem Schwarm etwas zustoßen könnte, deshalb wurden die Zeitbrunnen kaum oder nur noch von einem Wächter benutzt. Mit einem Wächter aber würde Bardioc es jederzeit aufnehmen.
    »Ich möchte eine Bitte äußern!«, hörte er den kleinen Ganerc sagen.
    Sofort wurde Bardioc wieder hellwach. Dass einer aus ihrer Gruppe eine Bitte aussprach und damit von der üblichen Zeremonie abwich, war mehr als ungewöhnlich.
    Die anderen sahen Ganerc verstört an, und der kleine Mächtige wurde verlegen. »Es ist nicht viel«, erklärte er. »Aber Laires Ausbleiben und Lorvorcs Meditationsergebnisse haben mich nachdenklich gestimmt. Ich bin der Ansicht, dass besondere Vorsichtsmaßnahmen notwendig sind.«
    »Unsinn!«, protestierte Bardioc spontan. »Niemand würde es wagen, gegen einen Schwarm vorzugehen.«
    Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, bereute er sie schon. Er sah ein, dass er einen schweren Fehler begangen und den anderen Anlass zum Misstrauen gegeben hatte. Doch keiner schien ihm zugehört zu haben. Nach wie vor waren aller Blicke auf den kleinen Ganerc gerichtet.
    »Was schlägst du vor, Ganerc?«, wollte Murcon wissen.
    Ganerc senkte die Augen. »Ich biete mich als Wächter an«, sagte er leise.
    Wie immer hatte Kemoauc sich auch jetzt völlig in der Gewalt. Er ließ sich nicht anmerken, wie betroffen ihn dieser Vorschlag machte, denn Ganercs Angebot lief letztlich darauf hinaus, dass der kleine Mächtige des Lebens in seiner Burg überdrüssig war.
    Die anderen, Bardioc eingeschlossen, protestierten heftig. Bardioc hatte den Eindruck, dass sie nur deshalb ärgerlich reagierten, weil Ganerc ihnen zuvorgekommen war.
    Ihre Burgen mochten schöner und gewaltiger sein – glücklicher waren die sechs deshalb offenbar nicht. Ganercs Angebot entsprang der gleichen Motivation wie Bardiocs Plan, Partocs Aufenthalt bei den Sterblichen und Murcons Zusammensein mit einem unbekannten Gast.
    »Noch nie hat einer von uns eine Wächterfunktion übernommen«, erinnerte Kemoauc mit großer Gelassenheit. »Wir haben Kontrollen über die Zeitbrunnen durchgeführt und sind danach in unsere Burgen zurückgekehrt. Ein Wächter ist jedoch ständig unterwegs. Wir haben deshalb für diese Aufgabe immer geeignete Intelligenzen ausgewählt.«
    Bardioc sah, dass Ganerc sich versteifte.
    »Ich möchte es trotzdem tun«, erklärte der kleine Mächtige hartnäckig.
    »Vielleicht ist er der Verräter«, bemerkte Ariolc spöttisch.
    »Das war kein guter Scherz«, herrschte Ganerc ihn an.
    Streit lag in der Luft, registrierte Bardioc. Zum ersten Mal, seit sie hier zusammenkamen, hatte sich ein Zwischenfall ereignet.
    Für seine eigenen Pläne war diese Entwicklung alles andere als erfreulich. Wenn Ganercs Idee Zustimmung fand, musste Bardioc sich in absehbarer Zukunft nicht nur mit den bereits einkalkulierten Schwierigkeiten auseinandersetzen, sondern auch mit einem Gegner, der ihm ebenbürtig war.
    »Du solltest uns deinen Plan erklären«, schlug Kemoauc vor. Er wollte offenbar Zeit gewinnen.
    »Ich bin mir dessen bewusst, dass ich nicht in meinem Status als Mächtiger auftreten kann«, lenkte Ganerc ein. »Daher bin ich bereit, mich als Wächter konditionieren zu lassen und einen anderen Namen anzunehmen.«
    Kein Wunder, dachte Bardioc wütend. Nur ein Wächter darf Waffen vom Rang des Anzugs der Vernichtung tragen. Ganercs Vorschlag entsprang also durchaus kühler Berechnung und war keineswegs Ausdruck von Bescheidenheit.
    »Du wirst einen anderen Namen annehmen müssen und eine andere Gestalt«, warnte Kemoauc den

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