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Silberband 100 - BARDIOC

Titel: Silberband 100 - BARDIOC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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aus. Er wirkte sehr heiter und gelassen. »Ich werde meine Burg verlieren. Jene, die ich zu mir eingeladen habe, nutzten meine Gastfreundschaft schlecht. Sie zettelten eine Revolte an und erklärten die Burg zu ihrem Besitz. Ich musste mich in den inneren Bereich zurückziehen, in dem ich jetzt lebe. Sie belagern mich, und es ist nur mehr eine Frage der Zeit, dann fällt auch dieses Refugium.«
    »Sobald das hier vorbei ist, kommen wir mit dir«, erbot sich Lorvorc. »Wir treiben das Gesindel in den Leerraum zwischen den Galaxien.«
    »Auf keinen Fall«, lehnte Murcon ab. »Das ist eine Angelegenheit zwischen meinen Gästen und mir. Schließlich habe ich sie zu mir geholt.«
    »Du darfst nicht zurück!«, beschwor Ariolc.
    Murcon strich sich über das Gesicht. Obwohl er nach außen hin heiter wirkte, hatte Bardioc den Eindruck, dass er jeden Augenblick zusammenbrechen konnte.
    »Ich werde zurückkehren«, erklärte Murcon unbeirrbar. »Ich bin gespannt, was sie mit mir anstellen, sobald die Revolte erfolgreich beendet sein wird. Vielleicht genieße ich dann ihre Gastfreundschaft – als Gefangener in meiner eigenen Burg.«
    Bardioc war erschüttert und sah, dass es Kemoauc ebenso erging. Kemoauc hatte bislang nicht versucht, Murcon zum Bleiben zu bewegen, er hatte ihm nicht einmal Unterstützung angeboten. Kemoauc wusste, wie es um sie alle stand, deshalb schwieg er.
    »Welche Gäste beherbergst du?«, wollte Lorvorc wissen. »Unter den gegebenen Umständen könntest du uns einweihen. Wen hast du zuerst auf deine Burg geholt?«
    »Besucht mich irgendwann«, schlug Murcon vor. »Dann werdet ihr alles erfahren.«
    Endlich erschien Partoc in einem blassen energetischen Schimmer. Als der Düstere daraus hervortrat, löste sein Anblick bei den anderen einen Schock aus.
    Partoc, das war unübersehbar, war gealtert.
    »Was starrt ihr mich so an?«, rief er trotzig.
    Kemoauc ging auf ihn zu, ergriff ihn bei der Hand und führte ihn zu den anderen. »Was ist geschehen?«, erkundigte er sich sanft.
    »Das seht ihr doch«, brummte Partoc. »Ich habe meine Unsterblichkeit aufgegeben. Es ist ein Wunder, dass ich noch kommen konnte.«
    Partocs Anblick machte Bardioc fast wahnsinnig, es war für ihn unerträglich, einen der anderen so zu sehen.
    »Aufgegeben?«, stöhnte Ariolc. »Hast du den Verstand verloren? Es gibt nichts, was diesen Verlust wettmachen könnte – nichts!« Er ging zu Partoc und schlug ihm mit den Fäusten gegen die Brust. Partoc ließ es nahezu willenlos geschehen, aber er verzog das Gesicht und hustete.
    »Hört auf!«, befahl Kemoauc.
    »Warum?«, brachte Ariolc hervor. »Warum hast du das getan?«
    Partoc schaute an ihm vorbei, seine Augen bekamen einen fiebrigen Glanz. In seinen Gedanken, erkannte Bardioc, war der Düstere sehr weit weg.
    »… einer Sterblichen zuliebe«, sagte Partoc.
    Ariolc krümmte sich zusammen. »Lebt sie mit dir auf deiner Burg?«
    »Mein Bruder, du verstehst überhaupt nichts. Ich lebe bei ihr, auf einer Welt, zwischen vielen Millionen Sterblichen.«
    »Er ist wirklich verrückt!«, stellte Ariolc fest.
    »Das Leben der Sterblichen ist wie ein kurzer, aber unglaublich intensiver Rausch«, sagte Partoc verträumt. »Es ist wie der Schluck aus einem Becher, der mit einer Köstlichkeit gefüllt ist. Man nimmt diesen Schluck, und schon ist alles vorüber. Ich bin nicht verrückt, Ariolc. Ich habe eine Wahl getroffen und bin zufrieden damit.«
    Lorvorc trat zwischen die anderen und deutete mit ausgestrecktem Arm auf Partoc. »Kann er – ein Sterblicher – über einen Unsterblichen richten?«
    »Ich lege keinen Wert darauf, das zu tun«, sagte Partoc. »Vielleicht verdammt ihr den Verräter dazu, mit mir zu kommen. Dann bin ich bereit, ihn mit zu den Sterblichen zu nehmen.«
    »Partoc ist immer noch einer von uns«, erklärte Kemoauc. »Deshalb wird er an dem Urteilsspruch teilhaben.«
    Fast schien in Vergessenheit zu geraten, dass sie seinetwegen gekommen waren, erkannte Bardioc sarkastisch. Es ging um die Bestrafung eines Verräters, aber davon war bisher kaum die Rede gewesen. Eigentlich hatten sie keine andere Wahl, als ihn freizusprechen, sinnierte Bardioc, war sich aber gleichzeitig im Klaren darüber, dass dieser Glücksfall nicht eintreten würde.
    Der unbeugsame Kemoauc, der die Traditionen niemals verleugnen würde, stand einem Freispruch ebenso im Weg wie der harte Lorvorc. Ihre Stimmen gegen die von Murcon und Partoc, das bedeutete, dass Ariolc die Entscheidung

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