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Silberband 100 - BARDIOC

Titel: Silberband 100 - BARDIOC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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denn der Verräter hatte bis zu seiner Paralyse unter einem durch das Strafmaß ausgelösten Schock gestanden.
    Für Bardioc hätte es eine Erlösung bedeutet, wenn er während der Operation ums Leben gekommen wäre. Doch Kemoauc blieb sich selbst treu und achtete darauf, dass ihm kein Fehler unterlief.
    In wochenlanger Arbeit isolierte er Bardiocs Gehirn und schloss es an ein Lebenserhaltungssystem an. Dieses System gehörte zu der Einrichtung einer Kapsel aus unzerstörbarem Metall. In jener Kapsel sollte Bardiocs unsterbliches Gehirn fortan existieren, aber nicht in der Burg Kemoaucs, sondern auf einem fernen, eigens dafür ausgewählten Planeten.
    In diesem entlegenen Sonnensystem musste Bardiocs Gehirn nach dem Willen der anderen Mächtigen für alle Zeit bleiben.
    Kemoauc hätte leicht mit dem Gehirn kommunizieren können, doch er scheute davor zurück. Er fürchtete, dass er den Bitten des Verurteilten im letzten Moment noch nachgeben und ihn töten würde.
    Sorgfältig stellte Kemoauc die abschließenden Verbindungen zwischen dem Lebenserhaltungssystem und der Kapsel her.
    Als er die Kapsel endlich versiegelte, war er überzeugt, dass keine noch so starke Gewalt diese Kugel jemals sprengen konnte. Selbst dann, wenn der Planet eines Tages explodieren oder in seine Sonne stürzen sollte, würde die Kapsel unbeschädigt bleiben. Sie war von außen nicht zu zerstören.
    Kemoauc behielt die Kapsel mit Bardiocs Gehirn mehrere Jahrzehnte in seiner Burg, um sie zu kontrollieren. Erst als er sicher war, dass Bardioc in dieser Form weiterexistierte, bereitete er alles für die Materialisation zu jener Welt vor, auf der das Gehirn in Verbannung leben sollte.
    Kemoauc deponierte die Kapsel in einer Höhle dieses Planeten und zog sich danach in seine Burg zurück. Er verdrängte Bardioc aus seinen Gedanken.
    Auch die anderen Mächtigen vergaß er.
    Jahrtausende später verschloss er seine Burg und verließ sie. Er verschwand mit unbekanntem Ziel, niemand sah ihn jemals wieder.
    An einer Stelle, die jenem Bereich des Universums zuzurechnen ist, dem die Milchstraße angehört, wo durch das Zusammenspiel natürlicher Gewalten ein Pulk von Sonnen einen gigantischen Wirbel ungebändigter Energien erzeugt, tauchte eines Tages ein Flugkörper auf, der im weitesten Sinn als Raumschiff bezeichnet werden konnte.
    Der einzige Passagier an Bord war gleichzeitig der Pilot, und seine Blicke ließen erkennen, dass er nach etwas suchte.
    Das Wesen sah absonderlich aus, es schien in keiner Weise in seine technische Umgebung zu passen. Es war klein, hatte ein faltiges Gesicht und trug einen Zylinder auf dem Kopf.
    Über der Rückenlehne des Pilotensessels hing ein seltsames Kleidungsstück, das entfernt an einen Raumanzug erinnerte.
    Der Fremde suchte das Gebiet Lichtjahr für Lichtjahr ab, bis er endlich einen schwachen Ortungsimpuls wahrnahm. Erregt richtete er sich in seinem Sitz auf, änderte den Kurs des kleinen Flugobjekts und steuerte es dorthin, wo die Quelle der Impulse sein musste. Schließlich stoppte er den Flug und blickte durch die transparente Bugkuppel seines Raumschiffs hinaus auf das, was er gefunden hatte.
    Vor ihm im Raum trieb ein Stück Metall, zerfetzt und in Auflösung begriffen. Schweigend sah der einsame Raumfahrer zu, wie das Gebilde vorbeischwebte. Nach vielen Mühen und langer Zeit hatte er endlich hierher gefunden, aber nun sah es so aus, als sollten alle Anstrengungen umsonst gewesen sein.
    Er brachte den Anzug der Vernichtung zurück, als einen Ausweis, der ihm wieder Zugang zum Bund der Zeitlosen verschaffen sollte. Bei der Jagd nach dem Anzug hatte er seinen eigenen Körper opfern müssen. Lediglich sein Über-Ich existierte noch und erfüllte die Zwergenpuppe mit Leben, die er sich von Derogwanien geholt hatte.
    Auf seiner langen Reise zurück hatte er zuerst die Kosmischen Burgen seiner Brüder aufgesucht, denn die Wahrscheinlichkeit, sie dort anzutreffen, war wesentlich größer als hier im Gebiet der Ebene.
    Seine Gedanken schweiften ab in die nahe Vergangenheit.
    Ariolcs Burg – er erkannte sie kaum noch als das, was sie einmal gewesen war. Sie war verändert und mit Dingen ausgerüstet worden, wie sie nur der Fantasie eines Wahnsinnigen entspringen konnten.
    Trotzdem ließ er sich nicht abschrecken und drang in die Burg ein. Ihr Inneres erschien ihm wie eine Orgie von Formen und Farben.
    Er stieß bis zu Ariolcs Gemächern vor. Dort fand er seltsame Gemälde, von den Echowänden wurde fremdartige

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