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Silberband 100 - BARDIOC

Titel: Silberband 100 - BARDIOC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sein würde, dich zu überführen, dachte ich nicht. Ich ahnte, dass du etwas mit Laires Verschwinden zu tun hattest, deshalb wählte ich diese Maske. Und schon dein erster Satz war ein Geständnis deines Verrats.«
    Jeder Satz, jedes Wort traf Bardioc tief ins Innerste, und er wünschte sich, auf der Stelle sein Leben zu beenden. Doch das wäre zu einfach gewesen, damit hätte Kemoauc sich kaum zufriedengegeben.
    Kemoauc wies mit einer Hand auf den Felsen. »Setz dich!«, befahl er. »Ich will alles wissen. Berichte, was du getan hast, auch wenn es so schrecklich sein sollte, dass du es nicht auszusprechen wagst.«
    Bardioc wankte zu seinem Platz, diesmal jedoch, ohne die Schönheit der Natur ringsum wahrzunehmen. Seine Sinne waren abgestorben, sein Leben war nur mehr eine kalte Flamme tief in seinem Bewusstsein, eine Flamme, die nicht erlöschen wollte, obwohl sich ihr Träger mit jeder Faser seines Körpers danach sehnte.
    Er sprach leise, ohne auch nur ein Detail seines Planes zu verschweigen. Willenlos breitete er vor Kemoauc aus, was er getan hatte.
    Und Kemoauc, der nie seine Gelassenheit verlor, schauderte. »Es ist schrecklich«, sagte er.
    Bardioc senkte den Kopf. Bleischwer hockte er auf dem Felsen und rührte sich nicht. Er wünschte, der Bruder würde ihn töten.
    »Wie konntest du glauben, dass dieses Tun verborgen bleiben würde?«, fragte Kemoauc verzweifelt. »Warum hast du unsere Arbeit pervertiert?«
    Bardioc wusste es nicht. Nun, da er entlarvt worden war, erschien ihm die Vergangenheit wie ein unwirklicher Traum und nicht wie etwas, das sich tatsächlich ereignet hatte. War er überhaupt je in diese Geschehnisse verwickelt gewesen, oder hatte er sie nur über eine große Distanz hinweg beobachtet?
    »Ich habe befürchtet, dass es eines Tages zu einem Zwischenfall kommen würde«, drang Kemoaucs Stimme wieder an sein Gehör. »Allerdings ahnte ich nicht, dass es so schlimm werden könnte. Unsere Unsterblichkeit ist unser größter Feind, sodass es kein Wunder ist, wenn Partoc zu den Sterblichen geht, Ganerc zum Wächter wird und Murcon Fremde in seine Burg einlädt. Was du jedoch getan hast, übersteigt meine ärgsten Befürchtungen.«
    Anklagend schwangen die Worte in Bardioc nach.
    Kemoauc fuhr fort: »Wahrscheinlich kann nur jemand, der wie ich tief in eine Materiequelle vorgedrungen ist, den unschätzbaren Wert dieser Naturphänomene ermessen und erahnen, was sie für das Universum bedeuten. Du hättest fast den Rhythmus gestört.«
    »Es war ein Traum«, sagte Bardioc. Auf gewisse Weise fühlte er sich erleichtert, dass nun alles vorbei war. Der Schock des Zusammentreffens mit Kemoauc ließ allmählich nach, und Bardioc fragte sich, ob er unbewusst seine Entlarvung längst herbeigesehnt hatte. »Ein unerfüllbarer Traum … Vielleicht wollte ich etwas Wirkliches schaffen, das nur mir gehört und mir nicht aus den Händen gleitet, kaum, dass ich es berührt habe.«
    »Das sind die Gedanken eines Unsterblichen, der die Arbeit von Sterblichen leistet«, sagte Kemoauc.
    »Der Gedanke an meinen eigenen Machtbereich ließ mich nicht mehr los!« Mit einem Mal sprudelten die Worte Bardioc nur so über die Lippen. »Es war gleichzeitig die Jagd nach einer eigenen, immerwährenden Identität. Dieser Traum geht niemals zu Ende. Er findet in meinem Innern seine Fortsetzung.«
    »Wir alle kennen diesen Traum«, gestand Kemoauc. »Aber wir haben ihm widerstanden. Nun, da du versagt hast, wird der Ruf nicht mehr an uns ergehen. Andere werden an unsere Stelle treten, und wir werden für immer in unseren Kosmischen Burgen leben müssen.«
    »Ich wollte nie wieder in meine Burg zurückkehren«, sagte Bardioc versonnen. »Dieser Platz ist mir zuwider, er ist ein Symbol meiner Unvollkommenheit.«
    »Du wirst auch nicht dorthin zurückkehren, diese Strafe wäre zu gering für dich.«
    »Willst du mich töten?«, fragte Bardioc hoffnungsvoll.
    »Selbst wenn ich das wollte, könnte ich es nicht. Hast du vergessen, dass wir verpflichtet sind, Leben zu erhalten und zu verbreiten? Das ändert sich auch nicht, wenn einer von uns zu den Betroffenen gehört.«
    Bardioc richtete sich auf. Endlich konnte er Kemoauc ansehen. In dessen Gesicht las er keinen Hass, eher Verständnis und Anteilnahme.
    »Was wird geschehen?«
    »Du wirst mich begleiten«, entschied Kemoauc. »Ahnst du, wohin wir gehen werden?«
    »Zur Ebene.«
    »Die Brüder erwarten uns dort, abgesehen natürlich von Ganerc. Wir führen eine Materialisation zu

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