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Silberband 101 - Eiswind der Zeit

Titel: Silberband 101 - Eiswind der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sich. Zwischen den Säulen hindurch konnte Hotrenor-Taak sehen, wie sich die spontan zusammengefundenen Paare der Liebe hingaben. Er wandte sich um, verließ den Tempelpalast und ging zu Harno zurück.
    Wenn die GORSELL rematerialisiert, wird es hier geschehen, teilte ihm die Kugel mit. Ob wir dann auch in unsere Gegenwart zurückkehren, ist eine andere Frage.
    »Wir können nicht für immer hier bleiben! In einer Zeit, die wir nicht kennen und zu der wir keine Beziehung haben. Wer uns hierher versetzte, muss uns wieder zurückholen.« Hotrenor-Taak sprach wieder laut, ihn konnte ohnehin niemand hören.
    Der Unbekannte – oder das Unbekannte – ist stärker als wir.
    Hotrenor-Taak schaute zurück zum Tempel. Die junge Frau kniete immer noch einsam vor dem Podest und betete zu der verschwundenen Göttin.
    »Was sagt sie?«
    Nach einer Weile antwortete Harno: Sie bittet um Fruchtbarkeit, nicht nur für ihre Felder, sondern auch für ihren Leib. Sie will ein Kind.
    Hotrenor-Taak dachte für einen Augenblick an die Paare, die sich in das Innere des Tempels zurückgezogen hatten. Eine bissige Bemerkung lag ihm auf der Zunge, aber er sprach sie nicht aus.
    »Sonst sagt sie nichts?«
    Nur das. Dabei nennt sie den Namen der Göttin – oder der Person, die sie für eine Göttin hält.
    Der Lare entsann sich des Wortes, das immer wiederholt wurde: »Demeter …«
    Wir müssen in das Zeitfeld eindringen, teilte Betty Toufry mit, als Adams sich nach einer kurzen Ruhepause erhob. Ich weiß, es ist problematisch und gefährlich, aber siehst du eine andere Möglichkeit, Klarheit in die Sache zu bringen?
    Adams ging nicht sofort darauf ein. Er duschte und kleidete sich an, wobei er immer daran denken musste, dass Betty Toufry ihn ständig ›sehen‹ konnte. Dieses ihm unangenehme Gefühl wurde jedoch mit jedem Tag schwächer. Er gewöhnte sich daran, nicht mehr allein zu sein.
    »Das wissenschaftliche Problem ist zweitrangiger Natur, Betty. In erster Linie geht es darum, Harno zu finden und eventuell zur Erde zu bringen. Du hast recht: Wir müssen in dieses Feld eindringen.«
    Allein?
    »Ganz allein!«, bestätigte Adams.
    Kommandant Benjam verbarg sein Unbehagen über diesen Vorschlag nicht, als er davon erfuhr. »Wir wissen noch zu wenig über die Natur dieses Phänomens, warum warten Sie nicht? Harsons Flug mit Doc Hamilton hat bewiesen, dass dieses Feld Materie abstößt. Wie wollen Sie eindringen?«
    »Das weiß ich noch nicht. Jedenfalls kann ich schwache Gedankenimpulse empfangen. Ich werde mich an den Rand des Kraters begeben. Es ist möglich, dass die Impulse dann stärker zu vernehmen sind und ihr Sinn damit klarer wird.«
    Kommandant Benjam trommelte mit den Fingern auf die Tischplatte. »Ich kann Sie nicht aufhalten, Adams. Die Entscheidung liegt allein bei Ihnen.«
    »Dann werde ich das Schiff in zehn Minuten verlassen. Sorgen Sie dafür, dass ich ständig beobachtet werde, falls ich mich entschließen sollte, den Krater zu betreten.«
    »Wir lassen Sie nicht aus den Augen!«, versicherte Benjam.
    Adams legte seinen Schutzanzug an, verzichtete aber auf die Mitnahme einer Waffe. Dann verließ er die HANZARO und ging bis an den Rand des seltsamen Kraters. Eine Weile schaute er nachdenklich hinab.
    Gib alle Gedanken an mich weiter, Betty, die du empfangen kannst!
    Adams hatte einige Schwierigkeiten, die Gedankenimpulse der Schiffsbesatzung nach und nach zu ignorieren, aber schließlich gelang es ihm. Wieder registrierte er undeutliche Emotionsmuster.
    Harno!, dachte Adams-Toufry mit größter Konzentration. Gib mir ein Zeichen, wenn du mich wahrnimmst!
    Die eintreffenden Impulse veränderten sich nicht.
    Unsere Gedanken durchdringen das Zeitvakuum nicht, versuchte Betty Toufry eine Erklärung. Geh weiter, Homer! Versuche weiterzugehen! Adams reagierte nicht darauf.
    Zeitblase oder Zeitvakuum – was auch immer! Das Phänomen blieb unerklärlich. Ein Gleiter war bei der versuchten Überquerung des Kraters abgelenkt worden. Adams hob einen faustgroßen Stein auf und warf ihn steil hinauf in die Richtung, in der er das Feld vermutete. Der Stein flog die ersten Meter völlig normal, dann verlangsamte er ohne ersichtlichen Grund seine Geschwindigkeit, verlor aber keineswegs an Höhe. Er bewegte sich in Zeitlupe weiter, wurde transparent und, noch ehe er fallen konnte, unsichtbar.
    Er ist eingedrungen!, jubelte Betty Toufry lautlos. Was er kann, das können wir auch!
    Er kann nicht zurückkehren, erinnerte sie

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