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Silberband 101 - Eiswind der Zeit

Titel: Silberband 101 - Eiswind der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Unbekanntes steckt dahinter, das Raum und Zeit beherrscht und Harno für seine Zwecke gebraucht – oder missbraucht.«
    Harno ist hier, wo auch wir jetzt sind. Nur in einer anderen Zeit. Er hat nichts anderes zu tun, als in die Vergangenheit zu reisen – oder uns in seine relative Gegenwart zu holen. Ob ihm das Unbekannte dabei hilft, bleibt vorerst eine offene Frage.
    »Du hast eine verdammt nüchterne Art und Weise, die Dinge zu sehen«, kritisierte Adams.
    Noch einmal rollten die Ereignisse vor seinem geistigen Auge ab. Er sah alles vor sich und wusste, dass er ohne seine Begabung schon diesen Platz, an dem er nun stand, nicht wiedergefunden hätte. Leider reichte das nicht aus, ihm auch den Weg durch den Zeitstrom zu zeigen. Ein Schwimmer, der in einem Fluss trieb, erkannte gewisse Stellen auch nur am Ufer oder an den Klippen wieder, nicht am Wasser selbst.
    Adams-Toufry – ich komme euch näher …
    Das war Harno, und er irrte sich. Nicht er kam Adams-Toufry näher, sondern es war umgekehrt.
    Adams nahm den Zeitrafferfilm in sich auf, so wie er sich seinen Augen darbot. Es war ein unheimliches und unwirkliches Erlebnis. Die Landschaft um ihn herum veränderte sich rasend schnell, so schnell, dass es der Zeitlupe bedurft hätte, Einzelheiten zu erkennen. Blumen und Sträucher schossen förmlich aus dem Boden, verblühten oder vertrockneten – und wurden durch neue ersetzt. Schatten huschten vorbei und verschwanden wieder. Gebäude entstanden, verwitterten und fielen in sich zusammen. Der Wechsel von Tag und Nacht wurde zu einem Flimmern, an das sich Adams' Wahrnehmung bald gewöhnte. Selbst der Wechsel der Jahreszeiten konnte in Sekunden gezählt werden.
    Nicht mehr lange … Harnos Impulse wurden stärker und deutlicher:
    Harno, du musst uns anhalten, sonst stürzen wir immer schneller in die Zukunft, dachte Betty verzweifelt. Du musst uns anhalten!
    Ihr seid bald da!
    Der Tag- und Nachtwechsel verlangsamte sich, der Sturz durch die Zeit wurde abgebremst. Zugleich wurden Harnos Gedanken schwächer, bis sie schließlich erloschen. Betty Toufry erhielt keine Antwort mehr.
    Für Sekunden sah Homer G. Adams einen Tempel, davor die GORSELL, er sah auch Hotrenor-Taak – dann verfiel der Tempel, nachdem das Schiff des Laren verschwunden war. Nebel hüllte das Land ein.
    Adams spürte die plötzliche Kälte, die aus dem Nebel kam. Der Eiswind der Zeit …? »Was ist mit Harno?«, rief er aus. »Betty, was ist mit ihm?«
    Betrachte den Boden, auf dem du stehst, Homer! Fällt dir nichts auf?
    Der Wechsel zwischen Tag und Nacht hatte aufgehört. Es blieb neblig. Adams stand auf dem steinigen Geröll des Kraters von Mugnammor. Vage konnte er die Umrisse des SVE-Raumers erkennen.
    »Was ist mit Harno?«, wiederholte Adams seine Frage.
    Harno ist verstummt, kam es zurück.
    Die Zeitblase – oder das Zeitvakuum – musste noch vorhanden sein, denn der obere Rand des Kraters war nicht zu sehen. Der Armbandkom reagierte nicht, es gab noch keine Funkverbindung zu Benjam und seinen Leuten.
    Aber da stand die GORSELL, materiell wie temporal vorhanden.
    »Wir müssen versuchen, in das Schiff zu gelangen«, sagte Adams entschlossen. »Wir haben keine andere Wahl.« Er ging weiter.
    Harno und Hotrenor-Taak hatten sich wieder in das Schiff zurückgezogen. Unbehelligt stand es nicht weit von dem Tempelpalast entfernt. Harno lag auf seinem Kissen in der Ruhewanne, ein wenig kleiner als sonst und tiefschwarz. Der Lare befand sich in der Kommandozentrale.
    Die GORSELL war unvermittelt wieder aufgetaucht, hatte sich langsam stabilisiert und war geblieben. Nach anfänglichem Zögern hatte Hotrenor-Taak das Schiff betreten und festgestellt, dass keine der Kontrollen reagierte.
    Viermal war inzwischen die Sonne unter- und wieder aufgegangen, ohne dass sich etwas verändert hätte.
    Die Frau Demeter hatte der Lare nicht mehr gesehen, wenn auch immer wieder Gruppen von Männern und Frauen mit Opfergaben den Tempel betraten. Soweit er Harnos Erklärungen verstanden hatte, mussten sie beide an dieser Stelle abwarten, was geschehen würde. Der erste räumliche Wechsel war beabsichtigt gewesen und passte in das unbekannte Programm – so wenigstens vermutete das Energiewesen. Ein zweiter, von ihnen selbst vorgenommen, konnte fatal sein und sie für immer im Zeitvakuum festhalten.
    Hotrenor-Taak hatte sich die Sache ganz anders vorgestellt, als er Roctin-Par seine Hilfe anbot. Nun saß er auf Terra fest, in einem unbeweglichen Schiff

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