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Silberband 101 - Eiswind der Zeit

Titel: Silberband 101 - Eiswind der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hob beide Hände zum Zeichen seiner Friedfertigkeit. Die Alten blieben ruhig sitzen, die Jüngeren tanzten weiter, immer wilder und hektischer. Adams griff nach dem Ann eines jungen Mannes, doch seine Hand ging durch den Arm hindurch, als sei er nicht vorhanden.
    Alles ist relativ, erinnerte ihn die Mutantin. Du glaubst, der Eingeborene sei nicht real. In Wirklichkeit bist du der Geist. Aber sei vorsichtig! Das Feuer ist für sie und für dich vorhanden. Du würdest dich verbrennen.
    Adams spürte die von den Flammen ausgehende Hitze. Der junge Mann tanzte mitten durch Adams hindurch.
    Bist du noch nicht überzeugt?
    Adams zog sich zurück. Erst als er wieder im überflüssigen Schutz des Gebüschs stand, erwiderte er: »Ich bin überzeugt, Betty. Aber wir wissen bislang nicht, in welcher Zeitepoche wir gelandet sind. Die Eingeborenen kamen von Afrika, das sieht ein Blinder. Ihr Aussehen beweist, dass sie nicht einmal entfernt verwandt mit den späteren Bewohnern der Insel sind. Beide Kulturen haben nichts gemeinsam.«
    Vielleicht kehrten sie in ihre Heimat zurück.
    Adams tappte durch die Dunkelheit. Er hatte sich verirrt. Erst morgen früh würde er den Platz wiederfinden, an dem er materialisiert war. Jetzt galt es, einen sicheren Ort für die Nacht aufzusuchen. Eigentlich wäre es gefahrlos gewesen, sich am Feuer der Eingeborenen niederzulassen, sie hätten ihn nicht bemerkt. Aber wenn jemand zufällig einen brennenden Ast auf ihn geworfen hätte … Es war ein Paradoxon und nicht zu erklären.
    Unter einem leicht überhängenden Felsen häufte Homer G. Adams trockene Äste zusammen und bereitete sich ein primitives Lager. Müde und erschöpft schlief er bald ein.
    Betty weckte ihn, als die Sonne schon aufgegangen war. Mir war, als hätte ich Gedankenimpulse von Harno empfangen. Weit, sehr weit weg …
    »Von Harno?« Adams war sofort hellwach. »Wir müssen zu der Stelle, an der die GORSELL sich befinden muss!«
    Ja, in ferner Zukunft.
    »Trotzdem – oder gerade deshalb! Noch sind uns die Zusammenhänge zwischen Raum und Zeit nicht klar. Auch wenn wir von Mugnammor auf die Erde versetzt wurden, so war doch stets Kreta das Ziel. Das beweist einen Zusammenhang, oder bist du anderer Meinung?«
    Keineswegs! Finden wir die Stelle!
    Adams konnte den Hügel, auf dem er gestern gestanden hatte, leicht identifizieren. Er stieg hinauf und sah sich um. Zu seiner Überraschung war die Echse wieder da, sie schien hier ihren Unterschlupf zu haben. »He, Dino!«, rief er dem Tier zu. »Schade, dass wir uns nicht unterhalten können. Habe nie gewusst, dass es auf Kreta auch Saurier gab.«
    Das ist kein Saurier, eher ein Leguan.
    »Sei nicht so kleinlich, Betty. Dort ist übrigens der Pfad von gestern.«
    Pfad ist übertrieben, wies sie ihn zurecht. Und nun rede nicht soviel, ich versuche, Kontakt mit Harno aufzunehmen.
    »Mit dir möchte ich nicht verheiratet sein«, knurrte er unwillig und stieg in den weiten Talkessel hinab.
    Wir sind mehr als das, gab Betty zurück.
    Adams erkannte das Gelände wieder. Von dem Feuer der Eingeborenen war nichts mehr zu bemerken. Wahrscheinlich waren sie nach dem Fest weitergezogen.
    Als er stehen blieb, war er sicher, ihre Ausgangsposition gefunden zu haben. »Nun?«, erkundigte er sich.
    Betty reagierte nicht.
    Die Impulse waren ungemein schwach und kaum verständlich, aber für die Altmutantin gab es keinen Zweifel, dass sie von Harno stammten.
    Allmählich kamen wenigstens Emotionen durch. Sie waren nicht beruhigend, ganz im Gegenteil. Harno schien sich in Bedrängnis zu befinden und mit ihm wohl auch Hotrenor-Taak. Betty Toufry rief ununterbrochen aber sie wusste nicht, ob die zurückkommenden Impulse eine direkte Antwort darstellten oder nicht.
    Die fernen Gedankenmuster wurden allmählich deutlicher, als würde Harno sich langsam nähern. Endlich verstand sie ihn klar und deutlich.
    Unternehmt nichts! Wir werden euch holen!
    Wir? Wer ist wir?, fragte Betty. Kann denn Hotrenor-Taak helfen?
    Nicht er. Wir – das bin ich und das Unbekannte, das mich in den Zeitstrom zog, gegen meinen Willen. Ich weiß es nicht. Wartet!
    Von dieser Sekunde an schwieg Harno.
    Adams ließ den Platz, an dem er die GORSELL gesehen hatte, keine Sekunde aus den Augen. »Verstehst du das alles?«, fragte er ratlos. »Es geschehen Dinge, für die es keine vernünftige Erklärung gibt. Aus den Gedanken geht doch klar hervor, dass Harno keinen Einfluss auf das Geschehen hat. Er ist hilflos wie wir. Etwas

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