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Silberband 101 - Eiswind der Zeit

Titel: Silberband 101 - Eiswind der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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neuerlichen Flug zur BASIS vor, als sich Kreta meldete.
    »Wir sind auf eine riesige unterirdische Kammer gestoßen«, eröffnete der Archäologe. »Ich wage es nicht, Ihnen auf diesem Weg zu schildern, was ich entdeckt habe.«
    »Reden Sie schon, Matzlew!«, verlangte Hamiller.
    »Auf keinen Fall! Sie sind mein Vorgesetzter, aber in meiner Situation würden Sie genauso handeln.«
    »Eine Andeutung wenigstens!«
    »Eine Sensation ersten Ranges.« Mehr war dem Archäologen nicht zu entlocken.
    Ungewöhnlich hastig beendete Hamiller das Gespräch. Es wäre seine Aufgabe gewesen, den Ersten Terraner zu informieren, doch er meldete sich bei Boyt Margor.
    »Sie werden weder zur BASIS fliegen, noch Julian Tifflor benachrichtigen!«, wies Margor ihn an. »Die Angelegenheit darf der Wissenschaft nicht entgleiten. Fällt sie erst einmal in die Hände der Politiker, ist sie für uns verloren.«
    »Was soll ich tun?«
    Boyt Margor sagte es ihm.
    Wenig später versuchte Hamiller, seine eigenen Gefühle und die erhaltenen Befehle zu vereinbaren. Nach einer Weile nahm er Verbindung mit Julian Tifflor auf.
    »Ich muss einen der üblichen Routinebesuche unternehmen«, sagte er. »Diesmal auf Kreta …«
    »Was ist mit der BASIS?«
    »Das hat noch Zeit.«
    »Na gut«, stimmte Tifflor zu. »Sehen Sie sich bei den Ausgrabungen um. Aber anschließend wünsche ich einen ausführlichen Bericht.«
    »Das ist selbstverständlich.«
    Payne Hamiller unterbrach die Verbindung. Er blieb noch einige Minuten sitzen und starrte vor sich hin, ehe er sich endlich erhob.

18.
    »Das kann nicht Ihr Ernst sein.« Jandra Kays schüttelte heftig den Kopf.
    »Entsprechend Ihren Angaben über Ihren Besitz auf Trao haben Sie Anspruch auf dieses Gebiet«, wiederholte der dunkelhaarige Mann neben ihr.
    »Ihnen scheint entgangen zu sein, dass mein Vater der reichste Mann von Trao war. Ihm haben Banken, Versicherungen, Fabriken und Ländereien gehört. Und jetzt wollen Sie uns mit kargem Bergland abspeisen, auf dem nichts anderes wächst als verkrüppelte Bäume und Unkraut? Der einzige Vorteil ist, dass dieses Land an den natürlichen Hafen dort unten grenzt.« Aufgebracht deutete Jandra Kays in das Tal hinab, wo in einem Einschnitt ein Zipfel Meer zu sehen war.
    »Stimmt, hier wächst nicht viel.« Host Gordon war von der Regierung abgestellt worden, die Verteilung der Besitztümer auf Terra vorzunehmen. »Andererseits gibt es unter uns in den Felsen Wasserkavernen, die nutzbar gemacht werden können. Sie sind also nicht auf kostspielige Entsalzungsanlagen angewiesen, sondern können das Wasser direkt aus den Kavernen beziehen – falls Sie vorhaben sollten, ein industrielles Projekt in dieser Gegend aufzubauen.«
    Jandra Kays strich sich eine blonde Locke aus der Stirn. Sie blickte zu dem Tempel hinüber, der sich etwa fünfhundert Meter entfernt an den Berghang schmiegte. Weiß leuchteten die Säulen im Licht der hochstehenden Sonne.
    »Ein industrielles Projekt in dieser Gegend?« Sie lachte hell. »Glauben Sie wirklich daran – vor allem neben einer solchen Tempelanlage? Wie heißt sie doch?«
    »Dies ist Delphi. Haben Sie schon einmal vom Orakel von Delphi gehört?«
    »Nie. Was soll das sein?«
    »Es heißt, dass vor Jahrtausenden hier die Zukunft vorausgesagt wurde. Es soll Fälle gegeben haben, in denen sich das Schicksal ganzer Völker durch das Orakel entschieden hat.«
    Jandra Kays war von dieser Eröffnung nicht sonderlich beeindruckt. Ihre Antwort hatte einen ironischen Unterton, der Gordon verunsicherte. »Dann lassen Sie sich bitte orakeln, dass hier nie ein Industriekomplex unter der Führung meines Vaters entstehen wird«, erklärte die Frau. »Und unter meiner schon gar nicht.«
    Sie ließ den Beamten einfach stehen und ging über den staubigen Felspfad weiter. Spärliche Reste von Asphalt ließen erkennen, dass hier vor langer Zeit eine schmale Straße verlaufen war. Im Grunde genommen waren Jandra die verfallenen Bauten egal; sie wollte sich lediglich umsehen.
    Gordon folgte ihr nicht, und sie war froh darüber. Jandra mochte seine Art nicht, wie er versuchte, sich anzubiedern.
    Sie kletterte über Felsbrocken hinweg, die irgendwann aus der Höhe herabgestürzt waren und nun den Weg versperrten, dann betrat sie die teilweise restaurierte Tempelanlage. Ein wenig ratlos fühlte sie sich und konnte sich absolut nicht vorstellen, wie es hier während der Zeit des Orakels ausgesehen haben mochte.
    Gordon stand noch dort, wo sie ihn

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