Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 101 - Eiswind der Zeit

Titel: Silberband 101 - Eiswind der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Landefeld, auf dem der SVE-Raumer stehen musste, zu dem allerdings Hotrenor-Taak und Pyon Arzachena noch nicht zurückgekehrt waren.
    Er schaltete seinen Licht-Impuls-Detektor ein und konnte danach weder gesehen noch geortet werden. Danach aktivierte er noch einmal den Zeittransmitter und kehrte in seine reale Zeit zurück. Gerade noch rechtzeitig, denn die GORSELL entfernte sich schnell. Eine Space-Jet war mit dem SVE-Raumer gekoppelt, sie trug die Insignien des Kaisers der Freifahrer. Es war für Lethos nicht schwer, sich zusammenzureimen, dass der Start des SVE-Raumers mit einem Besuch Anson Argyris' auf dem Schiff zusammenhing.
    Der Hüter des Lichts beschloss, dem Schiff mit schnellen Transmitter-Intervallen zu folgen.
    Besichtigung
    Ilma von Rohan stand vor dem Fenster ihres Gästezimmers im kaiserlichen Palast, als Nchr alias Pedar von Margulien eintrat, eine Flasche Wein und zwei Gläser in der Hand.
    Der Gys-Voolbeerah sah, dass ›seine‹ Nichte die Kette mit dem Medaillon trug und außerdem nur ein halb transparentes Negligé. Plötzlich fühlte er sich gar nicht mehr so sicher, dass ihm an einem perfekten Rollenspiel gelegen war.
    Doch seine Meinung war bedeutungslos. Wichtig war nur, dass er nie einen Rückzug machte. So wollte es das GESETZ.
    »Ein schöner Sonnenuntergang, Ilma.« Nchr stellte die Flasche und beide Gläser auf den Tisch. Die rote Sonne Boscyks Stern tauchte die Abendwolken in Purpur und Gold. Sogar die über Trade City lagernden Staubwolken wurden von ihrem Schein verzaubert.
    Nchr kannte den Grund für die Staubwolken. Trade City war während der Konzilsherrschaft verkommen. Kaiser Anson Argyris und seine Räte hatten deshalb beschlossen, die Stadt mit Desintegratoren aufzulösen und an ihrer Stelle das Neue Trade City nach Plänen des Architekten K'yon de Moraine zu bauen.
    »Das Neue Trade City wird bestimmt eine schöne Stadt werden«, sagte Nchr.
    »Bist du nur gekommen, um mir das zu sagen, Pedar?«, fragte Ilma verärgert.
    Nchr überwand sich und drückte sie kurz an sich. Er merkte, dass sie keineswegs zufrieden war, aber ihm wäre beinahe übel geworden. Rasch öffnete er die Flasche und schenkte die Gläser voll. Der Wein war rot, dick und süß. Obwohl Nchr vorbeugend ein Kompensationsmittel genommen hatte, trank er nur in kleinen Schlucken.
    Ilma leerte ihr Glas in einem Zug, legte den Kopf mit geschlossenen Augen und halb geöffnetem Mund zurück und sagte: »Mehr, Pedar!«
    Nchr gehorchte. Das GESETZ ist heilig!, sagte er in Gedanken auf. Eine Forderung des GESETZES lautet, eine Rolle kompromisslos und ohne Zaudern zu Ende zu spielen!
    Wieder trank Ilma, dann flüsterte sie: »Küss mich, Pedar!«
    Nchr war kein Feigling, doch diesmal zitterte er so stark, dass er Wein verschüttete. Es war eine Ironie des Schicksals, dass ausgerechnet er das ernten sollte, was der echte Pedar von Margulien so begehrt hatte.
    Nchr riss sich zusammen. »Ich bin ein Gys-Voolbeerah!«, flüsterte er, unhörbar für Ilma, wie er hoffte. Er stellte sein Glas ab und erhob sich.
    »Du bist voll?«, fragte die Frau und öffnete die Augen. »Von einem halben Gläschen Wein?« Sie kicherte und breitete die Arme aus.
    Nchr biss die Nachahmung von Pedars Zähnen zusammen, hatte eine Menge Fragen, wusste keine Antworten, und nahm ›seine‹ Nichte entschlossen in die Arme. Sie klammerte sich an ihn wie eine Ertrinkende – und plötzlich spürte er, wie etwas hart gegen sein Brustbein drückte.
    Ilma musste es ebenfalls gespürt haben, denn mit einem leisen Wehlaut drängte sie ›ihren Onkel‹ mit den Händen von sich, dann wollte sie das Medaillon kurz entschlossen auf ihren Rücken schieben. Ungewollt berührte sie dabei die Sensorpunkte der Verschlussautomatik.
    Der grün schimmernde Kristall schärfte und erweiterte das Wahrnehmungsvermögen des Gys-Voolbeerah – und während er noch fürchtete, dass das auch bei Ilma der Fall sein könnte, erblickte die Akonin zum ersten Mal den Kristall. Ihre Augen weiteten sich vor Überraschung, und sie schien sich plötzlich in einem tranceartigen Zustand zu befinden.
    Ilma ging an Nchr vorbei, öffnete die Tür und schritt zielstrebig auf den nächsten Antigravschacht zu. Der Gys-Voolbeerah folgte ihr, schwebte dicht über ihr in dem Antigravlift bis in die Kelleretage hinab und stellte verwundert fest, dass der Boden unter Ilma und ihm sich auflöste, als die Akonin etwas in einer Sprache sagte, die er für Altterranisch hielt.
    Rund hundert Meter

Weitere Kostenlose Bücher