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Silberband 101 - Eiswind der Zeit

Titel: Silberband 101 - Eiswind der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Sein Gleiter konnte höchstens noch zehn Kilometer entfernt sein, denn die Fernsteuerung reagierte bereits.
    Eine Farbskala zeigte Distanz und Flughöhe des Fahrzeugs an. Als der SVE-Gleiter nur noch knapp hundert Meter hoch flog und rund einen halben Kilometer entfernt war, schaltete Hotrenor-Taak das Bergungsnetz ein. Mit fliegenden Fingern heftete er sich selbst, Pyon Arzachena und dem Molekülverformer die Impulsmarken an, auf die das energetische Schleppnetz ansprach.
    Für Sekundenbruchteile sah er das elliptische Fahrzeug über den Schlund hinwegziehen – dann entmaterialisierten alle drei Personen.
    Pyon Arzachena blickte zuerst den Laren, dann den Molekülverformer skeptisch an. »Ich bin mir nicht sicher, ob wir Kaiser Argyris immer noch willkommen sein werden, wenn wir mit dem Hüter des Lichts ankommen«, sagte er leise.
    »Dieses Wesen kann nicht Tengri Lethos sein«, erwiderte der Lare verärgert. »Glauben Sie wirklich, der Hüter des Lichts hätte sich mit vorgehaltenem Kombistrahler einfangen lassen?«
    »Ein Molekülverformer schon?« Arzachena schaute auf den nach wie vor reglos daliegenden Mann. »Aber ich weiß bald nicht mehr, was ich glauben soll. Ich hätte auch nie gedacht, dass der Hüter des Lichts sich von einem schleimigen Gallertklumpen überrumpeln ließe!«
    »Wieso schleimiger Gallertklumpen?«, fragte der Gefangene und hob den Kopf. »Haben Sie schon einmal einen Gys-Voolbeerah gesehen, der seine Grundgestalt angenommen hatte, Mister Arzachena?«
    Der Prospektor wich überrascht zurück. »Er ist wach! Taak, er ist wach!«
    Der Gleiter näherte sich bereits dem SVE-Raumer, in dessen energetischer Außenhülle sich eine Schleuse geöffnet hatte. Augenblicke später wurde die Maschine in den Hangar aufgenommen. Der Schiffsrumpf schloss sich wieder.
    Der Lare dirigierte seinen Gefangenen aus dem Gleiter und in eine der Mannschaftskabinen, die mit einem energetischen Sperrfeld abgesichert werden konnte. Hotrenor-Taak wirkte verbissen, als er den Projektor aktivierte.
    Eine Space-Jet näherte sich dem SVE-Raumer.
    »Hallo, Hotrenor-Taak!«, erklang es aus dem Funkempfang, und das Abbild von Kaiser Anson Argyris war zu sehen. »Darf ich mit Mister Tekener an Bord kommen?«
    Schräg hinter dem Freifahrerkaiser wurde das zernarbte Gesicht Ronald Tekeners sichtbar. Hotrenor-Taak wusste über diesen Mann Bescheid und mahnte sich bei seinem Anblick zu größter Wachsamkeit. Der ehemalige USO-Spezialist konnte als Gegner gefährlich werden.
    »Es wird mir eine Ehre sein, Sie an Bord meines Schiffes zu begrüßen, Majestät«, antwortete der Lare. »Auch Sie, Mister Tekener, sind mir willkommen.«
    Minuten später standen sich die vier Personen in der Zentrale der CARRIE-GORSELL gegenüber. Anson Argyris hatte ausnahmsweise nicht sein archaisches Gewand angelegt, sondern eine metallisch blaue Raumkombination. Ronald Tekener trug eine Kampfkombi mit silberfarbenen Symbolen auf den Ärmeln und mit dem schmalen Brustschild ›Sonderbeauftragter der Liga Freier Terraner‹.
    Argyris musterte den Laren und den Prospektor mit feinem Lächeln. »Haben Sie ein Moorbad genommen?«
    »Moorbad?«, wiederholte Hotrenor-Taak gedehnt.
    »Majestät meinen sicher ein Sumpfbad«, warf Arzachena ein. »Damit können wir allerdings dienen. Wir hatten eine Notlandung mit dem Gleiter in den Bergen und klatschten ausgerechnet in einen Sumpf. Glücklicherweise war er nicht tief, sonst konservierten unsere Leichen lustig vor sich hin.«
    Tekener lächelte. »Immer zu Scherzen aufgelegt, Pyon ›Kaktus‹, wie? So wie damals mit der Ladung verbotener Stimulanzien, die verschwunden war, als das USO-Kommando an Bord kam. Leider waren das keine ausgebildeten Spezialisten, sondern nur Hilfswillige aus allen möglichen Völkern, die Wissen durch Fleiß und guten Willen ersetzten. Übrigens ein origineller Trick, Drogen in aufgelöstem Zustand in Deuteriumtanks zu transportieren. Man kann die Tanks mit hohem Druck abblasen und das Deuterium aus den Reservetanks hineindrücken. Dabei verliert sich jeder Drogenrest.«
    »Stimulanzien?«, empörte sich Arzachena – und seine Stachelhaare schienen sich noch stärker zu sträuben. »Das war Hustensaft – oder jedenfalls eine Substanz, die zur Beimischung in Hustensaft bestimmt war.«
    »Und die in höheren Dosen stimulierend wirkt«, erklärte Tekener.
    Anson Argyris räusperte sich. »Wir sind nicht hier, um uns über die stimulierende Wirkung bestimmter Ingredienzen zu

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