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Silberband 101 - Eiswind der Zeit

Titel: Silberband 101 - Eiswind der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hielten.
    Einige der Maschinengestalten wurden auf die beiden Raumfahrer aufmerksam und versuchten, ihnen den Weg abzuschneiden. Dennoch erreichte Tengri Lethos unbehindert die Space-Jet, drang durch die offene Bodenschleuse ein und setzte Kershyll Vanne in der Steuerkanzel ab.
    Wenige Augenblicke später sackte der Hüter des Lichts in sich zusammen. Vanne berührte ihn vorsichtig und stellte fest, dass der Konturschirm erloschen war. Tengri Lethos atmete flach, aber gleichmäßig. Das engmaschige Netz der silbrigen Gewebefäden seines Anzugs war dunkel angelaufen.
    »Ein Energierückschlag muss das semiorganische Gewebe geschädigt haben«, flüsterte Vanne im Selbstgespräch. »Und ihn selbst wohl auch.«
    Er wuchtete den Hüter des Lichts in einen Kontursessel und schnallte ihn an. Die Furcht, dass er den Mann, der der Menschheit helfen sollte, tot zurückbringen könnte, griff wie mit eisigen Fingern nach ihm.
    Wie selbstverständlich übernahm Albun Kmunah die Führung des Konzepts. Kmunah drängte alle Emotionen zurück – nicht nur seine eigenen, sondern auch die der anderen Bewusstseine –, setzte sich vor die Hauptkontrollen und schaltete die Impulstriebwerke hoch. Ihn beherrschte nur noch die Frage, ob das Spannungsfeld des Planeten bereits so stark angereichert war, dass die Space-Jet während ihres Fluchtversuchs unkontrolliert in ein anderes Universum stürzen würde.
    Während die Bordpositronik die präzisen Fragen des Alpha-Mathematikers beantwortete und komplizierte Berechnungen durchführte, startete er die Space-Jet. Gudukas Bewusstsein meldete sich. Das Wissen des Totalenergie-Ingenieurs half Kmunah, die anstehenden Probleme besser zu durchschauen.
    Rein rechnerisch ermittelten die beiden miteinander korrespondierenden Bewusstseine, dass weder der Linearantrieb noch der Paratronschutzschirm der Jet aktiviert werden durften, da ihre Energien die erwarteten Wandelimpulse der Penetrationskerne förmlich auf sich ziehen würden.
    Vorsichtshalber schaltete Kmunah, nachdem das Diskusschiff eine Geschwindigkeit von achthundert Kilometern pro Sekunde erreicht hatte, auch die Impulstriebwerke aus. Er schloss seinen Druckhelm und drosselte sogar die Lebenserhaltungssysteme, nachdem er den Schutzschirm um den Kontursessel aktiviert hatte, in dem Tengri Lethos lag.
    Danach starrte er nach draußen. Nichts war zu sehen, aber dennoch tobten Kräfte, die sich dem menschlichen Vorstellungsvermögen entzogen.
    Flüchtig glaubte der Sieben-D-Mann, etwas zu spüren, das in ihm den Eindruck eisigen Atems weckte. Dann sah Albun Kmunah den Planeten verschwinden. Lavallal kehrte in sein eigenes Universum zurück – und mit ihm das Ewigkeitsschiff …
    Kershyll Vanne hatte wieder die Führung des Konzepts übernommen und kümmerte sich um Tengri Lethos. Der Hüter des Lichts war weiterhin ohne Bewusstsein, aber er atmete. Einem Menschen hätte Vanne ein kreislaufstabilisierendes Medikament injiziert; bei Lethos wagte er das nicht. Die Gefahr eines allergischen Schocks erschien ihm zu groß.
    Vanne fühlte sich ausgelaugt und spürte, dass es seinen Mitbewusstseinen genauso erging. Müde blickte er auf die Kontrollen.
    Er blinzelte verwirrt, weil er für das Linearmanöver Werte eingegeben hatte, die das Schiff keineswegs in Sicherheit bringen, sondern es rund eine Million Kilometer vor dem Ende des Staubmantels in den Normalraum zurückfallen lassen würden.
    Hatte er das absichtlich getan – oder hatte ihn etwas dabei beeinflusst?
    Vanne streckte die Hand nach den Kontrollen aus, um das Übertrittsmanöver zu unterbrechen. Doch er zog sie ebenso schnell wieder zurück. Plötzlich war er sich nicht mehr sicher, ob es richtig wäre, die Programmierung rückgängig zu machen.
    »Wird mir auch dieser Zweifel suggeriert?«, flüsterte er verwirrt und erbittert.
    Die Space-Jet erreichte neunzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit, als sie nur noch eine halbe Million Kilometer von dem Staubwall trennte. Der Waring-Konverter setzte ein und stieß das Schiff in den unendlichen Raum, der zwischen zwei Dimensionen lag.
    Nach kurzem Flug durch den Linearraum stürzte die Space-Jet zurück. Vor ihr lagen noch eine Million Kilometer kosmischer Staub, zu wenig, um das Licht der zahllosen Sterne zu verschlucken.
    Beinahe verkrampft wartete Vanne auf die grauenhaften paramentalen Impulse, die beim Tod der Schläfer die Staubmaterie aufgeladen hatten. Doch die Impulse blieben aus. Vielmehr fühlte er sich zunehmend besser. Seine

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