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Silberband 101 - Eiswind der Zeit

Titel: Silberband 101 - Eiswind der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Müdigkeit verflog.
    »Es wird Zeit, dass ich zur Erde zurückkomme!«, sagte er leise.
    Wir alle brauchen neue Aufgaben!, kam ein Gedanke von Ankamera.
    Diese körperliche und geistige Frische und dieser Tatendurst sind niemals die Auswirkung normaler Regeneration!, ließ sich Indira Vecculi vernehmen.
    Wir spüren die paramentalen Kräfte!, dachte Albun Kmunah. Sie wirken offenbar negativ, wenn man die Staubmaterie von außen nach innen durchfliegt – und von innen nach außen erzeugen sie eine äußerst positive Wirkung.
    »So muss es sein«, erwiderte Vanne. »Und ich wette, dass ES diese Tatsache kannte und wollte, dass ich die Space-Jet ein Stück weit durch den Staubmantel fliege. Dadurch hat ES seine Fehler, die ihm unterlaufen sind, wettgemacht.«
    In seinem Bewusstsein ertönte das ironische Gelächter, mit dem der Unsterbliche von Wanderer sehr oft die Gedanken und Handlungen derjenigen kommentierte, derer er sich als Handlanger bediente, um die Entwicklung mit unendlicher Geduld in eine bestimmte Richtung zu lenken.
    Das Gelächter verstummte wieder, ohne dass ES sich zu einer Erklärung herabgelassen hätte.
    Zornig dachte Vanne daran, dass ES anscheinend keine Notiz von Lethos' besorgniserregendem Zustand genommen hatte. Er schaute zu dem Sessel, in dem der Hüter des Lichts lag – und sprang auf, als er sah, dass der Hathor die Augen geöffnet hatte. »Geht es Ihnen wieder besser?«, fragte er.
    Der Hüter des Lichts bewegte die Lippen. Vanne musste sich tief über ihn beugen, um zu verstehen, was er mit kraftloser Stimme flüsterte.
    »Das Netz!«, hörte der Sieben-D-Mann und begriff, dass Lethos das semiorganische Gewebe seines Lichtanzugs meinte. »Es fing n-dimensionale Energien auf, die mich in ein anderes Universum geschleudert hätten, wäre die organische Komponente nicht größtenteils abgestorben. Das aber führte zu einem Schock.«
    In Gedanken nahm Kershyll Vanne seine unausgesprochenen Vorwürfe gegen ES zurück. Er hielt es für sicher, dass die Besserung von Lethos' Zustand auf die positive Einwirkung der paramentalen Strahlung zurückzuführen war – und dass ES diese Wirkung eingeplant hatte.
    »Wie kann ich Ihnen helfen?«, fragte er.
    »Bringen Sie mich nach Olymp – zu Anson Argyris!«, bat der Hüter des Lichts schwach. Ein vages Lächeln zeigte sich auf seinem Gesicht. »In Argyris' Reich gibt es etwas, das mir helfen wird, meinen Schock zu überwinden und das Netz zu regenerieren.«
    »Die Uralt-Anlagen in der Unterwelt von Olymp!«, entfuhr es Vanne. »Wurden sie von Hathorern errichtet?«
    Tengri Lethos ging nicht darauf ein. »Ich melde mich, wenn ich bereit für die Mission bin, Kershyll«, sagte er. »Danach werde ich mein Ewigkeitsschiff zurückholen!« Er schloss wieder die Augen.
    »Ich werde Ihnen dabei helfen, wenn ich kann«, versprach Vanne.
    »Vielleicht brauche ich Sie tatsächlich.« Abermals spielte ein schwaches Lächeln um Lethos' Mundwinkel. »Vor allem: Lesen Sie Ihren Hesiod, Kershyll!«
    Sein gleichmäßiger Atem verriet, dass der Hüter des Lichts eingeschlafen war.
    Kershyll Vanne kehrte zu seinem Platz zurück und programmierte die nächste Flugetappe. Olymp war sein erstes Ziel, danach kam Terra.
    Das energetische Landegerüst zog die Space-Jet auf einen Nebensektor des Raumhafens von Terrania hinab.
    Aufmerksam beobachtete Kershyll Vanne ein Großraumschiff, das gleichzeitig mit ihm im Zivilbereich des Raumhafens landete. Offensichtlich handelte es sich um ein Sammlerschiff, das Menschen von einem fernen Kolonialplaneten zur Erde zurückbrachte.
    Zirka dreihundert Raumschiffe unterschiedlicher Größe waren auf dem Areal verteilt. Die Personen- und Materialschächte, die in die Tiefanlagen unter dem Raumfeld führten, standen offen. Aus den Schiffen fluteten Menschenmassen in die Tiefenanlagen, um sich registrieren und Wohnungen und Arbeitsplätze zuweisen zu lassen.
    Kershyll Vanne blickte auf die Datumsanzeige. Es war der 11. Januar des Jahres 3586 Standardzeit. Die Wahlen zur Regierung mussten also vor zehn Tagen erfolgt sein. Er war gespannt auf ihren Ausgang, obwohl er annahm, dass Julian Tifflor mit übergroßer Mehrheit zum Regierungschef gewählt worden war.
    Vanne bemerkte, dass seit seinem Abflug beachtliche Aufbauleistungen vollbracht worden waren. Terrania City gewann mit jedem Tag mehr vom früheren Glanz zurück. Baufällige Stadtviertel wichen einer neuen Pracht. Die Erde würde aufblühen und sich imposanter darbieten als jemals

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