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Silberband 101 - Eiswind der Zeit

Titel: Silberband 101 - Eiswind der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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richtete.
    Tengri Lethos lächelte. Er fragte sich, was geschehen wäre, wenn Vanne ihn bereits jetzt – von dessen Zeitstandpunkt betrachtet allerdings damals – gesehen hätte. Es hätte die Zukunft unnötig kompliziert.
    Eine halbe Stunde später erreichte er die Stelle, an der er Vanne und Wastor zurückgelassen hatte. Zurückgelassen haben würde, denn sie waren noch nicht da, weil er zu früh zurückgekommen war.
    Gedanklich aktivierte er eine Schaltung. Sekundenlang legte sich ein wirbelnder Schleier zwischen ihn und seine Umgebung, dann schwebte er wenige Meter vor seinen Gefährten. Kershyll Vanne lachte erleichtert; Wastor zeigte keine Gemütsbewegung.
    Nachdem Vanne und der Androide sich ebenfalls in die Sphäre hatten befördern lassen, beschleunigte der Hathor und steuerte der Oberfläche entgegen.
    »Ich muss Ihnen beiden noch etwas mitteilen«, erklärte Wastor, während er eine Druckfolie aus einer Tasche seiner Kombination hervorzog. »Die Koordinaten auf dieser Folie müssen unter allen Umständen von einer Expeditionsflotte angeflogen werden. Es geht darum, ein bestimmtes Objekt zu finden und situationsgerecht zu handeln. Gelingt es nicht, dieses Objekt seiner ursprünglichen Bestimmung zuzuführen, wird das Universum oder doch ein großer Teil des Universums in Agonie versinken. In dem ausbrechenden Chaos werden zahllose Zivilisationen untergehen.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass Julian Tifflor und die anderen Verantwortlichen der Menschheit in der ohnehin angespannten Lage eine Expedition auf die Beine stellen, wenn sie deren Sinn nur andeutungsweise kennen«, sagte Kershyll Vanne ärgerlich. »Also drücke dich bitte genauer aus, Wastor!«
    »Ich weiß selbst nicht mehr«, erwiderte der Androide. »Lediglich den Namen des Objekts kann ich nennen. Es heißt PAN-THAU-RA.«
    »In Versalien gesprochen?«, erkundigte sich Vanne. Als Wastor ihn indigniert anschaute, grinste er. »Das sollte nur ein Scherz sein, alter Junge. Natürlich kann man Versalien nicht anders aussprechen als Kleinbuchstaben, aber man hört es heraus, denn es klingt doch irgendwie besonders.«
    Wastor drückte ihm die Folie in die Hand. »PAN-THAU-RA bedeutet sicher auch etwas Besonderes. Aber nun muss ich zurückkehren, bevor Lavallals Spannungsfeld so stark ist, dass ich darin hängen bleibe.«
    Er verschwand von einer Sekunde zur anderen.
    Kershyll Vanne blickte den Hathor fragend an. »Wissen Sie, was PAN-THAU-RA ist, Tengri?«
    »Ich weiß nicht mehr darüber, als eigentlich in terranischen Geschichtsbüchern stehen müsste«, erklärte der Hüter des Lichts abweisend. »Deshalb werde ich nicht vorgreifen und die Trägheit des Geistes unterstützen, die sich allzu oft in mangelndem Interesse an der Vergangenheit äußert. Auf fast alle Fragen, die sich der Menschheit stellen und noch stellen werden, findet man die Antwort auf der Erde und in der Vorgeschichte der heutigen Menschen – wenn man danach sucht.«
    Gekränkt starrte Vanne geradeaus. Er vergaß seinen Ärger über Lethos' Verschlossenheit jedoch schnell, als die Sphäre durch ein offenes Tor schwebte und er am Horizont die Konturen seiner Space-Jet sah. »Wir haben es geschafft!«, jubelte er.
    »Der problematische Teil unserer Flucht fängt erst an, sobald wir gestartet sind«, erwiderte der Hüter des Lichts.
    Die Schwierigkeiten kamen viel früher.
    Höherdimensionale Energien aus dem Spannungsfeld schlugen in den Planeten ein. Am stärksten wirkten sie auf den planetarischen Transmitter, dessen Aggregate anliefen. Der Planet wurde von einem schwachen, aber konstanten Beben erschüttert.
    Zurückschlagende Energien ergriffen die fünfdimensionale Prägung der Sphäre und rissen sie mit. Ihr Schwebeflug wurde jäh beendet, in einer ballistischen Kurve fiel sie zur Oberfläche zurück.
    Glücklicherweise war Tengri Lethos nur in wenigen Metern Höhe geflogen, dennoch wurde der Aufprall äußerst unangenehm. Von Entladungsblitzen durchzuckt, rollte die Sphäre auf dem Raumhafen aus und wäre zum Gefängnis für ihre Insassen geworden, hätte der Hüter des Lichts ihre Wandung nicht mit einem Reflexionsfeld aufgebrochen.
    Tengri Lethos warf sich Vanne über die Schulter und eilte auf die Space-Jet zu.
    Überall erschienen plumpe Roboter, und diesmal bewegten sie sich nicht mehr so träge wie gewohnt. Vielmehr eilten sie mit grotesk wirkenden Sprüngen zu den flachen Wasserbecken und holten die Toten heraus, die sie nach wie vor für Schläfer

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