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Silberband 101 - Eiswind der Zeit

Titel: Silberband 101 - Eiswind der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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fünfzehn verschiedenen Völkern«, erinnerte Vanne. »Und die Multitronik in der Nähe der Schaltzentrale setzt sich aus Robotgehirnen unterschiedlichster Konstruktionen zusammen – die hervorragend gut integriert sind. Ich denke, hier wurde von einem Zusammenschluss zahlreicher Völker eine enorme wissenschaftlich-technische Anstrengung unternommen.«
    »Zudem scheint es, als ob die Initiatoren dieser Aktion über starke paramentale Kräfte verfügen«, ergänzte Tengri Lethos nachdenklich. »Ein Grund mehr für uns, keine Spuren von Gewaltmentalität zu hinterlassen.«
    Er wandte sich nach rechts – und Vanne und der Androide folgten ihm. Inzwischen war das Stampfen der Roboter deutlich zu hören. Es wurde jedoch wieder leiser und verstummte schließlich, als sie ungefähr einen Kilometer hinter sich gebracht hatten.
    Dafür hörten sie ein Dröhnen, das aus der Tiefe zu kommen schien, ab und zu anschwoll und danach wieder für einige Zeit fast unhörbar wurde.
    »Das Spannungsfeld regt den Zentraltransmitter zur Erhöhung seiner Energieabgabe an«, behauptete Lethos. »Ich schätze, dass wir höchstens noch zwei Stunden Zeit haben, den Planeten zu verlassen.«
    »Das schaffen wir nie!« Vanne atmete schwer. »Ohne Transportmittel brauchen wir mindestens zehn Stunden bis nach oben.«
    Wastor blickte den Hathor an. »Wenn wir es nicht gemeinsam schaffen können, dann fliehen wenigstens Sie mit Hilfe Ihres Spontantransmitters, Lethos!«
    »Natürlich könnte ich dich und Vanne mitnehmen … Aber eine Benutzung des Spontantransmitters verbietet sich von selbst. Wir würden mit großer Wahrscheinlichkeit in einen hyperdimensionalen Energierückschlag geraten.« Die Falten über Tengri Lethos' Nasenwurzel vertieften sich. »Ich sehe nur noch eine Möglichkeit, die Oberfläche rechtzeitig zu erreichen.« Er deutete auf seinen Kombigürtel. »Das ist unter anderem ein Gerät, das auf Gedankenbefehl einen Zeitschirm aufbaut. Leider wirkt der Zeitschirm nur auf den Träger des Gürtels. Aber wenn ich mich um einige Stunden in die Vergangenheit versetze, kann ich ein Transportmittel beschaffen und so rechtzeitig damit hier sein, dass wir vor Ablauf der Frist an die Oberfläche kommen.«
    »Warten Sie noch!«, sagte Wastor.
    Aber da war Tengri Lethos schon verschwunden …
    Für den Hüter des Lichts war es nichts Ungewöhnliches, unter den komplexen Einflüssen eines Zeitschirms in die Zukunft oder in die Vergangenheit versetzt zu werden.
    Er sah sich aufmerksam um, dann eilte er in die Richtung, aus der er gemeinsam mit Kershyll Vanne und Wastor nach rund drei Stunden gekommen sein würde. Die Roboter konnten momentan noch nicht in die Unterwelt von Lavallal eingedrungen sein, er brauchte also keine Sorge zu haben, dass er ihnen begegnete.
    Tengri Lethos wusste, dass er mit dem Zeitschirm bis zu seiner Ankunft im Innern von Lavallal zurückgehen konnte – mit dem Wissen, das er, von jenem Zeitpunkt an gerechnet, erst Stunden später erworben haben würde. Wenn er das tat, würde er das Ewigkeitsschiff vor dem Sturz in ein anderes Universum bewahren können – und nicht nur das Schiff, sondern mit ihm auch die Nelsons.
    Doch er kannte wie kaum ein anderes Wesen auch die Gefahren, die sich durch einschneidende Zeitmanipulationen ergaben. Im schlimmsten Fall kam es zu Paradoxa, die eine anhaltende Instabilität des Raum-Zeit-Bezugs zur Folge hatten. Solche Instabilitäten konnten sich bis zur Umkehrung des Kausalitätsprinzips aufschaukeln.
    Im Fall des Ewigkeitsschiffs bestand für Tengri Lethos Anlass für die Befürchtung, dass es – wenn auch aus seiner aktuellen Sicht erst in der nahen Zukunft – bereits zu einem Faktor im Bezugssystem von Ursache und Wirkung des Planeten geworden war. Riss er das Schiff aus diesem Bezugssystem heraus, musste eine einschneidende Veränderung der Zukunft Lavallals eintreten – und die weiteren Auswirkungen ließen sich nicht vorherberechnen. Deshalb verzichtete der Hathor auf den Eingriff.
    Er eilte weiter und fand bald darauf die Halle, in der Kershyll Vanne die Energiesphären entdeckt hatte. Mit dem Multitektor suchte er die Sphäre mit der größten Energiereserve heraus, dann betrat er sie und steuerte sie die Strecke, die er gekommen war, zurück.
    Als er sich vor dem Verlassen der Halle noch einmal umwandte, sah er, dass Kershyll Vanne soeben am jenseitigen Eingang auftauchte. Das Konzept sah ihn jedoch nicht, da es seine Aufmerksamkeit völlig auf die Sphären

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